DSDS 2019: Interview mit Oana Nechiti aus der DSDS-Jury

von: | aktualisiert am: 26.10.2022
DSDS 2019 Interview mit Oana Nechiti aus der DSDS-Jury

DSDS 2019 Interview mit Oana Nechiti aus der DSDS-Jury – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Oana Nechiti hat ein Interview zu ihrer neuen Tätigkeit in der Jury von DSDS 2019 gegeben, warum sie nicht mehr bei Let’s dance tanzt, wie sie ihre Rolle in der DSDS-Jury 2019 sieht, worauf sie als Jury-Mitglied achtet und wie sie über DSDS und die anderen Jury-Mitglieder denkt.

Die neue Staffel DSDS 2019 beginnt am 5.1.2019. Das Interview von Oana Nechiti wurde während der Aufzeichnungen der Jury-Castings gegeben. Das Interview haben aber nicht wir von Salsango geführt, sondern RTL im Rahmen der Pressearbeit für DSDS 2019 und in diesem Rahmen wurde es zur Verfügung gestellt.

Wir veröffentlichen das Interview mit Oana Nechiti jetzt zu Beginn von DSDS 2019 für unsere Leser. Es ist nur leicht bearbeitet und gekürzt für eine bessere Lesbarkeit. Der wesentliche Inhalt und die Art zu antworten, sind unverändert.


Wir hatten die Profi-Tänzerin Oana Nechiti im Zusammenhang mit DSDS 2019 in Salsango schon ausführlich vorgestellt. Wir verweisen deshalb auf unseren Artikel DSDS 2019: Jury mit Oana Nechiti komplett und können uns hier auf das Interview mit Oana Nechiti konzentrieren:

Das Interview mit Oana Nechiti

Oana Nechiti - Neues Jury-Mitglied bei DSDS 2019

Oana Nechiti – Neues Jury-Mitglied bei DSDS 2019 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Frage: Oana, was hast du gedacht, als man Dir den Job als Jurorin bei DSDS 2019 angeboten hat?

Oana Nechiti: Als die Anfrage von DSDS kam, war ich erstmal für 10 Minuten sprachlos, wie gelähmt. Wenn ich ehrlich bin, habe bereits vor Jahren von so einem Job geträumt. Doch ich habe diese Wünsche ins Universum geschossen, weil sie so weit von mir entfernt waren. Ich hätte nie gedacht, dass sie realisierbar sind. Mein Mann war der Einzige, der davon wusste.

Ich habe dann jahrelang an mir, meiner Sprache und meiner Ausdrucksweise gearbeitet. Ich habe sogar Unterricht in Moderation genommen. Aus Erfahrung weiß ich nun, dass man zu seinen Träumen auch mal Abstand gewinnen und sich trotzdem auf den Weg machen und ständig an sich arbeiten muss. Irgendwann, wenn die Sterne richtig stehen, klappt es dann.

Frage: Du bist bei der nächsten Staffel von Let‘s Dance nicht mehr dabei. Warum nicht?

Oana Nechiti: „Let‘s Dance“ ist ein Herzensprojekt von mir. Da bin ich erwachsen geworden und hatte großes Glück, dort viele Jahre mitwirken und lernen zu dürfen. Jede Staffel war völlig unterschiedlich und neu für mich. „Let‘s Dance“ hat mich in meinem Leben sehr weiter gebracht.

Die Entscheidung, dort nicht mehr mitzumachen, ist mir nicht leicht gefallen. Doch zuerst bin ich Mutter und das ist meine Priorität. Unser Sohn wurde dieses Jahr eingeschult und für mich war das der richtige Zeitpunkt, mich auf meine Rolle als Vollzeit-Mama zu konzentrieren und mich meinem Sohn und seinen Schulaktivitäten zu widmen.

Was der Zuschauer nicht so mitbekommt ist, dass „Let‘s Dance“ ein Vollzeit-Projekt ist. Als Profitänzerin oder Profitänzer reist man den Prominenten hinterher und ist ungefähr vier Monate von Zuhause weg. In meinem jetzigen Alltag ist das nicht mehr leicht umzusetzen. Das waren die Gründe für meine Entscheidung.

Frage: DSDS ist dann nicht so zeitaufwendig?

Oana Nechiti: Es war nicht so, dass ich „Let‘s Dance“ für DSDS aufgegeben hätte. Ich habe die Entscheidung gegen „Lets Dance“ schon vorher aus familiären und zeitlichen Gründen getroffen. Das Jobangebot von DSDS kam dann danach völlig unerwartet und überraschend.

Für DSDS sprach unter anderem, dass die Zeiten der Dreharbeiten völlig anders sind. Bei DSDS werden die Castings an drei Locations jeweils vier Tage am Stück gedreht und dazwischen bin ich immer wieder zuhause. Danach kommt die Recall-Phase – zuerst in Österreich dann in Thailand. Dazu kommen noch die vier Liveshows. Die Dreharbeiten sind zerstückelt und DSDS ist kein Projekt, bei dem man vier Monate durchgehend weg ist. Für mich ist das in meinem Alltag mit Kind viel einfacher zu realisieren.

Frage: Während deiner Zeit bei DSDS kümmert sich dein Mann um Euer Kind?

