Was wäre wirklich, wenn immer Vulkan wäre

von: | aktualisiert am: 19.04.2010

Allerorten Jammerei ob der Asche, die der Vulkan über uns ausschüttet. Doch, was wäre wirklich, wenn nicht mehr oder nur noch „auf Sicht“ geflogen werden könnte? Ein Horrorszenario? Nun, wie man es sieht:

Wir könnten keine Rosen mehr kaufen, zumindest jetzt nicht – und müssten sie auch noch selbst züchten – was natürlich Arbeitsplätze brächte.

Wir könnten keine Mangos und Bananen mehr in quasi unbeschränkter Menge kaufen und würden uns auf die hiesigen Beeren und Früchte freuen, wovon mehr angebaut würden müssten – was natürlich Arbeitsplätze brächte.

Wir könnten keinen Bio-Honig mehr aus Brasilien oder Venezuela kaufen, was den Imker hierzulande wieder zum Lehrberuf machen würde – und Arbeitsplätze brächte.

Wir müssten Autozubehör selbst herstellen, weil wir es das nicht mehr aus Billiglohn-Ländern einfliegen könnten – was natürlich Arbeitsplätze brächte.

Wir würden nicht mehr oder nicht mehr so oft nach Mallorca, auf die Malediven oder nach Miami Beach in den Urlaub fliegen – müssten also Ostsee, Nordsee oder das Bergenland wählen – müssten neue Hotels und Pensionen bauen und betreiben – was natürlich Arbeitsplätze brächte.

S.g. Manager hätten halb soviele Beratungen und Konferenzen, weil sie nicht mal eben hinfliegen könnten – was den Unternehmen viel freie Arbeitszeit und mehr konzentriertes, geplantes Handeln bringen würde – und am Ende Arbeitsplätze einspart, die ohne die Selbstbeschäftigung gar nicht nötig wären?

Wir müssten kein Öko-Freischein mehr kaufen, der 10 m² Regenwald rettet, wenn wir von München nach Berlin fliegen – würde allerdings auch Arbeitsplätze kosten, bei den Fluggesellschaften, Reiseveranstaltern etc..

Ich bin kein Maschinenstürmer, der den technischen Fortschritt geißelt. Aber so schlecht finde ich die Perspektive gar nicht…

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1 Kommentare zu “Was wäre wirklich, wenn immer Vulkan wäre”



  • Es gibt aber auch durchaus auch Personaleinsparpotential – selbst wenn wieder geflogen wird, denn noch ein Aspekt des Flugverbotes ist mir aufgefallen. Man traut selbst Piloten nicht mehr zu, dass sie in der Lage sind ihre Arbeit ohne den massiven Einsatz von Technik zu verrichten. So hat doch tatsächlich ein Radiomoderator eines renommierten Radiosenders behauptet, er wüsste nicht ob er dem Piloten beim -manuellen- Fliegen auf Sicht (immerhin ist dieser Teil elementarer Bestandteil der Pilotenausbildung. Die Instrumentenratings kommen erst weit später und dann auch Flugzeugtyp entsprechend) vertrauen könne. Was der gute Mann nicht wusste, bei sämtlichen Flügen sind die Piloten natürlich auch auf ihre visuelle Wahrnehmung der Umwelt – draußen wie drinnen- angewiesen und können nicht einfach ein „Nickerchen halten.

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