Cathrin Geissler: Erste Schlager – CD „Ich“ veröffentlicht

von: | aktualisiert am: 5.09.2013
Cathrin Geissler - CD "Ich" veröffentlicht

Cathrin Geissler – CD „Ich“ veröffentlicht

Cathrin Geissler stellt Ihre erste Schlager – CD „Ich“ vor – macht das auch ganz gut und hinterlässt trotzdem einen zwiespältigen Eindruck:

Teil 1 ist gut (Titel 1 – 3), der Zwischenteil entbehrlich (Titel 5, 6 und 7) bis ärgerlich (Titel 4 und 8), Teil 3 ist wieder gut (Titel 9,10, 11 und 12).

Ich hatte mich gefreut auf diese CD, denn neue Gesichter im Schlager sind immer willkommen und die beiden Vor-Auskopplungen „Irgendwo Irgendwann“ sowie „Er kommt wieder her“ hatten mir ganz gut gefallen, wenngleich ich die Fox-Versionen stärker finde, als die auf die CD gebrannten „Normal“-Versionen (Titel 1 und 9).

Bisher war Cathrin Geissler vor allem auf den Musical-Bühnen ihrer Heimatstadt Hamburg musikalisch zu hause. Das ist auch unüberhörbar.

Bestimmt kann man da an der Stimme noch feilen. Sie selbst sagt ja, dass dieser Ausflug in den Schlager für sie ein Versuch ist; sicher ein ernst gemeinter.

Nun ist Cathrin Geissler eine Interpretin, eine Schlager-Sängerin, die sich -zumindest noch- nicht mit eigenen Melodien oder Texten einbringt. Das ist völlig in Ordnung, erklärt aber auch manches.

Die beiden oben schon genannten Titel stammen von Carsten Wegener. Dazu ist von ihm noch Titel 11 („Warum ich„), eine schöne Schmuse-Nummer mit allem, was dazu gehört. Diese Titel gehören zu den besten auf dem Album.

Auch sehr schön ist „1000 Fragen“ von Altmeister Wolfgang Petry (Titel 10) mit ganz typischen Melodie-Linien, die man von ihm selbst kennt. Zudem noch „Ich will“ (Titel 12) von Holger Schäfer. Nur der Text (Holger Obenaus, Norbert Zucker) hätte hier noch etwas „ausgefeilter“ sein können. Die textliche Brücke von „Ich will“ zu „Du gehst vor mir auf die Knie“ liegt zwar auf der Hand, macht den Text aber unnötig flach.

Die Titel, die Markus Klemmer beigetragen hat (Titel 2,3,5,6,7) sind solide Schlager – Kost und sorgen nur in ihrer Häufung für Verstimmung. „Zeig mir wie die Liebe ist“ (Titel 2) und „Ich flieg mit Dir“ (Titel 3) sind ganz gut und passen bestens ins Konzept. „Jede Träne“ (Titel 5) weckt nach der Schnarch-Nummer 4 (siehe unten) wieder auf.  „Mein Herz“ (Titel 6) und „Ich schenke Dir den Himmel jede Nacht“ (Titel 7) sind dann nicht gerade schlecht, aber im Grunde nur Wiederholungen. Auf jeder anderen Schlager-CD gern – hier aber tun sie nicht so richtig was für die Künstlerin und nageln die Sängerin Cathrin Geissler unnötig in die allzu seichte Ecke.

Ich will aber auch nicht ungerecht sein! Auf welcher CD reiht sich schon Hit an Hit.

Völlig unnötig dagegen ist „Geh nie ohne ein ‚Ich liebe Dich‚“ (Titel 4) von Kurt Krokus und Thomas Rosenfeld. Das ist musikalisch und textlich ein Einerlei, der hätte auch von einer 50 Jahre älteren Interpretin gesungen werden können (wäre dann aber auch nicht besser). Oder von Roger Whittaker… von mir aus. So was muss man heute nicht mehr veröffentlichen. So was gehört in den Papierkorb!

Fast geärgert habe ich mich über „Liebe ist immer wie ein Wunder“ von Wolfgang Petry (Titel 8). Die Idee ist klasse, die Musik mal eine ganze andere. Toll! Nettes Intro, schöne Strophe. Aber dann wirst Du mit einer „unendlichen“ Refrain-Schleife in den Schlaf gedudelt: „Liebe ist immer wie ein Wunder, Liebe ist immer wieder neu und weil wir beide uns lieben – sind wir frei, unendlich frei„.

Soll ja alles sein. Aber das Muster „Intro, Strophe, Refrain – Refrain, Strophe, Refrain – Refrain, Zwischenspiel, Refrain – Refrain, Refrain – Refrain“ ist mir dann doch ein bisschen zu billig. Gleich 8 Mal das Gleiche! Wenigstens für die jeweils 2. Refrain-Wiederholung hätte man sich doch eine Variation im 2. Teil einfallen lassen können? Bestimmt wäre den Textern Holger Obenaus und Norbert Zucker auch noch ne 3. Strophe eingefallen?!

Irgendwo hab ich gelesen, der Refrain von diesem Song sei eingängig. Kein Wunder, Du hast ja keine Chance ihm zu entkommen, denn der Song besteht quasi aus nichts anderem!

Nun gut. Trotz der Kritik hoffe ich, Cathrin Geissler macht weiter. Das Potential ist da!

Musik und Texte sollten besser dem Alter der Interpretin angepasst sein. Schlager-Musik und -Texte müssen ja nicht beliebig sein, wie die CD selbst auch zeigt. Sicher muss Cathrin Geissler in eine solche Rolle erst hineinwachsen und sich mehr (zu-) trauen.

Und, bei einer CD mit nur 8 statt 12 Titeln, wäre hier vermutlich kein „böses Wort“ gefallen. Vielleicht wären wir dann manch bekanntem Melodie-Teil akribischer hinterher gestiegen :-).

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