bassa veröffentlich Tango-CD „Medialuna“

von: | aktualisiert am: 30.09.2010
bassa - CD-Medialuna

bassa - CD-Medialuna

bassa. Die Band bassa hat mit „Medialuna“ eine neue Tango-CD veröffentlicht. Die CD ist schon die zweite, denn vor einem Jahr hatte bassa ihr Erstlingswerk „Berlin-Tango“ vorgestellt.

Die CD Medialuna knüpft an die erste an, ist unverkennbar bassa – viel Tango, viele frische und angenehme musikalische Einflüsse aus aller Welt.  

Man hört deutlich, dass Zeit vergangen ist, denn die CD Medialuna ist runder, als „Berlin-Tango“, wenn auch nicht wesentlich anders – musikalisch reicher – und doch konzentrierter.

Aber bassa, und mit der Band jeder einzelne Musiker, hat sich weiterentwickelt im vergangenen Jahr. Man ist zusammengewachsen, hat Erfahrungen hinzu gewonnen, Freude und Schmerz erfahren, Experimente verworfen und neue gewagt – und all das hört man auf der CD.

Grundsätzlich haben wir hier in Salsango schon einiges geschrieben über bassa. Das wollen wir nicht wiederholen, sondern uns auf die Unterschiede konzentrieren.

Am deutlichsten ist mir aufgefallen, dass fast alle Titel in sich harmonischer sind. Damit meine ich: Sie sind mehr aus einem Guss, haben kaum mehr (zu starke) Brüche -musikalische Wechsel -, wie noch in der ersten CD. „Hit-Potential“ hatte ich das einmal genannt, wenn ein Titel in sich rund ist und einem Thema, einer Idee folgt – eingängig und in sich schlüssig.

Deshalb ist die CD keineswegs eintönig. Nein, im Gegenteil! Die Wechsel finden immer noch statt, jetzt aber von Titel zu Titel. So kann man sich mit bassa auf eine Reise begeben und wird von Ort zu Ort geführt, bekommt dieses und jenes gezeigt auf dem Weg, wird auf große oder auch kleine Besonderheiten aufmerksam gemacht, verweilt das eine Mal oder geht beim nächsten schneller weiter.

Zu den Kompositionen der einzelnen Titel haben diesmal stärker alle Bandmitglieder beigetragen. Takashi Peterson, dessen Kompositionen ich auf der letzten CD so gelobt hatte, ist auf der CD Medialuna nun gleich vier Mal als Komponist zu finden. Meine Begeisterung für seine gefühlvollen Kompositionen kann ich nur bekräftigen. Ob und welche Rückschlüsse das auf den emotionalen Zustand der Band oder einzelner Mitglieder zulässt, lasse ich hier mal dahingestellt. „Moon over Mitte“ z.B…. ist einfach schön! (gemeinsam mit Miriam Erttmann)

Einzelne Titel aus der CD heraus zu greifen, ist immer ein wenig „ungerecht“, zumal mir die ganze CD gut gefällt. Je nach Stimmung und Hörsituation wird man mal diesen und ein anderes Mal jenen Titel mehr bevorzugen.

Am meisten beeindruckt haben mich jedoch 2 Titel von Beatrix Becker! „Cinderellas Tanz“ und „Pedro„. Große Klasse! Bei „Cinderellas Tanz“ wird alles in mir geweckt, was ich dereinst bei einem Choreografen lernen durfte.

Ich sehe sie tanzen! Ganz deutlich! Mal sinnlich in Ballettschuhen und Tutu, mal fröhlich mit wehenden Haaren auf einer Sommerwiese oder barfuß am Strand – im prachtvollem Kleid auf dem Ball-Parkett oder in der romantischen Abendlicht-Kulisse einer mediterranen Altstadt – und dann wieder nur leise sich wiegend am Fenster mit sehnsuchtvollem Blick in die Ferne. Mal zerbrechlich und Schutz suchend, mal selbstbewusst und stolz. Sollte ich je bei „Cinderellas Tanz“ auf der Tanzfläche stehen, muss ich aufpassen, dass ich keine Bewegungen mache, die Andere mehr verwirren beim Zuschauen, als sie mir Freude bereiten.

Zu Pedro wird Beatrix ihre ganz eigenen Gedanken haben, in die ich hier nicht weiter vordringen möchte – und auch Raum lassen für Eure eigene Interpretation.

Andere Titel, wie z.B. „Dance for the Bewitched“ von Takashi Peterson wieder können auf jedem Jazz-Festival gefeiert werden – oder Sunday Morning – schöne Grüße an Django Reinhardt und alle Sinti und Roma. Diese Art des Swing findet man aber in mehreren Titeln wieder, was mir persönlich sehr gut gefällt – aus alter „Liebe“, wenn man so will…

A La Tienne“ von Miriam Ertmann ist ein echter Ohrwurm. „Die Komplizin“ geht bestimmt beim Live-Konzert ganz toll. Aber, Ihr sehr schon, wenn ich erstmal anfange… Die Aufzählung muss unvollständig bleiben!

Hört es Euch selbst an. Kauft diese CD! Ihr werdet es nicht bereuen!

Noch ein Wort zu Miriam Erttmann: Ihre Violine ist viel präsenter, als auf der ersten CD, vor allem – irgendwie – selbstverständlicher da. Hier geht es mir nicht um musikalische Virtuosität. Die war auch vor einem Jahr schon unbestritten. Vielleicht geht es auch nicht um das, was als Noten aufgeschrieben steht. Nein, vielmehr habe ich das Eindruck, dass sie selbstbewusster ist, sich auf eine andere Weise in die Band einbringt, auch – wo es angebracht ist – die Führung übernimmt, um einige Augenblicke später mit der gleichen Selbstverständlichkeit wieder zurück zu treten und einem anderen Bandmitglied diese Führung zu überlassen oder mit der Band gemeinsam als Orchester präsent zu sein.

Überhaupt die Virtuosität. Das Können aller Bandmitgleider auf ihren Instrumenten steht für mich nachwievor außer Frage. Es ist eine Freude, sich den Kopfhörer aufzusetzen oder die Anlage laut zu drehen und sich auf jeden Einzelnen zu konzentrieren und ihr bzw. ihm zu lauschen – ohne Ausnahme – das gilt in gleichem Maße für Sven Elze als Percussionist und Alexander Semrow am Bass, die den anderen Dreien wieder eine wunderbare Kulisse stellen und nur hin und wieder selbst in den Vordergrund treten.

Eine tolle CD! Danke! Ich habe viel Freude daran!

Wie im letzten Jahr gibt es auch wieder eine Record-Release-Tour durch Deutschland. Die Termine werden wir hier auf dieser bassa-Seite in Salsango veröffentlichen!

Wir haben in unserem Magazin bereits umfangreich über bassa berichtet. Für weitergehende Informationen schaut bitte hier:

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:

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