Let’s dance 2015 22.5.2015: Viertelfinale schön, doch ohne Glamour, Thomas Drechsel – Regina Murtasina ausgeschieden

von: | aktualisiert am: 23.05.2015
Ausgeschieden bei Let’s dance 2015 Show 10 22.5.2015 Thomas Drechsel - Regina Murtasina - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Ausgeschieden bei Let’s dance 2015 Show 10 22.5.2015 Thomas Drechsel – Regina Murtasina – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Das Viertelfinale am 22.5.2015 von Let’s dance 2015 war eine gelungene Unterhaltungsshow. Ausgeschieden ist Thomas Drechsel, unglücklich.

Mir hat’s gefallen, aber für Jubelstürme sehe ich keinen Grund. Denn leider hat mir bei Let’s dance 2015 am 22.5.2015 der Glanz in der Hütte gefehlt. Vielleicht war es auch einfach nicht mein Tag oder meine Hoffnungen und Erwartungen waren zu hoch? Oder ich war zu sehr auf die kleinen Schwächen der Tanzpaare fixiert in der Hoffnung, hier Verbesserungen zu sehen, statt mich vorurteilsfrei dem Geschehen hinzugeben? Auch ist der Contemporary nicht gerade mein Lieblingstanz (davon gab es gleich zwei), obwohl ich die Kür (Showdance) im Tanzsport sehr mag, die bei Let’s dance mit dem Freestyle zu vergleichen ist.

Thomas Drechsel – Regina Murtasina haben an diesem 22. Mai 2015 entscheidend besser getanzt, als Matthias Steiner – Ekaterina Leonova, die nur wegen der häufigeren Zuschauer-Anrufe weitergekommen sind – was man dem Tanzpaar aber auf der Grund der erfreulichen Entwicklung von Matthias Steiner bei Let’s dance 2015 insgesamt gönnt.

Gestern war aber leider nicht die Show von Matthias Steiner – Ekaterina Leonova. Beide Tänze – Cha Cha Cha und Samba – waren ganz nett anzuschauen und wären – abgesehen von den Show- und Hebefiguren – auf jedem Gesellschaftstanz-Parkett glatt durchgegangen. Matthias Steiner hat nur der Hut zum Glatzeverdecken gefehlt (die er gar nicht hat). Sein Tanzen war sonst geeignet, jedem Sugar-Daddy auf den Latin-Tanzflächen von München bis Rostock alle Ehre zu machen.

Der steht nämlich typischerweise – eben gern mit Hut – auf der Tanzfläche und lässt die ausnahmslos hübschen und meist jungen Frauen um sich herum tänzeln. Die räkeln, drehen und schütteln sich, dass es eine Freude ist. Sugar-Daddy steht in der Mitte und führt die Dame allein mit angedeuteten Bewegungen, weil die schon beim leichtesten Neigen der Handinnenfläche zur Dreifach-Spin-Drehung ansetzen.

Ekaterina Leonova hat mit ihren Tänzen gestern zweimal mehr beweisen, warum Mann und Frau sie so attraktiv finden. Matthias Steiner hingegen hatte bei Let’s dance am 22. Mai 2015 nur sein sympathisches Wesen in die Waagschale zu werfen. Die Zuschauer haben das Gesamtpaket noch einmal belohnt. Beim nächsten Mal könnte das nicht mehr reichen. Drücken wir also die Daumen, dass es im Halbfinale wieder besser klappt.

Matthias Steiner - Ekaterina Leonova bei Let's dance 2015 am 22.5.2015 - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Matthias Steiner – Ekaterina Leonova bei Let’s dance 2015 am 22.5.2015 – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Thomas Drechsel – Regina Murtasina waren eigentlich besser, als der geringe Punkteabstand von 3 Punkten nach 2 Tänzen (zu Steiner – Leonova) das ausdrückt. Letztlich war das diesmal nicht entscheidend, denn zu den drei anderen Tanzpaaren war immer noch ein deutlicher Unterschied. Dabei war der Hip Hop deutlich gelungener, als der Quickstep, der Thomas Drechsel in der Choreografie doch erhebliche Probleme bereitete. Die Hip Hop – Choreografie war relativ einfach, aber genau so gewählt, dass es passte und Thomas Drechsel gut damit zurecht kam. So gab das eine gute Show, synchrones Tanzen in Takt und Rhythmus. Einen Kandidaten für die nächste Hip Hop – Stadtmeisterschaft von Berlin haben wir aber nicht gesehen. Über den Quickstep reden wir besser nicht weiter. Da ging einfach viel daneben.

