Dancing Stars 2019 am 3. Mai 2019 Kritik: Kurz vor Ultimo

von: | aktualisiert am: 4.05.2019
Dimitar Stefanin - Nicole Wesner beim Tango der Dancing Stars am 3.5.2019

Dimitar Stefanin – Nicole Wesner beim Tango der Dancing Stars am 3.5.2019 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Selten war ich wie bei den Dancing Stars am 3. Mai 2019 auf die Entscheidung so gespannt, wie gestern. Hier meine Meinung zur Sendung und zu den Tänzen!

Normalerweise habe ich zur Entscheidung bei den Dancing Stars ein recht entspanntes Verhältnis. Ich bin natürlich sehr interessiert, aber dass ich dem Ausgang einer Tanz-Show regelrecht entgegen fiebere und mir jede Sekunde Verzögerung der Moderatoren vorkommt, wie eine halbe Ewigkeit? Kenne ich von Final-Shows, wenn ein Tanzpaar mein Herz im Verlauf der Show mehr erobert hat als andere Tanzpaare, die ebenfalls zur Entscheidung stehen.


Bei den Dancing Stars am 3.5.2019 war ich fast schon angespannt. Selbst die Sendung Let’s dance lief nur lautlos im Hintergrund mit, obwohl ich mich sonst zu dieser Zeit zumeist schon den Tänzen dort zuwende und die Entscheidung bei den Dancing Stars nur noch „mit halbem Ohr“ verfolge.

Außerdem hielt ich das erneut provokative Verhalten der Dancing Stars – Jury am 3. Mai 2019 gegenüber Stefan Petzner für geeignet, erneut jede Menge „Protest-Wähler“ zu aktivieren. „Bitte nicht anrufen“ (Sarkissova) und so weiter. Nicht sehr fair in meinen Augen und schon gar nicht angemessen einer Jury, die doch unabhängig sein soll. Das war nicht in Ordnung!

Auch der ORF hätte nicht unbedingt zeigen müssen, dass Petzner die Verabredung mit Jury-Mitglied Heidemann im Proberaum verschlafen hat. Das war schon tendenziös und „unter Gentleman“ hätte man darüber einfach geschwiegen.

Stefan Petzner - Rosi Wieland sind ausgeschieden bei den Dancing Stars am 3.5.2019

Stefan Petzner – Rosi Wieland sind ausgeschieden bei den Dancing Stars am 3.5.2019 – Foto: Olaf Leitner

Dazu noch die eigenartige Wertung im Verlauf der Show. Stefan Petzner hat zum erste Mal so etwas wie getanzt und erntete trotzdem nur Häme und Niedrigst-Punktzahlen. Was da an Punkten eingespart wurde, bekam Michael Schottenberg zuviel, denn unabhängig vom Alter und seinen komödiantischen Talenten war er im Vergleich zu Lizz Görgl und Nicole Wesner nicht so gut, wie er gestern (wieder) abgeschnitten hat. Aber, wenn die Jury „unten“ ungerecht ist, warum sollte sie dann „oben“ in der Tabelle gerecht sein?

Ähnliche Befürchtungen wie ich hatte offenbar auch Lizz Görgl, die alle Tränen schon vergossen hatte, bevor die eigentliche Entscheidung bei den Dancing Stars am 3. Mai 2019 gefallen war. Sie hatte wohl wie ich gefürchtet, Platz 3 würde nicht reichen für ein Weiterkommen. Dort aber war sie auf Grund der komischen Jury-Wertungen, denn natürlich war mindestens ihr Streetdance um ein-zwei Längen besser, als der von Michael Schottenberg und sie hätte deshalb vor ihm im Jury-Ranking landen müssen.

Eine Kerze hatte ich zuvor schon für Nicole Wesner ins Fenster gestellt: Ein ein Dancing Stars – Finale 2019 Schottenberg, Görgl, Petzner wollte ich mir nicht vorstellen. Das war ja offenbar auch erfolgreich, denn auf Platz 1 nach den Jury-Wertungen schien mir dieses Paar sicher.

Wie durch ein „Wunder“ sind nun also Stefan Petzner – Roswitha Wieland kurz vor Ultimo doch noch ausgeschieden und damit die vermutlich tatsächlich besten 3 Tanzpaare der Dancing Stars 2019 im Finale.

Denn auch, wenn ich hier und in den Artikeln zuvor schon einige Male Partei für Lizz Görgl – Thomas Kraml sowie Nicole Wesner – Dimitar Stefanin und damit gegen Michael Schottenberg – Conny Kreuter ergriffen habe, ist es nicht so, dass ich seine Leistungen nicht sehen und nicht anerkennen würde.

