Obama, Familie, Liebe und Verantwortung

von: | aktualisiert am: 3.04.2009

Einige von Ihnen werden sich vielleicht verwundert die Augen reiben? Nun, von Anfang an haben wir in Salsango keinen Hehl darum gemacht, welche Sympathie wir für Barack Obama hegen. In der Nacht, als die Idee zu Salsango Gestalt annahm, wurde klar, dass Barack Obama der neue amerikanische Präsident werden würde. Nebenbei lief seinerzeit der Fernseher und damals haben auch wir versprochen: Yes, we can! Pünktlich an dem Tag, als Barack Obama dann in sein Amt eingeführt wurde, war unser Online-Magazin „fertig“ und hatte seine ersten Kinderkrankheiten erfolgreich überstanden.

Heute waren wir wieder Zeuge eines historischen Moments in dieser und unserer Geschichte! Barack Obama ist in Europa – in den letzten 2 Tagen beim G20-Gipfel, heute und morgen in Deutschland zu den Feierlichkeiten und Konferenzen anlässlich des 60-jährigen Bestehens der NATO.

Wahrhaft historisch aber war sein Auftritt heute in Strassbourgh vor deutschen und französischen Schülern. Was und wie Barack Obama sich dort präsentierte, hat eine Dimension, die sich sicher erst erweisen wird, wenn die Nachrichten rund um die politischen Gipfel weniger werden und etwas verblassen.

Da präsentierte sich ein amerikanischer Präsident, der Optimismus verbreitet, der von viel Arbeit und Anstrengungen spricht – aber nicht klagt, der sich selbst und jeden in die Pflicht und mit nimmt, der eine gemeinsame Zukunft vor jedermanns Augen malt. Dabei ist er „volksnah“, ohne sich anzubiedern. Er ist voller Kraft und optimistisch – und trotzdem spürt man die Verantwortung, die auf ihm liegt. Man spürt, dass er dieser bewusst ist und sie ernst nimmt.

Wenn Barack Obama einen berühmten Vorgänger zitiert – nicht wortwörtlich – und sinngemäß sagt: Frage nicht, was ein Anderer (Dein Land) für Dich tun kann, sondern suche und nutze, was Du für den Anderen (Dein Land) tun kannst – hat das kein „Geschmäckle“ (um im Badischen zu bleiben, wo er gerade ist), wie bei so Vielen und auch seinem Vorgänger noch. Nein! Man fühlt sich aufgerufen und angeregt!

Er spricht von Gemeinverantwortung und Verantwortung des Einzelnen für das Gemeinwesen – für uns alle. Und er hat Recht! Was wären wir ohne die Vielen, die sich für ihre Sache und Andere engagieren – ob in der Familie oder für Freunde, ob für die Kinder oder die Älteren oder die sonst Hilfsbedürftigen, für den Sport- und Kultur-Verein oder die gemeinnützige Organisation, in der Politik oder sonstwo? Wieviel mehr könnten wir sein und haben, wenn sich jeder von uns immer wieder fragen würde, was er denn tun kann?! Und dabei soll nicht im Vordergrund stehen, was wir (ich, Sie, Du) davon haben! Barack Obama macht deutlich und man muss ihm einfach folgen: Man muss nicht amerikanischer Präsident sein, um etwas bewegen zu können. Jeder von uns kann das Seinige tun, an seinem Platz, in seinem Ort, mit seinen Interessen und Vorlieben, in dem von ihm gewählten Bereich!

Obama spricht aber auch von Familie. Auf die Frage einer Schülerin, ob er nicht auch gezweifelt habe während seiner Kanditur und jetzt im Amt, ob ihn nicht manchmal die Last drückt, die auf ihm liegt – antwortet er ganz unerwartet, dass ihn am meisten bedrückt hatte und hat, dass er oft von seiner Familie getrennt war und ist, von seiner Frau und seinen Kindern. Und er spricht davon in einer derart liebevollen Art und Weise, dass man sich erinnert fühlt – ermahnt und zugleich ermutigt. Wenn ich eben noch von Gemeinverantwortung schrieb – ist diese Verantwortung für die Familie natürlich die erste, die wir übernehmen und wahrnehmen müssen – jeder auf seine Weise. Und wir sollten das tun zuerst mit viel Liebe, mit Geben und Bereitsein, nicht Fragen oder Zweifeln.

Dies (und Anderes) ist es, was diesen amerikanische Präsidenten von anderen Politikern unterscheidet!

Natürlich gibt es auch die große Politik, gibt es Aufgaben, die global und in der Völkergemeinschaft gelöst werden müssen, gibt es wirtschaftliche Sorgen und ökologische Herausforderungen. Über all das werden die Medien ausführlich berichten.

Wenn Sie irgendwo im Internet diesen Auftritt von Barack Obama in Strassbourgh sehen können, schauen Sie sich diesen an. Es lohnt sich!

Und es hat sich gelohnt, diesen Artikel zu schreiben, wenn Sie jetzt oder später einen kurzen Moment nachdenken, was Sie tun können. Nehmen Sie sich die Zeit und tun Sie morgen etwas Gutes! Überraschen Sie Ihre Lieben, greifen Sie einem Anderen unter die Arme, helfen Sie, übernehmen Sie Verantwortung!

Yes, we can!

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:

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