Danke für die schöne Zeit an beide und alles Gute für Thomas Drechsel und Regina Murtasina!

Thomas Drechsel - Regina Murtasina beim Hip Hop Let's dance 2015 am 22.5.2015 - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Thomas Drechsel – Regina Murtasina beim Hip Hop Let’s dance 2015 am 22.5.2015 – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Die Punkte-Spreizung in der Let’s dance – Jury ist dennoch nicht zu verstehen. Besonders Joachim Llambi macht Politik mit seiner Wertung. Ohne ihn hätte das Ergebnis gestern zwar nicht anders ausgesehen, als mit ihm. Zweimal 2 Punkte, je einmal für jedes der gerade oben genannten Tanzpaare, finde ich dennoch unnötig und auch nicht leistungsgerecht. Dann gab’s noch einmal 3 und einmal 4 Punkte, die man schon vertreten kann bei den nicht berauschenden Leistungen. Die 6 beim Quickstep von Hans Sarpei – Kathrin Menzinger hingegen war in keinster Weise gerechtfertigt (im Vergleich zur je 9 für LW Sinato – Phan-Thi und Samba Polanc – Amani) und wäre fast ins Auge gegangen. Immerhin musste das Paar „zittern“. Nun wissen wir nicht, ob tatsächlich immer das Paar auf dem vorletzten Platz in der Summe von Jury-Wertung und Zuschauer-Meinung „zittern“ muss. Unterstellen wir das aber, hätte das zum Ausscheiden von Hans Sarpei – Kathrin Menzinger führen können, wenn die nicht zufällig punktgleich mit Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi nach dem Jury-Urteil gewesen wären (was zu einer Platzziffer mehr führt).

In der letzten Woche gab es hier bei uns in der Diskussion der Leser unterschiedliche Meinungen zum Einfluss der Jury, Dazu möchte ich 3 Dinge ergänzen:

1. ist es so, dass die Zuschauer die Jury als Autorität wahrnehmen. Besonders der „Leader“ – und als der kann Joachim Llambi durchaus angesehen werden – wird als Referenz zur eigenen Meinung herangezogen. Das belegen wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen z.B. mehr als 3/4 der befragten Zuschauer die Jury-Meinung aus fachlicher Sicht als wichtig und einordnend begreifen. Ich will jetzt hier nicht weiter darauf eingehen, kann das aber bei Bedarf gern tun.

2. gibt es sicher eine Fan-Basis, die unabhängig von der jeweils gezeigten Leistung für ein Paar / einen Kandidaten abstimmt. Wenn man diese Größe aber als konstant unterstellt (oder nur zufällig differierend), erlangen jene Zuschauer, die leistungsbezogen abstimmen, eine größere und mit entscheidende Bedeutung. Wenn die sich aber zu 3/4 von der Jury mindestens beeinflussen lassen (siehe 1.), ist der Jury-Einfluss als groß zu bezeichnen. Außerdem kann ein leistungsbezogenes Abstimmen der Zuschauer bei vergleichbaren Shows wie Let’s dance nachvollzogen werden.

3. kommt es letztlich so, dass das Jury-Urteil umso wichtiger wird, je unwichtiger das Jury-Urteil für die Zuschauer wäre. Dann nämlich – und das ist ja tatsächlich so – bestimmt die Reihenfolge nach dem Urteil der Jury über den Verbleib oder das Ausscheiden der Tanzpaare.

Also ist das Jury-Urteil immer als bestimmend anzusehen, gleich wie man es dreht oder wendet.

