Aus! Aus! Aus! Deutschland ist nicht Fußball-Weltmeister!

von: | aktualisiert am: 12.07.2011

Ein Fußball-Spiel hat offenbar mehr als 90 Minuten! Es gibt nur eine Möglichkeit: Sieg, Unentschieden oder Niederlage – soll Franz Beckenbauer gesagt haben. Und wer vorn keine Tore schießt, muss sich nicht wundern, dass er hinten welche rein bekommt. Dennoch freilich ist das Ausscheiden im Viertelfinale einer Fußball-Weltmeisterschaft, noch dazu im eigenen Land – und das als amtierender Weltmeister -, nicht eben ein Ruhmesblatt!  Ich hatte ja vom Feeling her von Anfang an kein gutes Gefühl (frei nach Andi Möller)!

Ist es wirklich einfacher, Tore zu schießen, als den deutschen Führerschein zu machen, wie einst Ailton behaupete? Das allerdings hätte durchaus Logik, denn Frauen können ja auch nicht Auto fahren…

Man (und frau) sollte einfach erkennen, dass nicht alle Bäume in den Himmel wachsen. Alles hat seine Zeit – und Jeder hat seine Zeit. Vielleicht ist es deshalb auch an der Zeit, sich tatsächlich und kritisch mit dem Ausscheiden der Frauen-Fußball-Nationalmannschaft auseinanderzusetzen und wenn notwendig, Konsequenzen zu ziehen.

Es gibt bei einer Weltmeisterschaft keine leichten Spiele – orakelte ein langgedienter Fußball-Reporter vor dem Spiel der deutschen Fußball-Frauen, der wie viele seiner Kollegen wohl nicht umhin kam, all die Männer-Fußball-Plattitüden zu zitieren – um damit zugleich zu zeigen, dass der männerdominierte Sportbereich namens Fußball sich nur schwerlich daran gewöhnen kann, dass die Frau nun auch noch in eine der letzten Trutzburgen männlichen Daseins eindringt.

Dass er damit schon zu diesen Kommentar animierte, konnte er freilich nicht wissen (und wird ihm wohl auch gleich sein). Auch hätte er sich wohl gewünscht, dass sein Orakel schon so schnell Erfüllung finden wird.

Elf Freundinnen sollt Ihr sein – hörte man gar in Ermangelung fraueneigener Erkenntnisse. Nun, wir werden sehen, ob diese Tugend des weiblichen Geschlechts, die im Männer-Fußball längst eine verlorene ist, sich tatsächlich als Stärke der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft erweist – oder ob man sich nicht angesichts des unerwarteten Ausscheidens nicht selbst zerfleischt.

Wie so oft liegt auch hier die Mitte in der Wahrheit„, wusste schon Rudi Völler.

Der überwiegende Teil der Fußball-Frauen hat gezeigt, dass eine eigene Qualität wachsen und sich etablieren könnte, wenn es dann gelänge, nicht einfach den Männer-Fußball nachzumachen und diesen Vergleich zu suchen. Das Spiel selbst war oft angenehm anders, als das der Männer. Da könnten die Damen fortsetzen – wenn man sie dann ließe.

Die meisten Frauen vor einem Mikrofon waren auch wohltuend in der Lage, sich informativ und gewinnbringend zu äußern. Das freilich nahm mit der Anzahl der Interviews und Stellungsnahmen ab. Kein Wunder! Muss man eigentlich auch noch die letzte Beteiligte vor eine Kamera zerren, statt sie ihre Arbeit machen zu lassen?

Nun gut, ich sag mal… : Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Und nach einer WM ist vor einer WM!

An Niederlagen kann man auch wachsen! Lasst den Fußball-Frauen die Zeit und die Gelegenheit, sich zu korrigieren, sich neu zu finden, sich weiter zu entwickeln. Die Sonne ist seit dem Japan-Spiel schon zweimal wieder im Osten aufgegangen und sie wird es weiter tun…

König Fußball regiert nicht die Welt…

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