Ihr habt die Wahl – Gründung einer Tanz-Partei – die TPD

von: | aktualisiert am: 18.10.2011

Wählen gehen sollte an diesem Wochenende vor jeder Salsa-Party, jedem Tango-Workshop und jeder Milonga stehen! Ja, es ist vielleicht nicht ganz einfach, sich zu entscheiden. Gleichsam scheint die Stimme des Einzelnen nicht so wichtig zu sein – ist sie aber! Ganz bestimmt bricht die Demokratie nicht gleich zusammen, wenn mal Einer nicht wählen geht. Aber was uns heute so selbstverständlich erscheint, ist ein viel höheres Gut, als es uns im gemütlichen Alltag unserer komfortabel eingerichteten Demokratie bewusst ist / wird.

Keine 100 Jahre alt ist beispielsweise das Frauenwahlrecht in Deutschland. Erst 1919 wurde es erstmalig eingeführt. 1933 wurde den Frauen dann das s.g. passive Wahlrecht (also gewählt zu werden) wieder aberkannt und dann nach Niederschlagung des Faschismus in Deutschland wieder eingeführt. Noch heute gibt es Länder auf der Erde, in denen Frauen kein Wahlrecht haben. Wer mehr dazu erfahren will, dem empfehlen wir den Wikipedia-Artikel zum Frauenwahlrecht.

Die parteipolitische Farbenlehre in Deutschland gerät gerade ziemlich durcheinander. Jahrzehntelang konnte man sich zwischen dem einen oder dem anderen Lager entscheiden – oder man wollte ein wenig „Exot“ sein. Diese Zeit ist vorbei – und kommt auch nicht wieder. In einem immer stärkeren Maß folgt die Parteienlandschaft logisch einer stärkeren Individualisierung in der Gesellschaft. Was wir heute als 5-Parteien-System kennen, wird sich weiter aufspalten.

Die Grünen haben erfolgreich an allen Parteien geknabbert. Die Linken ziehen kräftig Wähler von der SPD ab. Die FDP bedient sich erfolgreich an der Beliebigkeit der CDU/CSU. Die hat noch die größten Reserven – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis dort die Flügel auseinander driften. Waren vor Jahren noch 60% der CDU-Wähler aktive Kirchengänger, sind es heute noch 12%. Aber nicht, weil die CDU-Wähler weniger geworden wären, sondern weil weniger Leute regelmäßig in die Kirche gehen. Spaltet sich die CDU auf, haben wir 6 Parteien mit einem theoretischen Potential von ca. 15% – mal hier mehr, mal dort weniger.

Die Mehrheitsfindung, gleich ob im Bund oder in den Ländern wird schwieriger – und zugleich leichter, bietet sich doch die Chance, dass Interessen der Einzelnen wieder stärker Berücksichtigung finden – nämlich, weil sie nicht schon von Parteitagen und innerparteilicher Demokratie abgeschliffen werden – was zum Parteien-Verdruss der letzten Jahre geführt hat.

Und deshalb ist es wichtig, wählen zu gehen und damit zu sagen, wir wollen, dass diese oder jene Richtung vertreten ist in der Politik. Ob unser Favorit dann wirklich an die Regierung kommt, ist fast schon zweitrangig, denn eine starke Oppositionsstimme hat natürlich auch Einfluss auf die Politik der regierenden Parteien. Beispiele dafür gibt es genügend.

Vielleicht gründen wir ja eine Tanzpartei? Die TPD? Wir bräuchten mindestens 50 Mitglieder und einige Landesverbände für eine Zulassung. Und ab 0,5% Wählerstimmen bekommen wir richtig Geld. 0,5% Wählerstimmen sind derzeit in Deutschland gut 300.000 Stimmen. Wir lassen die Details mal weg: Dafür gäbe es ca. 250.000 € aus Mitteln des Staatshaushaltes. Zusätzlich noch einiges mehr. Wenn Ihr mal schauen wollt, was sich die aktiven Parteien in Deutschland so einstreichen, empfehlen wir Euch noch einen Wiki-Artikel über Parteienfinanzierung.

Sympathie-Bekundungen ab sofort hier in Salsango – via Kontaktformular! :-) Über eine Koalition mit der HSP – Horst-Schlämmer-Partei – und unsere Bedingungen, Horst Schlämmer zum Bundeskanzler zu wählen, können wir dann anschließend nachdenken.

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:

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