Dancing with the Stars

In dem Zusammenhang eine letzte Bemerkung, die auf die Punkte 1 und 2 besonders zielt. Joachim Llambi sorgt gleich für das nächste Paradoxon, dass er recht hat, obwohl er nicht die Wahrheit sagt. Er hat behauptet, der Langsame Walzer von Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi sei besser gewesen, als der von Rumer Willis im Finale der amerikanischen Schwester-Sendung „Dancing with the Stars“ von Anfang dieser Woche. Das stimmt, denn Rumer Willis hat im Finale von DWTS gar keinen Langsamen Walzer getanzt! Llambi hat sogar gesagt: „die hättet ihr locker in die Tasche gesteckt“.

Nun kann das jeder selbst bewerten. Ein Irrtum ist jedenfalls ausgeschlossen, denn keines der DWTS-Final-Paare hat Langsamer Walzer im Finale getanzt.

Vielleicht haben ja Llambi die spanischen Wurzeln einen Streich gespielt? Die Abkürzung „Val“ könnte als „Vals“ – spanisch für Walzer – interpretiert werden, steht tatsächlich aber für Valentin Chmerkovskiy, den Profi-Tanzpartner, mit dem Rumer Willis die ABC-Show gewonnen hat.

Wir hatten übrigens bereits über das Dancing with the Stars – Finale berichtet. Im Artikel Dancing with the Stars gewinnen Rumer Willis – Valentin Chmerkovskiy finden Sie auch die Videos aller Tänze aus dem Finale.

Kommen wir zurück zum Viertelfinale von Let’s dance 2015: Bei den besten 3 Tanzpaaren will ich mich heute aber bewusst zurück halten.

Massimo Sinato - Mhin-Khai Phan-Thi - Jive bei Let's dance 2015 am 22.5.2015 - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi – Jive bei Let’s dance 2015 am 22.5.2015 – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Enissa Amani vermittelt immer viel Freude und zeigt viel Gefühl beim Tanzen und deshalb macht es mir Spaß, ihr zuzusehen. Die Samba fand ich auch gut, aber keineswegs so überragend, wie das Jury-Urteil das ausweist (29 Punkte). Da hat doch Christian Polanc viel „weggetragen“. Mhin-Khai Phan-Thi war bei Let’s dance am 22.5.2015 tatsächlich wieder besser, aber auch nicht so rund und unbeschwert wie bei den freien Tänzen. Jive und Langsamer Walzer lebten entscheidend von der geschickten Choreografie. Massimo Sinato ist ein Meister im Ausnutzen der Gelegenheiten zum Auslassen. Die Intros nutzt er meist bis an die Grenze des (für mich) Erträglichen ohne einen einzigen Tanzschritt – beim Jive besonders auffällig. Und auch während des Tanzes (Langsamer Walzer) gestern waren doch viele weit ausladende Arm-Bewegungen zu sehen, die mit dem Tanz an sich nicht viel zu tun haben. Dabei sieht Mhin-Khai Phan-Thi aber immer gut aus – bei den Tanzschritten selbst jedoch immer noch etwas steif.

Was Enissa Amani an Beweglichkeit im Körper manchmal fehlt (siehe Samba), hat Hans Sarpei scheinbar fast im Überfluss. Der Quickstep gestern war stark und die Wahl des Kostüms geschickt, weil es die Aufmerksamkeit etwas abgelenkt hat. Diesmal war auch die Haltung schon viel besser als zuvor, wenn auch noch nicht ganz perfekt.

Zu den beiden Contemporary von Hans Sarpei – Kathrin Menzinger und Christian Polanc – Enissa Amani möchte ich mich nicht weiter äußern. Das ist diesmal nicht „meine Baustelle“. Nur den Mut von Christian und Enissa zu teils spektakulären Figuren möchte ich erwähnen und die wirklich abwechslungs- und tanzreichen Choreografien von Kathrin und Christian.

Christian Polanc - Enissa Amani - Samba bei Let's dance 2015 am 22.5.2015 - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Christian Polanc – Enissa Amani – Samba bei Let’s dance 2015 am 22.5.2015 – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Hans Sarpei - Kathrin Menzinger bei Let's dance 2015 am 22.5.2015 - Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Hans Sarpei – Kathrin Menzinger bei Let’s dance 2015 am 22.5.2015 – Foto: © RTL / Stefan Gregorowius

Wenn Sie sich noch für die Songs und die Punkte der Jury interessieren, schauen Sie bitte in den Artikel Let’s dance am 22. Mai 2015: Jeder Tanz ein Finale und Songs.