Michael Schottenberg - Conny Kreuter beim Tango Dancing Stars am 3.5.2019

Michael Schottenberg – Conny Kreuter beim Tango Dancing Stars am 3.5.2019 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Gestern beim Streetdance zum Beispiel sah er, wenn er Streetdance-Moves gemacht hat, erstaunlich gut aus. Nur lagen die in ihrer Zahl kaum über der der Finger an einer Hand. Die meiste Zeit spielten Michael Schottenberg – Conny Kreuter Theater oder zeigten Comedy oder hopsten irgendwie übers Parkett, statt Streetdance zu tanzen. Nun verstehe ich auch, dass man bei der Bewertung dem Alter und damit verbunden den körperlichen Möglichkeiten Tribut zollen sollte. Deshalb meine Anerkennung!

Trotzdem kann man dafür nicht 10 Punkte geben, wie Dirk Heidemann und Karina Sarkissova es getan hatten. Schon den Tango zuvor fand ich überbewertet. Conny Kreuter – Michael Schottenberg hätten sich besser mehr auf das Tanzen konzentriert, als auf die Handschellen.

Denn, Nicole Hansen hat das vorsichtig kritisch angemerkt: In diesem Tango wurde viel verschenkt, was durchaus möglich gewesen wäre. Wer einmal die älteren, ehrwürdigen Frauen und Männer aus Buenos Aires hat Tango tanzen sehen, weiß, wie bezaubernd das sein kann.

Michael Schottenberg jedoch wirkte auf mich eher unsicher, ohne die beim Tango nötige Körperspannung, zuviel mit der Choreografie statt mit dem Tanzen beschäftigt. Nur gut, dass Conny Kreuter die Choreo auch kannte. Oft genug war nämlich deutlich zu erkennen, dass Michael Schottenberg den Tango nicht geführt hat. Aber hier gab es genauso zwei Zehner von den beiden o.g. Juroren, was dieses Tanzpaar bei Halbzeit an die Spitze der Dancing Stars – Tabelle schob.

Nicole Wesner - Dimitar Stefanin beim Streetdance Dancing Stars am 3.5.2019

Nicole Wesner – Dimitar Stefanin beim Streetdance Dancing Stars am 3.5.2019 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Dorthin aber hätten für meinen Geschmack Nicole Wesner – Dimitar Stefanin gehört. Deren Tango war – vielleicht auch wegen der Argentino-Intervention (Aufgabe) von Nicole Hansen – sehr schön. Besonders gefallen haben mir die gefühlvollen, sehr weichen Show-Elemente, wie die insgesamt sehr musikalisch angelegte und ausgeführte Choreografie. Das hatte ich zuvor gar nicht so erwartet!

Wie oft hätte ich hier gern auf einige übliche, nicht tango-typischen Elemente oder das „Herumrutschen“ auf dem Parkett verzichten können. Trotzdem war das für mich der beste Tanz der 1. Runde bei den Dancing Stars am 3.5.2019.

Im Streetdance zeigten Nicole Wesner – Dimitar Stefanin dann auch einiges Überraschendes. Die Gesamtwirkung dieses Tanzes litt für mich aber ein bisschen unter diversen Elementen, die nicht so synchron waren, wie sie vermutlich hätten sein sollen. Insgesamt war mir dieser Tanz dann etwas zu unruhig.

Lizz Görgl - Thomas Kraml zur Rumba bei den Dancing Stars am 3.5.2019

Lizz Görgl – Thomas Kraml zur Rumba bei den Dancing Stars am 3.5.2019 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Erstaunlich souveräner wirkten im Streetdance Lizz Görgl – Thomas Kraml, für mich die Sieger in der 2. Runde der Dancing Stars am 3. Mai 2019. Als Lizz Görgl hinterher erwähnte, dass sie schon einige HipHop-Erfahrung hätte, erklärte das einiges, macht aber deshalb den Tanz nicht weniger gut!

Davor hatte dieses Tanzpaar dafür von Karina Sarkissova mit der nicht ganz leichten Hebefigur schon ein ziemlich „faules“ Ei ins verspätete Osternest gelegt bekommen. Ich hatte schon beim Einspieler aus dem Training den Gedanken, dass eine solche Figur nicht sehr dankbar sei… Denn, wenn sie gut geht, hält sich der Nutzen, sprich Effekt, in Grenzen – zumal bei einer Rumba. Wenn sie aber schief geht, ist der Schaden unverhältnismäßig größer. So kam es dann ja auch…

Mir hat die Rumba von Lizz Görgl – Thomas Kraml aber abgesehen davon ganz gut gefallen. Sie war zwar nicht so intensiv, wie ich das zuvor gehofft hatte. Aber beim Tanzen selbst fand ich diese nicht so ganz tanzsportmäßige Rumba viel glaubwürdiger, irgendwie souveräner, als wenn Lizz Görgl übermäßig die Hüften geschwungen hätte. Ich fand, diese leichte Zurückhaltung, vielleicht sogar Unsicherheit, stand ihr und ihrem Typ gut, selbst wenn das vielleicht gar nicht so geplant war.

