Sing meinen Song 16.6.2015: Hartmut Engler mit Tränen PUR

von: | aktualisiert am: 21.01.2016
Hartmut Engler singt 'Achtung' am 16.6.2015 bei Sing meinen Song - DasTauschkonzert - Foto: © VOX - Markus Hertrich

Hartmut Engler singt ‚Achtung‘ am 16.6.2015 bei Sing meinen Song – DasTauschkonzert – Foto: © VOX – Markus Hertrich

Hartmut Engler von Pur ist mit seinen Songs das Thema von Sing meinen Song – Das Tauschkonzert 2015‘ am 16. Juni 2015. Es wird wohl eine der emotionalsten Folgen vom ‚Tauschkonzert 2015‚, die zeigt, was Musik eben auch sein kann – nämlich eine Projektionsfläche für die eigenen Gefühle und Erinnerungen! Hartmut Engler und Pur haben nicht nur stadionfüllende Konzerte gegeben, sondern vielen Menschen mit ihren Liedern auch eine Orientierung für den Augenblick oder wiederkehrende Momente.

Für die Fans von Pur waren die Songs der Band immer eine Möglichkeit zur Identifikation, für die Kritiker eben das auch ein Kritikpunkt. In der Rückschau betrachtet, versteht man das kaum noch oder nur, wenn man den Zeitgeist der 1990er-Jahre zu erfassen versucht – eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderung. Doch gerade so versteht man vielleicht, dass viele Menschen nicht nur das Neue, sondern auch eine Art Fixpunkt suchen, der ihnen Halt gibt in der sich verändernden Welt.

In diesem Sinne ist schon fast symptomatisch, dass ausgerechnet Daniel Wirtz am emotionalen Verlauf der Sendung Sing meinen Song – Das Tauschkonzert 2015‘ am 16. Juni 2015 einen großen Anteil hat. Er sagte vor der Sendung dazu: „Ich muss ehrlich gestehen: PUR-Songs waren jetzt nicht so in meiner Playlist vorhanden. Was aber nicht heißt, dass Hartmut nicht auch Songs und Texte geschrieben hat, die selbst mich berühren. Und dann habe ich mir einen ausgesucht, der mich auf das Sofa meiner Oma vor 20 Jahren zurück gebeamt hat, so dass mir die Tränen kamen“. „Wenn sie diesen Tango hört“ singt Daniel Wirtz beim Tauschkonzert am 16.6.2015, zu dem Hartmut Engler in der Sendung ergänzt, das Lied „entstand im Jahr 1988 für seine Mutter, zu einer Zeit als sein Vater plötzlich schwer erkrankte.Daniel Wirtz seinerseits denkt bei dem Song an den Tod seines Großvaters.

Quod erat demonstrandum!

Inzwischen gehört Pur längst zu den etablierten Bands in Deutschland. In den turbulenten 90er-Jahren haben sie sich einen Platz im Herzen ihrer Fans erobert und jedes Album damals ab 1995 und auch in  den 2000er-Jahren schaffte es auf Platz 1 der hiesigen Verkaufs-Charts. Wie das alles kam und wie es war, erfährt man auch im Anschluss an „Sing meinen Song“ in „Die Pur-Story“ ab 21.50 Uhr auf VOX.

Beim Tauschkonzert selbst singen die Stars ab 20.15 Uhr folgende

Songs von Hartmut Engler und PUR am 16. Juni 2015

  • Christina Stürmer singt den Song „Herzbeben“
  • Yvonne Catterfeld singt das Lied „Geweint vor Glück“
  • Daniel Wirtz singt – wie schon erwähnt – „Wenn sie diesen Tango hört“
  • Andreas Bourani singt den Titel „Funkelperlenaugen“
  • Die Prinzen interpretieren eine Art Medley von „Ich denk an dich“ und „Lena“
  • Xavier Naidoo präsentierte seine Version des Hits „Abenteuerland“ und
  • Hartmut Engler stellt einen neuen PUR-Song vor („Achtung“ heißt der)

Das Album „Achtung“ von Pur erscheint am 18. September 2015. Den Titel-Song gibt es bereits als mp3-Download, die CD kann man schon vorbestellen.

Auch die besten Songs aus allen „Sing meinen Song“ – Sendungen gibt es inzwischen auf der CD von ‘Sing meinen Song – Das Tauschkonzert 2015′.

VOX hatte im Vorfeld der Sendung ein Interview mit Hartmut Engler geführt und zur Verfügung gestellt. Hier ist es leicht gekürzt:

Interview mit Hartmut Engler

Die Situation bei „Sing meinen Song“ ist im Vergleich zu einem Konzert ganz anders. Wirst du dort umso aufgeregter sein?

Hartmut Engler: Das kann ich jetzt noch nicht sagen, weil ich diese Situation nicht kenne. Ich weiß wie es ist, vor zehn Leuten auf die Bühne zu gehen im Jugendhaus. Das ist zwar schon eine Weile her, aber ich kann mich erinnern. Ich weiß auch wie es ist, in einem ausverkauften Stadion aufzutreten. Ich weiß aber nicht wie es ist, „nur“ für ein paar Kollegen ihre eigenen Songs zu singen. Mal sehen – ich werde hinterher mehr berichten.

Über 30 Jahre bist du schon dabei: Was reizt dich nun bei „Sing meinen Song“ mitzuwirken?