Mehr Artikel über die Tanz-Show Let’s dance finden Sie unter diesem Stichwort oder unter  und allgemein solche Artikel in unseren Kategorien TV – Shows und Tanzen im Fernsehen.

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13 Kommentare zu “Let’s dance 2015 22.5.2015: Viertelfinale schön, doch ohne Glamour, Thomas Drechsel – Regina Murtasina ausgeschieden”



  • Stefan sagt:

    Da ich gestern Abend unterwegs war, habe ich gerade erst die Aufzeichnung angeschaut – und war ehrlich beeindruckt, in mehrfacher Hinsicht:

    1. Mit einer solch deutlichen Zweiteilung des Feldes hatte ich (noch) nicht gerechnet: Die drei Paare auf den Plätzen 1 und 2 nach Jurypunkten haben deutlich einen Gang hochgeschaltet, auch unter Nutzung der Erfahrung der drei show-erfahrenen Profis. Matthias/Ekaterina und Thomas/Regina haben alles gegeben, konnten diesen Schritt aber nicht mehr mitgehen.

    2. Sowohl Ekaterina als auch Regina waren sichtlich berührt von der schwierigen Situation: Bei Ekaterina sah man es bereits im Einspieler, bei Regina vor allem zum Schluss; bei beiden, als sie in den letzten 30 – 45 Showminuten direkt nebeneinander auf dem Sofa saßen. Ich finde diese emotionale Verbundenheit beeindruckend: Beide Profis haben mit ihren Promis in dem großen Feld bereits viel mehr erreicht als nach „Papierform“ zu erwarten war, aber beide hatten noch längst nicht abgeschlossen – mein Respekt!

    3. Soweit ich verstanden habe, wird das Finale dieses Mal mit drei Paaren getanzt, und die Anwärter auf diese drei Plätze haben sich im Viertelfinale ganz klar gezeigt. Die Abstände waren für mich dieses Mal gering, wobei ich Minh-Khai/Massimo auch eher auf Platz drei als dem geteilten zweiten gesehen hätte.

    4. Diese drei Paare müssen nächste Woche im Halbfinale aber auch wirklich Vollgas geben (sicher im Finale dürfte nur das nach Jurypunkten erste sein), denn Matthias/Ekaterina haben die beiden kritischen Tänze ihres Restprogramms diese Woche sehr glücklich überstanden und nächste Woche mit Slowfox und Contemporary eine ganze andere Ausgangsbasis.

    5. RTL hat sich nie dazu geäußert, wer mit dem später ausscheidenden Paar mitzittern muss. Mein Eindruck ist, dass durchaus auch bessere Paare dabei sein können (in einer deutlich früheren Show mussten etwa Ralf/Oana mal mitzittern, obwohl sie – wie heute Hans/Kathrin – auf einem geteilten 2. Platz nach Jurypunkten waren).

    6. Bei den mündlichen Urteilen ist mir diese Staffel auch deutlich zu viel „best ever“ dabei, was sich damit einerseits abnutzt und andererseits augenscheinlich auch die Juroren überfordert: Es ist schon in einer Staffel eines Landes schwer genug, die verschiedenen Leistungen fair gegeneinander zu werten; über Staffeln und Länder hinweg bewegt sich da mancher Juror in seinem Live-Urteil doch ohne Not auf sehr dünnes Eis.

    7. Und ich muss Karsten recht geben – Herr Llambi wertet dieses Jahr deutlich politischer (im Sinne von „das ganze betreffend“) als in den Vorjahren. Es ist deutlich zu sehen, wie oft er seine Kelle noch flink wechselt, wenn Jorge bereits seine Punktekelle hochgehalten hat (Motsis Wahl wird er vorher sehen können).

    Bei aller Detailkritik möchte ich aber nochmal betonen, dass uns hier Woche für Woche eine wirklich großartige Liveshow geboten wird, im werbefinanzierten Privatfernsehen ohne einen einzigen Cent Gebühren. Alle Paare, die im Halbfinale stehen, stehen dort auch absolut zu recht. Ich bin jetzt noch gespannter auf das Halbfinale als vorher und freue mich darauf :-))



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