Eiskunstlauf: Verband ISU hebt Mindest-Alter für Wettbewerbe an

von: | aktualisiert am: 8.06.2022

Der Internationale Eislauf-Verband (ISU) hat eine Anhebung der Altersgrenzen bei internationalen Wettbewerben und Meisterschaften beschlossen.

Eiskunstlauf: Verband ISU hebt Alter für Wettbewerbe an

Eiskunstlauf: Verband ISU hebt Alter für Wettbewerbe an – Grafik: © Salome auf stock.adobe.com

Im Eiskunstlauf und Eisschnelllauf wird die Altersgrenze für die Erwachsenen-Wettbewerbe schrittweise angehoben nach einem Beschluss des 58. Ordentlichen ISU-Kongresses in Puket am 7. Juni 2022.

Das war einer der wichtigsten Entscheidungen, die beim ISU-Kongress erwartet wurden. Weitere Beschlüsse wurden bereits gefasst oder werden noch gefasst, denn der Kongress begann gestern und geht bis zum 10.6.2022.

Die Altersgrenzen im Eiskunstlauf (aber auch im Eisschnelllauf) wurden schon geraume Zeit diskutiert und erhielten durch die Ereignisse um Kamila Valieva bei den Olympischen Spielen 2022 neue Aufmerksamkeit.

Es standen verschiedene Vorschläge zur Diskussion für die versammelten Eislauf-Funktionäre. Dabei setzte sich der Vorschlag des ISU Councils durch, die Altersgrenzen schrittweise anzuheben, um auch nicht unfair in die bestehenden Planungen und Vorbereitungen der Sportler, Trainer und Verbände einzugreifen.

Das bedeutet, dass es für die kommende

  • Eislauf-Saison 2022-2023 bei der bisherigen Regelung (Mindestalter 15 Jahre) bleibt
  • In der Saison 2023-2024 wird das Mindestalter auf 16 Jahre angehoben und
  • in der Saison 2024-2025 wird das endgültig angestrebte Mindestalter 17 Jahre sein und danach dann so bleiben.
  • Stichtag ist jeweils der 1. Juli des ersten Jahres der Saison. Also muss das 15.,16., bzw. 17. Lebensjahr bis einschließlich 30.6.2022, 2023 bzw. 2024 vollendet sein. Wer ab dem 1.7. Geburtstag hat, ist zu jung und muss ein Jahr warten bis zur Startberechtung bei den „Senioren“.

Die Regelung soll die jungen Sportler schützen in ihrer Entwicklung und Gesundheit, sicher auch einige rechtliche Unsicherheiten beseitigen.


Grundsätzlich ist die neue Regelung zum Mindestalter im Eiskunstlauf und Eisschnelllauf zu begrüßen, die mit einer überwältigen Mehrheit von 100 Stimmen angenommen wurde bei 16 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen. Nötig war für die Regeländerung eine 2/3-Mehrheit, die bei 79 Stimmen lag.

Bei den Eiskunstlauf- und Eistanz-Junioren lautet die Regelung wie folgt (gleicher Stichtag 1. Juli):

  • alle müssen mindestens 13 Jahre alt sein und dürfen in den Einzelwettbewerben nicht älter als 18 Jahre alt sein
  • im Paarlauf und im Eistanz dürfen die Frauen nicht älter als 18 und die Männer nicht älter als 20 Jahre alt sein.

Im Synchron-Eiskunstlauf und im Eisschnellauf ist das etwas schwieriger darzustellen, weil hier noch Klassen hinzkommen. Weil wir aber denken, dass das nicht so sehr von allgemeinem Interesse ist, verzichten wir darauf. Wer daran Interesse haben sollte, kann uns gern eine E-Mail schreiben an redaktion@salsango.de.

Es gab und gibt noch einige andere wichtige Entscheidungen, auf die wir in einem weiteren Artikel zusammenfassend eingehen werden, wenn uns die offiziellen Dokumente vorliegen und wir die gesichtet haben. Einige Themen wurden auch in Fachkreise verwiesen und werden erst danach am Freitag entschieden.

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2 Kommentare zu “Eiskunstlauf: Verband ISU hebt Mindest-Alter für Wettbewerbe an”



  • Liane sagt:

    Ich hätte mir 18 Jahre erwartet, den dann sind wenigsten die Mädchen ausgewachsen. Bei den Burschen dauert es häufig bis 20+ bis wirklich das Längenwachstum abgeschlossen ist.

    Auch finde ich es nicht nachvollziehbar wieso man nicht gleich in der nächsten Saison auf 16 Jahre gehen kann. Da der Entscheid noch vor dem Stichtag 1.Juli liegt, hätten sich alle Verbände und Sportler darauf einstellen können.

    Dennoch bin ich froh, dass die ISU sich entschieden hat, das Alter anzuheben.

    • Hallo Liane, den ersten Gedanken vor Dir hatte ich auch -selbst wenn ich nicht weiß, wann Mädchen ausgewachsen sind- und bei mir eher normativ-ausgleichend geprägt war. Aber ich weiß nicht, ob wir hier bei uns da wirklich ein Maßstab für die Welt sind.

      Dagegen verstehe ich gut, nicht gleich das Alter hochzusetzen. Es gab ja auch den Vorschlag sofort auf 17 zu gehen, der später zu Gunsten der jetzigen Regelung zurückgezogen wurde.
      Ich denke, die meisten Vorbereitungen für die neue Saison sind abgeschlossen oder wenigstes weitgehend angearbeitet, wie Programme, Musiken, Choreografien – und auch im Training sollten alle wieder sein, teils sicher schon länger.

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