So hätte es für mich am Ende also ein jeweils nicht ganz perfektes Unentschieden zwischen Lizz Görg –  Thomas Kraml und Nicole Wesner – Dimitar Stefanin an der Spitze gegeben, gefolgt mit einigem Abstand und trotzdem respektabler Leistung von Michael Schottenberg – Conny Kreuter.

Dass Stefan Petzner – Rosi Wieland schließlich bei den Dancing Stars am 3.5.2019 ausgeschieden sind, wundert mich immer noch ein bisschen, war aber für die ORF-Tanz-Show gut. Ein Weiterkommen ins Finale der Dancing Stars 2019 hätte dort zu skurrilen Situationen führen können, die uns nun hoffentlich erspart bleiben. Und hoffentlich tanzt Michael Schottenberg dort mehr, als sich auf die Darstellung der diversen Charaktere der Rocky Horror Picture Show zu konzentrieren.

Die Tänze, Punkte und Songs der Sendung gestern finden Sie im Artikel Dancing Stars am 3.5.2019 Fakten: Ausgeschieden, Punkte, Tänze, Songs.

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6 Kommentare zu “Dancing Stars 2019 am 3. Mai 2019 Kritik: Kurz vor Ultimo”



  • Luna sagt:

    Also, entweder hatte Ahat ein Einsehen, oder Rosi hat alle Freunde und Bekannte gebeten, für ein anderes Paar anzurufen ;-)
    Wie auch immer es funktioniert hat…..DANKE.

    Wer auch LD oder andere Pendants schaut, weiß ja, dass Tanzunbegabte oft schon weit gekommen sind, aber vor dem Finale sind sie eigentlich immer rausgeflogen, sodass der Sieger immer jemand war, der durch Fleiß und Talent soweit gekommen ist. Etwas anderes würde den Zuschauern wohl auch den Spaß verderben, zumal ich in Austria wirklich den Verdacht hatte, die Show verkommt zum Politikum.

    Insofern….alles fein, es sind die Richtigen im Finale. Was allerdings die Jury im Wasser hatte, weiß ich nicht. Die Wertungen waren teilweise doch etwas zu euphorisch, so etwas rächt sich immer.( wie z.B. dass man dann beim Streetdance 12 Punkte geben will….)

    Zum Paar Rosi und Herrn P mag ich gar nix schreiben….da ist alles gesagt, auch wenn die Jury vielleicht etwas weniger Bohei um alles hätte machen können. „Rufen Sie nicht an“ ist halt nicht besonders professionell…auch wenn ich den Wunsch verstehe, dass kein Paar mit Talent rausfliegen muss wegen diesem Voting-Irrsinn….trotzdem ging mir das zu weit.

    Michael Schottenberg/Conny Kreuter

    ja, was soll ich sagen…der Tango war gut, aber nicht sensationell….32 P wären da genug gewesen mMn. Der Streetdance….nunja….klar kann ein Schotti mit fast 70 nimmer rumhupfen wie jemand, der halb so alt ist…trotzdem stellt er sich ja dem Wettbewerb und der Konkurrenz…andererseits war der Unterhaltungswert schon recht hoch…der Streetdance aber eher mittel…insofern….naja

    Lizz Görgl/Thomas Kraml

    Die Hebefigur scheint Thomas von Anfang an missfallen zu haben. Ich weiß nicht, ob das Paar nicht besser getanzt hätte, wenn sie diese Figur einfach rausgelassen hätten. Die Wirkung war wirklich nicht sensationell( selbst, wenn sie im 1sten Versuch geklappt hätte) und die Nervosität von Lizz war sicherlich auf diese Figur zurückzuführen. Eine solche Figur trauen sich selbst Tänzer nicht, die schon Jahre üben( zum Vergnügen, wohlgemerkt) und die Kostümabteilung sollte einen Rüffel bekommen. Das Kleid von Lizz ging gar nicht. Sie ist Sportlerin, super trainiert, tolle Armmuskeln. Aber dank Kleid und Lichtspiel sah das einfach zu maskulin aus für die weichen Rumba Bewegungen, da hätte man ihr ein schmeichelhafteres Kleid schneidern können….

    der Streetdance hingegen lag Lizz absolut. Das war hammer! Und das Thomas da so mithalten konnte…Respekt. Ist ja eigentlich nicht seine Schiene….und er hat eine wirklich gute Figur gemacht.

    Nicole Wesner/ Dimitar Stefani

    Mir gefiel der Tango recht gut. Allerdings war ich verwundert, dass niemand von der Jury die schlechten Kopfbewegungen kritisiert hat. Unten war alles super….vom Hals aufwärts leider nicht so ganz. Der Streetdance war überbewertet, weil nicht synchron und nicht besonders aufregend. ( mir wäre er 7-8 P wert gewesen)

    Zum Finale lässt sich nur sagen, ich hoffe, dass die Zuschauer wirklich die Tanzleistungen vergleichen und keine Sonderpunkte für was-auch-immer vergeben….letztlich sollte die Tagesform entscheiden. Akutell hab ich persönlich keinen Favoriten.



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