Christin Stark neue CD „Hier“ – (m)eine Meinung dazu

von: | aktualisiert am: 22.08.2016
Christin Stark neue CD Hier - CD Kritik, Rezension

Christin Stark neue CD Hier – CD Kritik, Rezension

Christin Stark und Matthias Reim haben es vollbracht: Das neue Album von Christin Stark „Hier“ ist endlich da. Zwei Jahre hat es gebraucht. Eigentlich sogar noch mehr. Die neue CD von Christin Stark, die nun im Februar 2016 erschienen ist, war nämlich ursprünglich schon für die Veröffentlichung vor 2 Jahren angekündigt. Ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat, wissen wir nicht, denn dazu bräuchten wir den Vergleich zum damals nicht veröffentlichten Album.

Das nun vorliegende Album „Hier“ ist aber auf alle Fälle ein großer Schritt nach vorn für Christin Stark, im Vergleich zum ersten Album „Unglaublich stark“. Das war schon ganz gut mit ein paar neuen und schönen Songs (z.B. „1000 Schuhe“ oder „Totalausfall“), insgesamt aber eher eine Sammlung der bis dahin meist online veröffentlichten Titel. Vor allem kniff und klemmte es noch an etlichen Stellen – z.B. bei den Arrangements und den Texten.

Das tut es diesmal gar nicht. Über alles gesehen ist die neue CD „Hier“ von Christin Stark rund und gut. Der ganz große Wurf ist es vielleicht noch nicht, muss es aber nicht unbedingt sein, wenn man sich die Vita von Christin Stark ansieht. Nach hoffnungsvollem Start in die Welt des Schlagers, war ein Schritt zu einem erfahrenen Produzenten wie Matthias Reim richtig, vielleicht sogar nötig. Die nachfolgenden Verwirrungen und vielleicht auch Verirrungen passieren eben manchmal im Leben. Wer will sich schon davon frei sprechen. Nun muss manches aufgebaut und nachgeholt werden. Auch das wird Zeit brauchen.

Der Auftritt von Christin Stark bei Silbereisens Geburstags-Show für Andrea Berg hat angedeutet, was geht. Da kann man bestimmt noch eine ganze Menge erwarten. Helene Fischer hat mit ihren Live-Shows Maßstäbe gesetzt im Schlager, an denen sich jede(r) messen lassen muss – auch wenn man es ihr nicht gleich tun kann oder müsste. Der Anspruch aber, etwas Besonderes zu zeigen, mehr zu bieten, als nur eine attraktive Schlagersängerin auf der Bühne, die vom linken auf den rechten Fuß hüpft – dieser Anspruch ist gesetzt. Da eine Nische zu finden, ist sicher nicht ganz einfach, wie man auch an Vanessa Mai sieht, die sich -vom Alter her mit Christin Stark vergleichbar- redlich bemüht. Vor allem reift das nicht über Nacht. Auch Helene Fischer hat gut ein Jahrzehnt gebraucht.

Einige Titel auf dem neuen Album von Christin Stark sind richtig gut. Das schon zeitig ausgekoppelte „Wollen wir uns“ ist eine schöner Tanz-Schlager, ein typischer Reim. Hätte auch der Matthias singen können… Mit dem Cover von Clowns & HeldenIch liebe dich“ -das Original (1986) ist älter als die Sängerin selbst- wird Christin Stark sicher auch ein jüngeres Publikum ansprechen, dass nicht so ganz schlager-affin ist. Wenn Cover-Versionen so gelingen, hört man sie gern. „Roter Regen“ geht auch in Ordnung, ist aber nicht ganz so treibend. Hätte ich mir eine Spur schneller gewünscht.

Gut gefällt mir auch der Abschluss des Albums, „Hallo Mond„. Der Titel beginnt mit prominentem musikalischen Zitat wie ein Schmuse-Song, wird dann zu einer gemäßigten „Eurodance“-Nummer – oder einfach einem modernen Schlager, wenn man es nicht an einem Vergleich aufhängen will.

Zu den Höhepunkten für mich gehört der Titel-Song „Hier„, eine wirklich schöne Ballade. Da kann man Kuscheln oder Träumen. Von der eher lieblichen, zerbrechlichen Seite, die Christin Stark gut steht, zeigt sich die Sängerin zudem bei „Zeitlos“ oder bei „Wirst Du mich noch sehen„.

Die verbleibenden Titel auf der CD „Hier“ sind eher ‚ganz normale‘ Schlager. „Siebter Himmel“ und „Ich nicht“ sind vielleicht am nächsten an alten Christin-Stark-Songs dran. „Keine Chance“ werden bestimmt die Discofox-Fans mögen. „Maskenball“ ist eigentlich und musikalisch, vom Arrangement her, ein interessanter Titel in den Strophen, in Vor- und Zwischenspiel. Aber der Refrain macht ihn für meinen Geschmack kaputt. Ähnlich empfinde ich das bei „Wir könnten längst zusammen sein„.


Ich habe bei vielen Songs die Assoziation, dass Christin Stark von sich selbst singt. Das ist einerseits gut, denn erwartet man nicht genau das? Jedenfalls schwebt mir beim Hören ständig die Geschichte mit Matthias Reim im Kopf herum. Ob das so Absicht ist oder nicht, weiß ich nicht. Bei mir wird sich das mit etwas zeitlichem Abstand legen…

Was mir fehlt an diesem Album, ist die Jugendlichkeit, das Kesse, das Unbeschwerte, die Unbekümmertheit – eine andere Seite von Christin Stark. „1000 Schuhe“ vom letzten Album wäre dafür ein treffendes Beispiel oder auch der andere o.g. Titel. Junge Frauen haben doch heute noch andere Welten, als nur Männer, Liebe und (Vor-)Beziehungsstress? Es könnten ja durchaus auch ernstere Themen sein, wie das z.B. Linda Hesse teils macht. Hier hätte Christin Stark viele Möglichkeiten, die andere ungenutzt liegen lassen oder selbst qua Alter gar nicht mehr nutzen können.

Vielleicht liegt das an der privaten Situation von Christin Stark, die eben so ist, wie sie ist. Dann hätte ich u.U. die richtigen Assoziationen (siehe oben). Vielleicht sollte sich das Team aber auch mit ein paar unkonventionellen Texterinnen bereichern. Wie eine 30-, 40-, 50- oder 60-Jährige kann Christin Stark noch ihr ganzes Leben lang singen. Wie eine Mittzwanzigerin nicht, das wird irgendwann albern.

Eine Anregung, eine Idee – ein Meinung eben…

Dennoch können wird das Album bestens Gewissens allen Schlager-Fans empfehlen! Der Titel „Wollen wir uns“ ist übrigens in unseren Schlager-Charts platziert. Dort können Sie für Christin Stark abstimmen.

Das Album“Hier“ gibt es als CD für 17,99 € und als mp3-Download für 8,29 €.

Andere Artikel bei uns über die Schlager-Sängerin finden Sie unter dem Stichwort Christin Stark. Mehr aktuelle Musik-Infos finden Sie immer in unseren Schlager-Magazin oder allgemeiner unter Unterhaltung.

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