Discofox ist Tanz des Jahres 2011

von: | aktualisiert am: 3.12.2011
Discofox - Tanz des Jahres 2011

Discofox - Tanz des Jahres 2011

In 2011 ist der Discofox der Tanz des Jahres! Der Discofox ist vielleicht der Tanz, den die meisten Leute in Deutschland, Österreich und der Schweiz beherrschen – oder wenigstens leidlich tanzen können – und das, obwohl der Tanz noch gar nicht so alt ist.

Ursprünglich Ende der 60er Jahre abgeleitet vom Foxtrott, bedient sich der Discofox schamlos aus allen möglichen Tänzen. In den USA nennt sich das Pendant Hustle – und daneben sind noch etliche andere Spiel- und Stilformen bekannt, wie z.B. Discoswing. Auf die Details und Unterschiede wollen wir hier aber nicht eingehen. Die sind auch eher marginal.

Engültig bekannt wurde der Discofox 1977 durch den Film Saturday Night Fever mit John Travolta auf dem Höhepunt der Discowelle. Die Hits aus dem Film, z.B. von Bee Gees dürfen bis heute auf keiner Party fehlen und vereinen auf beste Weise alle Altersgruppen auf der Tanzfläche. Bei Nightfever tanzen alle.

1979 wurde der Discofox dann in das Welttanzprogramm aufgenommen und seitdem auch immer wieder Turniere ausgetragen, denen allerdings etwas die Eleganz fehlt. Das liegt nicht an den Tänzern, sondern am Tanz bzw. der Musik selbst. Der durchmarschierende Rhythmus im 4/4-Takt schränkt die Möglichkeiten der tänzerischen Gestaltung etwas ein. Inwischen werden auch Weltmeisterschaften ausgetragen.

Mitte der 1970er Jahre gab es unzählige Bands, die dem Discosound folgten. Bei fast allen konnte man Discofox hervorragend tanzen:  Smokie,  Abba oder Boney M sind weitere weltbekannte Namen, auch wenn man z.B. Abba aus musikalischer Sicht extra betrachten müsste, denn die Titel sind allesamt recht komplex und viel schwieriger für Musiker und Sänger, als Otto Normaltänzer das denkt.

Seit ein paar Jahren beschränkt sich das Discofox-Potential hier im Wesentlichen auf den deutschen Schlager. Andrea Berg etwa oder aktuell Helene Fischer, aber auch die Altmeister von Carpendale bis Roland Kaiser sind ohne den Discofox kaum denkbar und die Tanzbarkeit der Titel macht gewiss auch einen großen Teil ihres Erfolgs aus.

Es gibt wohl keine „normale“ Tanzschule, die keine Discofox-Tanzkurse anbietet. Der „Wald- und Wiesen-Tanz“ ist der kleinste gemeinsame Nenner, auf den sich 2 Tänzer, gleich bei welcher Gelegenheit, einigen können.

Der Nebenstehende DVD-Tanzkurs von Markus Schöffl ist übrigens so gut, dass man den Tanz auch gut zu hause lernen kann. Das wird nicht für die Turnierreife reichen, aber für eine Auffrischung oder gar zu verschämte Tanzmuffel, die nicht in die Tanzschule gehen, weil sie meinen, sie würden sich dort blamieren (was natürlich Quatsch ist, denn jeder fängt mal an und das wissen alle Tänzer, die selbst auch mal angefangen haben…), ist der Kurs gut und auch ganz unterhaltsam gemacht.

Inwiefern die Kür zum Tanz des Jahres dem Discofox zu einer Weiterentwicklung und einem Aufschwung dienen kann, bleibt anzuwarten. Wahrscheinlich wird wenigstens sein Ruf ein wenig aufpoliert…

Quellenangabe: Das Bild oben stammt von Waldemar Peter, veröffentlicht auf pixelio.de. Alle Rechte liegen dort!

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