Dieter Birr: Neue CD „Neubeginner“ saugt Dich ein

von: | aktualisiert am: 30.09.2016
Dieter Birr Neue CD Neubeginner saugt Dich ein

Dieter Birr Neue CD Neubeginner saugt Dich ein – Foto: (c) Ben Wolf

Die neue CD „Neubeginner“ von Dieter Birr (Maschine) ist eine, die Dich einsaugt. Du kannst Dich kaum entziehen, wenn du der CD eine Chance gibst. Und die hat das neue Album von Dieter „Maschine“ Birr allemal verdient!

Ich war nie ein großer Fan der Puhdys, zumindest ihrer Schallplatten und CDs nicht. Mein All-time-favorite ist immer noch die 10 Jahre Puhdys Live im Friedrichstadt-Palast. Das war aber 1979! Ist also schon eine Weile her. Live mochte ich die Puhdys immer. Wenn sich eine passende Gelegenheit ergab, die Band live zu sehen, hab ich sie auch genutzt. Konzerte konnten sie gut!

Nun gibt es die Puhdys nicht mehr und Dieter Birr macht allein weiter. „Neubeginner“ ist ein schon fast ein witziger Titel für so ein Album nun. Immerhin hat Maschine schon 72 Jahre auf dem Buckel und macht irgendwas um die 50 Jahre Musik. Aber, „Neubeginner“ hat sicher nicht nur einen ironischen Hintergedanken (ob das so ist, weiß ich gar nicht), sondern soll eben (auch) einen Neuanfang ausdrücken.

Die Lieder auf der neuen CD sind unverkennbar Dieter Birr. Wie sollte das auch anders sein? Trotzdem tat er sich mit dieser und jenem zusammen und so sind ein paar schöne Songs entstanden. Auch Lieder, die ich von Dieter Birr nicht erwartet hatte! Da muss ich aber die oben genannte Einschränkung einflechten, dass ich das gesamte Material der Puhdys nicht gut genug kenne, um zu behaupten, die Titel seien überraschend. Aber u.a. das Lied mit Ela von ElaizaSo viel erlebt“ ist da nur ein Beispiel. Ich finde, ein wichtiges Lied, auch für die CD!

Aber auch „So wie Du bist“ gefällt mir sehr gut. „Rettungsringe am Baum wachsen Jahr für Jahr“ sind eine wunderbare Text-Zeile… Der ganze Song sehr emotional, bringt die Stimme von Dieter Birr schön zum Klingen und wird garantiert in meiner Playlist landen, die ich immer bei mir habe. Der Song ist von Heinz Rudolf Kunze, wie auch Irgendwie begabt„, ein Titel der völlig bricht mit meiner Vorstellung eines Maschine-Songs. „Deine Stille“ geht in die Richtung von „So wie Du bist„, ist aber abgesehen von dem sehr schön ausgedehnten Part der hymnischen Streicher für mich sehr typisch Puhdys – oder eben Dieter Birr.  „Unterm Himmel von Berlin“ ist nun als Text-Idee nicht neu, überzeugt aber als leidenschaftliches Bekenntnis von Dieter Birr zu seiner Heimatstadt – auch wenn da ebenso viel Puhdys drin ist.

Bei „Zwei Hände mehr„, ein emotionales Lied mit Dirk Michaelis, hatte ich mir erst mehr Anteil von Dirk Michaelis gewünscht (der kann doch so schön singen) – bis ich entdeckt habe, dass Dieter Birr in all seinen Duetten den Part seiner Gäste wirklich den eines Gastes sein lässt. Sie sind dabei, aber die Hauptsache bleibt Maschine. So kauft man wirklich eine Dieter-Birr-CD!

Außer den hier schon genannten Künstlern ist noch János „Mecky“ Kóbor von Omega dabei – im Song „Der große Magnet„. Zwei Songs habe ich erst jetzt entdecken können: „Himmel“ und „Silberstreifen„. Das sind 2 Bonus-Songs, die auf meiner CD nicht drauf waren. Ich hab auch noch nicht entdeckt, in welcher Version des Albums die mit drauf sind… Sorry! Wenn ich das in Erfahrung gebracht habe, ergänze ich das hier gern. Ich hab die aber nun erst ein paar Mal hören können, deshalb will nichts weiter dazu schreiben.

Unverkennbar ist, dass Dieter Birr weiß, sich der Tatsache bewusst ist, dass er sich nicht am Anfang seiner Karriere und seines Lebens befindet. Das zieht sich durch die ganze CD, wenn man gut zuhört – und klingt manchmal fast wie ein Abschied… – was ich nicht hoffe!

Damit sind wir wieder am Beginn des Textes. Wenn man gut zuhört… Ja, wenn man das tut – kommt man nicht umhin, das Album von Mal zu Mal mehr zu mögen. Es ist fast wie bei den Live-Auftritten: Du kannst Dich nicht entziehen. Manche Lieder gehen Dir näher und andere vielleicht nicht so sehr. Aber man hört sie gern, je öfter – je lieber.

Dazu tragen auch ein sehr angenehmer, ausgewogener Mix bei, teils interessante und (fast) nie überladene Arrangements (außer im Finale von „Helden meiner Generation„, das ich aber inzwischen liebe, wie es ist) und einige hör- und wiedererkennbar gute Musiker, wie Gitarrist Uwe Hassbecker und Schlagzeuger Felix Lehrmann, der mir ausgesprochen gut gefällt. Es macht sogar richtig Spaß, nur seinem Spiel zu lauschen…

Dieter Birr geht mit dem Album 2017 auch auf Live-Tour. Tickets gibt es einheitlich ab 41,75 € bei eventim dafür.

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