Waterloo von ABBA beim ESC: 50. Jahrestag eines Erfolgs

von: | aktualisiert am: 14.04.2024

Der Song „Waterloo“ von ABBA ist eines der bekanntesten Lieder der Band, die längst selbst Legende ist. Nun jährte sich ein erster Erfolg zum 50. Mal.

Waterloo von ABBA beim ESC 50. Jahrestag eines Erfolgs - hier im Bild die Pier in Brighton

Waterloo von ABBA beim ESC 50. Jahrestag eines Erfolgs – hier im Bild die Pier in Brighton Foto: Callum Parker auf Unsplash

Der 6. April 1974 war für ABBA, den Song „Waterloo“ und die Popmusik ein denkwürdiger Tag.

Am Abend fand der 19. Grand Prix Eurovision de la Chanson (heißt heute ESC) im englischen Seebad Brighton statt. Die BBC übertrug den Wettbewerb, an dem 17 Nationen teilnahmen.

Wie immer, gab es zuvor Favoriten, u. a. Olivia Newton-John aus dem Gastgeber-Land Großbritanien. ABBA zählte nicht zu diesen Favoriten.

Bisher waren die Grand Prix-Abende häufig eine recht steife Angelegenheit: Chansonhafte Lieder, aufgeführt in Abendgarderobe. Aber: Es war auch die Zeit, als die Künstler noch live von echten Instrumenten in einem Orchester begleitet wurden.

Schon damals wurden vor jedem Auftritt kurze Einspielfilme der Teilnehmer gezeigt, die Interpreten und das Land, welches sie vertraten, vorstellten. Ein erstes Kuriosum ABBA betreffend sah und hörte man hierbei: Der britische Kommentator stellte die 4 Schweden einzeln namentlich vor und verwechselte dabei Björn und Benny.

Dann trat am 6. April 1974 bei Startnummer 8 der Dirigent Sven-Olof Walldoff im Napoleon-Kostüm an das Pult. Auf der Bühne waren bereits Benny am Piano und Björn mit der zum Kult gewordener Stern-Gitarre, sowie 2 Begleitmusiker zu sehen.

Agnetha, damals noch als Anna vorgestellt, und Anni-Frid standen sichtbar im Hintergrund und warteten auf ihren Einsatz.

Mit dem ersten Ton des Liedes stürmten die beiden Damen die Bühne im Dome von Brighton und begannen, „Waterloo“ auf Englisch zu singen.

In ihren bunt glitzernden Kostümen und den hohen Plateauschuhe entsprachen die Vier nicht nur dem musikalisch/modischen Zeitgeist des Glam und Glitter der 70er Jahre, sondern revolutionierten auch den Sound der künftigen Wettbewerbe.

Bei der Abstimmung später hat ABBA mit „Waterloo“ den Wettbewerb gewonnen. ABBA bekamen insgesamt 24 Punkte und lagen damit klar auf Platz 1, immerhin 6 Punkte vor Gigliola Cinquetti aus Italien auf Platz 2 und 9 Punkte vor Mouth & McNeal aus den Niederlanden, die auf Platz 3 landeten.

Noch eine kleine Anekdote von diesem Abend: Im Jahr 1974 war der Grand Prix noch ein Wettbewerb der Lieder und der Komponisten bzw. Texter … und nicht des Gesamtauftritts wie heutzutage mit Bühnenshow und Windmaschine.

Also wurden die Komponisten Stig Anderson, Benny Andersson und Björn Ulvaeus auf die Bühne gerufen, um den Preis entgegen zu nehmen. Die Sicherheitsleute jedoch ließen Björn nicht auf die Bühne, weil sie ihn nicht erkannten.

Dem Titel „Waterloo“ wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Ehrungen zuteil: Als z. B. im Jahr 2005 der ESC, wie er inzwischen hieß, seine 50. Ausgabe feierte, wurde „Waterloo“ vom Publikum unter allen 50 bisherigen Siegertiteln zum besten Song gewählt.

Des Weiteren: Am Austragungsort, dem Dom in Brighton, wurde im Jahr 2017 an der Außenwand des Gebäudes eine blaue Plakette zu Ehren des Waterloo-Sieges angebracht.

Die Veranstaltung wurde 1974 in 32 Länder übertragen und von 500 Millionen Fernsehzuschauern gesehen und somit zum Startpunkt einer unglaublichen Weltkarriere von ABBA, die bis heute anhält.

Der Endausscheid des diesjährigen ESC findet am 11. Mai 2024 in Malmö statt. Inwiefern der Sieg von Anna, Björn, Benny und Anni-Frid in ihrem Heimatland gewürdigt wird, bleibt abzuwarten.

Mehr Artikel über den ESC finden Sie unter dem Stichwort Eurovision Song Contest bei uns im Salsango-Magazin.

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