Hartmut Engler: Wenn so ein Format vor 20 Jahren schon da gewesen wäre, hätte ich mich sehr gefreut und mich bemüht mitzumachen. Uns Musikern macht es Spaß, uns neue Songs auszudenken, dann die Platte zu produzieren und schließlich dem Publikum gegenüberzutreten und live zu spielen. Drumherum ist das Thema Promotion gestrickt – da gibt es sicher Dinge, die mal mehr und mal weniger Spaß machen. Man wird dann als Künstler zum Beispiel in die Rolle des Pausenfüllers für Unterhaltungssendungen gebucht, wenn man ein großes Publikum erreichen will. Früher ging man im Optimalfall zu „Wetten, dass…?“, da konnte man gleich 12 Millionen Menschen erreichen. Man wartet den ganzen Abend auf einen drei- bis vierminütigen Auftritt, meistens Playback. Und das ist dann das Musiker-Dasein. Das ist nicht halb so befriedigend wie diese Sendung jetzt! Das ist der absolute Kracher! Gute Musiker und gute Musik, die man sich selbst aussuchen darf. Wir reden über Musik, wir sind unter uns, wir fachsimpeln und erzählen uns alte Anekdoten. Mit den Prinzen verbinden mich zum Beispiel über die Jahre viele Geschichten. In den 90ern waren wir ganz oft bei Fernsehshows und bei Preisverleihungen gemeinsam vor Ort. Da wird sich die eine oder andere Anekdote ergeben, die vermutlich die Leute zu Hause freuen und auch informieren wird. Man bekommt mal mit, wie so das Musikerleben von Leuten aussieht, deren Musik man gerne hört. Das ist doch spannend!

Hättest du schon vor der ersten Staffel gedacht, dass VOX mit dieser Musik-Event-Reihe diesen großen Erfolg haben wird?

Hartmut Engler: Auf jeden Fall! Die erste Staffel hat so fantastisch funktioniert und den Leuten so viel gegeben. Da muss ich VOX auch einfach ein Lob dafür aussprechen, dass man sich das getraut hat. Wenn man mich vor der ersten Staffel gefragt hätte, ob das Konzept funktionieren wird, hätte ich wahrscheinlich gesagt „Es wäre wundervoll, wenn es sowas geben würde“. Vielleicht hätte ich aber auch gesagt „Mh, aber zur Primetime und wenn dann zu wenig Menschen einschalten, ist es irgendwie schwierig…“. Aber: Es hat funktioniert! Das Format wird ganz bestimmt weiterhin – und vielleicht sogar noch besser – funktionieren, weil viele Leute es rechtzeitig mitkriegen, dass es die Sendung gibt. Vor allem auch Leute, die zum ersten Mal einschalten, werden auf jeden Fall ihren Spaß haben. Das wird sich dann hoffentlich wieder herumsprechen. Ich persönlich weiß, dass sich ganz, ganz viele „PUR“-Fans – und das sind wirklich viele in Deutschland – freuen, wenn sie mich da abendfüllend mal ein paar Wochen hintereinander auf der Couch sitzen sehen können.

Wie gehst du an die Songs der anderen Künstler heran, die du neu interpretieren wirst?

Hartmut Engler: Also bei einigen Songs hatte ich selbst Sound-Ideen, wie sie funktionieren könnte. Ansonsten hat mir die Band, mit der wir geprobt haben, allen voran Mathias Grosch, der musikalische Leiter, sehr viele Vorschläge gemacht und mich auf den richtigen Weg gebracht – das war eine tolle Mischung! Ich bin im Bereich meiner Möglichkeiten schon in der Lage zu interpretieren und das ist hier gefragt. Wenn ich aber singe, klingt das immer nach mir – logischerweise. Für meinen Beruf ist das eigentlich auch eine ziemlich gute Sache wenn man gleich hört, das ist Hartmut Engler, eine markante Stimme und eine markante Ausstrahlung. Ich habe immer das Gefühl, wenn es mir selbst gefällt, dann funktioniert es. Und mir gefallen die Sachen, die ich da singen werde!

Daniel Wirtz komplett aus einer ganz anderen musikalischen Richtung. Beängstigend oder reizvoll, einen Song von ihm zu singen?

Hartmut Engler: Zuerst muss man dazu sagen, dass Daniel selbst ein überhaupt nicht beängstigender Mensch sondern ein absolut liebenswürdiger Kerl ist. Ich finde das reizvoll! Für mich steht bei deutschsprachiger Musik der Text sehr im Vordergrund – Pur ist auch aufgrund der Texte über viele Jahre so erfolgreich. Ich schnappte mir also einen Text von Daniel, den ich mochte – und da gab es viele – und habe versucht ihn mit der Stimme so umzusetzen, dass er zwischen weich und hart wandelt. Auch die Musik haben wir so geändert, dass sie für mich ansprechend ist. Der Sinn der Show ist ja auch, dass die Songs ein bisschen anders klingen.

In der zweiten Staffel sind ausschließlich deutschsprachige Musiker dabei. Ist das bezeichnend dafür, wie sich die deutsche Musik in den letzten Jahren entwickelt hat?

Hartmut Engler: Zum einen trägt die Sendung dem Rechnung, was sich in vielen Radiostationen nicht so widerspiegelt – da ist Englisch immer noch vorherrschend. Ich finde es aber schön – gerade in einem Fernsehmedium – auf die Texte zu hören und sie zu begreifen. Man wird feststellen, dass der Text auf eine ganz andere Art rüberkommt, wenn manche Songs anders interpretiert werden. Ich sage ja immer, dass es das Singen alleine nicht ist – ich versuche immer das Lied zu sein, ich versuche der Inhalt des Liedes als Person zu sein und das ist für mich das Spannende, ob mir das gelingt.

— Ende des Interviews —

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