Vom respektvollen Umgang miteinander beim Tanzen und im Tanzsport

von: | aktualisiert am: 31.01.2013

Die Medien überschlagen sich gerade nach der Stern-Veröffentlichung über den wenig charmanten Umgang eines Mannes mit einer Frau. Ein Artikel jagt den nächsten und quasi jede deutsche Talk-Show greift das Thema geradezu manisch getrieben auf.

Dabei überbieten sich die Diskutanten mit immer neuen Argumenten, so dass man am Ende gar nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht.

Geht es um den Fall? Da ist man sich weitgehend einig, dass der Anlass es kaum wert ist, so hoch gekocht zu werden. Ich finde, er ist es doch! Nur sollte man die 2 Fälle, die in dem einen stecken, einzeln diskutieren, weil sie nur zufällig in einem Ereignis zusammentreffen.

Da ist der Umgang der Medien mit Personen – gleich welcher Art -, der weitgehend aus dem Blickfeld gerät. Muss ein(e) Journalist(in) zu alkoholschwangerer Zeit noch beleidigende Fragen stellen? Nein, muss er / sie nicht! Nicht sehr gentlemanlike, aber symptomatisch.

Andererseits ist eine blöde Anmache eine blöde Anmache. Der Herr sollte sich also gefälligst entschuldigen für seinen Unsinn, den er da verzapft hat.

Nun muss man aber auch nicht gleich den ganzen Weltschmerz über Deutschland ergießen, wie das einige tun. Und ob das der geeignete Anlass ist, über die Benachteiligung von Frauen oder die Auswüchse einer männerdominierten Gesellschaft zu diskutieren, darf zumindest bezweifelt werden. Genauso, dass eine Twitter-Diskussion einen Querschnitt der Gesellschaft repräsentiert. Wohl kaum!

Diskutieren kann und sollte man natürlich unbedingt über den Umgang der Menschen miteinander!

Wir kennen das auch aus Tanzkursen, von Tanzabenden oder aus dem Tanzsport:

Es gibt Frauen, die nicht mehr in bestimmte Diskotheken oder Tanzsäle gehen, weil sie sich dort von Männern nicht respektvoll genug behandelt fühlen – ganz unterschiedlich, ohne jetzt im Detail darauf einzugehen. Es gibt aber auch Männer, die aus genau dem gleichen Grund dort nicht mehr hingehen, weil Ihnen das Gehabe ihrer Geschlechtsgenossen auch zuwider ist.

Es gibt auch Männer, die nicht mehr in bestimmte Tanzkurse gehen, weil es manchmal schwer ist, sich der Avancen einiger Damen zu erwehren. Und es gibt Frauen, die bestimmte Tanzkurse nicht mehr besuchen, weil sie dort ihren Privatbereich nicht ausreichend gewahrt sehen.

Auch berichten Tänzerinnen im Tanzsport, dass sie sich zuweilen belästigt fühlen, z.B. auf s.g. After-Show-Partys nach Turnieren. Ein Tänzer meinte kürzlich: Das ist widerlich! Die wollen doch nur grabschen… Seine Tanzpartnerin dazu: Nee, glotzen wollen die. Zum Grabschen sind die meisten zu feige.

Das gibt es und das ist so!

Aber: Nicht vergessen dürfen wir, dass es überwiegend eine Freude ist, Gleichgesinnte auf einem Tanzabend oder in einem Tanzkurs zu treffen, alte Bekannte wieder zu sehen oder neue Bekanntschaften zu schließen. Die Allermeisten dort sind hochanständige Menschen und wissen sich sehr wohl zu benehmen, selbst wenn es irgendwas um Mitternacht ist oder ein Cocktail zuviel schon die Sinne benebelt.

Und auch im Tanzsport weiß die überwiegende Mehrzahl der Beteiligten, sich zu benehmen!

Was also nützt die Diskussion? Was können wir tatsächlich für einen respektvolleren Umgang miteinander und gegen die wenigen Ausnahmen tun?

Ich kann etwas tun! Du kannst etwas tun!

Wir können uns selbst so verhalten, so mit dem anderen umgehen, wie wir wollen, dass mit uns umgegangen wird. Und wir können Orte meiden, wo man nicht so miteinander umgeht, wie wir uns das wünschen.

Und sonst?

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Was schlagt Ihr vor?

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