Dieter Thomas Kuhn Konzert Waldbühne Berlin, längst kein Schabernack mehr

von: | aktualisiert am: 3.09.2013

Wenn Dieter Thomas Kuhn in der Waldbühne Berlin die Bühne betritt, tobt ihm ein Sturm der Begeisterung entgegen.

Jung und Alt haben Sonnenblumen dabei, sich entsprechend gekleidet – viele auch verkleidet -, im Stil der 1970er und 1980er-Jahre oder was sie dafür halten. Dafür werden sie in der S-Bahn auf dem Weg zur Waldbühne belustigt beäugt wie Berliner, die zur Weiberfastnacht gehen. Egal.

Dieter Thomas Kuhn - Foto von Ralph Horbaschek bei einem Konzert in der Waldbühne Berlin

Dieter Thomas Kuhn – Foto von Ralph Horbaschek bei einem Konzert in der Waldbühne Berlin

17.000 sollen es diesmal gewesen sein zum Konzert von Dieter Thomas Kuhn 2013 in dieser denkwürdigen Arena, die wohl gleichermaßen weder Besucher noch Künstler kalt lässt.

Konzerte in der Waldbühne sind meist etwas besonderes, von den Berliner Philharmonikern bis Rumpelstil mit dem „Taschenlampen-Konzert“, Barbara Streisand, Elton John, Helene Fischer…

Am 16. August 2014 wird DTK wieder in der Waldbühne sein, hat er nur 2 Tage nach dem Konzert vorgestern verkündet.

Längst sind Konzerte von Dieter Thomas Kuhn mehr als nur Schabernack!

Sicher hat es so angefangen, sicher ist es der immer noch für bestimmte Gäste.

Inzwischen aber kommen fast alle Generationen. Ganz junge Leute, die noch ihre Eltern dabei haben müssen, solche, die auch mal ein Bier über den Durst trinken, ohne sich noch vor den Eltern rechtfertigen zu müssen. Und so geht es weiter… 30, 40, 50, 60 sind diese Konzertbesucher. Für Viele ist es eher eine Art Happening, eine Begegnung mit dem Künstler, Freunden und vor allem mit sich selbst.

Die Meisten können die Songs auswendig, wenigstens den Refrain. Und natürlich kennen sie genau die ersten Akkorde oder Melodie-Noten. Die Band muss einen Song nur ein-zwei Takte anspielen und ein erkennender Applaus rauscht durchs Rund. Weil Dieter-Thomas-Kuhn-Konzertgänger oft Wiederholungs-„Täter“sind, wissen sie auch genau, wie es nun weiter geht; wann von ihnen erwartet wird, dass sie die ersten Liedzeilen singen oder den Refrain zur Einleitung. Es ist wie bei jeder bekannten Band, die auf dieser Bühne steht und so viele Menschen zum Konzertbesuch animiert.

Viele kennen die Songs aus Ihrer Kindheit und Jugend – oder von den Eltern oder Partys. Manche hatten dereinst mit großen Augen vorm Fernseher gesessen oder mit dem Radio unter der Bettdecke der Hitparade gelauscht. Schon Ältere hatten im Park geknutscht und gefummelt, sich im Studentenkeller oder im Tanzsaal vom Dorfgasthaus kennengelernt, Hochzeiten gefeiert und was auch immer. Die Jüngeren lernten die Texte dieser Lieder nicht selten auf den Partys in der Verwandtschaft oder auch auf speziellen Schlagerpartys, die es so lange gibt, wie die Erscheinung Dieter Thomas Kuhn.

Es schwingt also immer Erinnerung mit – das ist ein Teil des Zaubers eines solchen Abends.

Für Manche ist Dieter Thomas Kuhn inzwischen selbst ein Stück Erinnerung. Wie oft haben wir uns schon schunkelnd in den Armen gelegen bei seinen Liedern. Wie oft schon lief uns ein Kribbeln über den Rücken, wenn die Leute im fast überfüllten Saal oder wie hier Zigtausend in der Waldbühne gemeinsam singen – ob live oder später nachgehört auf einem Tonträger.

Auch hält DTK Schritt mit dem „Puls der Zeit“ und hat immer mehr Titel in seinem Repertoire, die nicht nur im Schlager-Almanach „Über den Wolken“ schweben. So war einer der stärksten Momente für mich an diesem Samstag „Über sieben Brücken„. Die Band ist ohnehin ein Juwel und holt aus vielen Titeln heraus, was vermutlich nie drin steckte. Bei den „Sieben Brücken“ ist das anders. Das stammt schließlich aus kraftvoller Rockfeder und ist schon unendlich viele Male nachgespielt worden. DTK & Band halten da jedem Vergleich stand!

Das ganze Konzert tragen inzwischen diese eher ruhigeren Titel, von denen es etliche gibt – wie z.B. „Du hattest keine Tränen mehr“, ein weiterer Höhepunkt des Abends. Zwischendurch wird jedoch ganz zuverlässig gealbert und gelacht, die Knochen ausgeschüttelt nach irgendeinem dieser quietschend bunten Schlager, die bei Dieter Thomas Kuhn schon mal durch den Turbo laufen, bevor sie ans Publikum weitergereicht werden.

Diesmal hatte DTK mächtig zu kämpfen mit seiner Stimme. Erst vor ein paar Wochen musste die Band wegen Erkältung 2 Konzerte verlegen. Vermutlich hatte es wohl auch Dieter Thomas Kuhn erwischt, so hat er sich jedenfalls angehört.

Gejammert aber hat er deshalb nicht und spürbar geschont hat er sich auch nicht. Nur wegen einem gebrochenen Zeh. Angeblich. Gut, manchen „spektakulären“ Sprung von der Bühne hat er diesmal mit einem „Hüpfer“ ersetzt. Es wäre mir wohl nicht aufgefallen, hätte ich nicht darauf geachtet. Und den langen Lauf durch’s Publikum im Mittelgang der Waldbühnen-Tribünen gegen Ende des Konzerts hat er sich auch gespart.

Das Ereignis Dieter-Thomas-Kuhn-Konzert ist für alle ein Erlebnis, das weit über den „Hüttenzauber“ hinausragt! DTK gab es ohnehin früher.

Wir freuen uns auf ein Neues, ob in einem Jahr am 16. August 2014 in der Waldbühne oder auf irgendeiner anderen Bühne im diesem Land.

PS: Nebenstehend das 99er (vorläufige) Abschiedskonzert, das wesentliche Teile dessen enthält, was DTK noch heute ausmacht.

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