Zitat: Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder!

von: | aktualisiert am: 1.07.2021

Das Zitat „Die Revolution frisst ihre eigenen Kinder“ umschreibt die Entwicklung, dass neu Geschaffenes stets eine eigene Dynamik entwickelt, mit der die „Gründer“ (oder Ursachen) letztlich nicht mehr Schritt halten (können) und irgendwann eben jener, von ihnen ausgelösten Entwicklung, zum Opfer fallen – im tragischsten (und nicht seltenem) Fall, nicht einmal eine ausreichende Würdigung erfahren. Das Zitat bezieht sich eigentlich auf gesellschaftliche Entwicklungen, findet aber gleichsam in der Biologie seine Entsprechung – auf die wir aber nicht weiter eingehen wollen.

Das Zitat selbst hat im Grunde eine dreistufige Herkunft:

Ursächlich ist die griechische Mythologie. Danach kam der Gott Saturn (Gott des Ackerbaus) an die Macht, in dem er seinen eigenen Vater (Uranus) überwältigte und kastrierte. Nach einer Prophezeiung wird er dereinst jedoch selbst durch den eigenen Sohn entmachtet, was ihn dazu bewegt, seine eigenen Kinder zu fressen (siehe dazu auch den Wikipedia-Artikel zu Saturn).

Der französische Revolutionär Pierre Vergniaud soll zu seiner eigenen Hinrichtung am 31. Oktober 1793 gesagt haben: „Die Revolution ist wie Saturn, sie frisst ihre eigenen Kinder„, nachdem er als letzter seiner ebenfalls zum Tode verurteilten Freunde aufs Schafott geführt wurde (siehe Wikipedia-Artikel über Pierre Vergniaud).

Das greift Georg Büchner in seinem Drama „Dantons Tod“ auf (siehe dazu den Wikipedia-Artikel zu „Dantons Tod„).

Dieser Artikel hier ist als Ergänzung zum Leitartikel „Sind Salsa und Tango tot?“ vom 20. Januar 2010 erschienen.

Sie dazu auch den Artikel: Das Zitat: Le roi est mort, vive le roi!

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