Oana Nechiti: Genau! Wichtig war auch, dass die Dreharbeiten zu DSDS nicht parallel zu Let‘s Dance laufen. Ich kann mich voll und ganz auf DSDS konzentrieren, während mein Mann auf unser Kind und unsere Tanzschule aufpasst.


Frage: Vorher wurdest du beurteilt, jetzt bist du selber Jurorin und urteilst über die Kandidaten. Bist du streng oder eher lieb, weil du das Gefühl kennst, beurteilt zu werden?

Oana Nechiti: Also in erster Linie bin ich ein Mensch und ich bin auch eine Frau. Ich habe sehr viel Mitgefühl mit meinen Mitmenschen, und ich kann mich natürlich, dadurch, dass ich viele Jahre beurteilt wurde, gut in die Situation hineinversetzen. Ich weiß, wie es den Kandidaten geht.

Andererseits bin ich auch sehr leistungsorientiert. Ich komme aus dem Profisport und ich verlange viel von den Kandidaten, weil ich weiß, was es heißt, eine Chance im Leben zu bekommen. Ich bin der Meinung, dass man abliefern muss, wenn man so eine Gelegenheit bekommt.

Die Kandidaten müssen verstehen, dass der Auftritt wie ein Formel-1-Rennen ist. Wenn man den Start verpasst, ist die Nummer durch. Es geht um einen Wettbewerb und es geht um Leistung. Wir erwarten keine fertigen Künstler, aber trotzdem sollte man einige Dinge mitbringen.

Frage: Auf was achtest Du besonders? Was ist deine Rolle in der Jury?

Oana Nechiti: Meine Aufgabe in dieser Staffel ist es, auf die Performance, die Ausstrahlung, die Präsenz zu achten – die Gewürze quasi. Das musikalische Talent muss natürlich stimmen, aber wir sind alle vier der Meinung, dass es nicht reicht, nur gut zu singen.

Einen Sänger hören wir nicht nur, sondern wir sollten ihm auch gerne zuschauen. Da erwarten wir ein gewisses Selbstbewusstsein und Ausstrahlung. Ich bin auch gerne bereit, Tipps zu geben und ein Bewusstsein dafür zu wecken, wie wichtig es ist, Präsenz zu zeigen.

Der Auftritt beginnt, wenn du auf die Bühne gehst. Da ist der erste Eindruck schon hinterlassen. Der Zuschauer hat 3 Sekunden, um zu bewerten, ob er dich sympathisch oder unsympathisch findet. Da hast du noch nicht angefangen zu singen. In diesen Sekunden geht es alleine darum, wie man läuft, wie man guckt, ob man lächelt oder nicht, ob man zittert oder nicht und welche Haltung man hat. Das sind Sachen, die man üben kann. Mein Spezialgebiet sind Choreografie, Bewegung, Tanz, Emotion, Aussehen und Selbstbewusstsein.

Frage: Denkst du, dass in Amerika bei Sängern und Sängerinnen z.B. solche Dinge wie Tanzen und Aussehen wichtiger sind, als in Deutschland? 

Oana Nechiti: Ich habe schon das Gefühl, dass das Thema Entertainment in Amerika sehr ernst genommen wird. Aber das ist auch in Deutschland wichtig. Auch der Tanzsport ist ein knallhartes Geschäft. Mir wurde einmal gesagt, dass ein Tänzer, der optisch nicht passt, leider niemals Weltmeister wird. Das liegt an uns Menschen und ich erwische mich teilweise selber, dass ich mir bei Shows die ausdrucksstärksten Tänzer am liebsten anschaue, unabhängig davon, ob diese technisch am besten sind. Das passiert, weil wir Menschen sind.

Frage: Macht Dir dein neuer Jurorenjob Spaß?

Oana Nechiti: Der Job macht mir sehr viel Spaß! Das hatte ich so gar nicht erwartet. Ich dachte auch, dass ich viel aufgeregter sein würde. Ich habe mir vorher eine Million Gedanken gemacht, doch auf so einen Job kann man sich nicht vorbereiten. Ich habe dann einfach auf meine 21 Jahre Erfahrung vertraut und es auf mich zukommen lassen. Ich kann nur versuchen, mir selbst treu zu bleiben und mein Bestes zu geben.

Für mich ist das ein komplett neuer Bereich. Ich versuche deshalb, viel zu lernen und möglichst viel mitzunehmen. Ich bin unendlich dankbar, an diesem Jury-Pult zu sitzen, neben Dieter Bohlen, Xavier Naidoo und Pietro Lombardi. Alle drei sind Superstars in Deutschland.

Dieter ist einfach ein Feuerwerk. Wie der Mann mit diesem Format, mit diesem Job umgeht, ist jedes Mal aufs Neue für mich ein Fest. Pietro ist der Vorzeige-Kandidat bei DSDS. Es gibt einfach kein besseres Beispiel, wenn es darum geht, die Chance einer Castingshow zu nutzen. Und Xavier ist der Sänger, der mir deutsche Musik schmackhaft gemacht hat. Er hat mich auf meinem Weg begleitet seit ich 16 bin. Ich war damals sehr traurig, dass ich seine Lieder nicht mitsingen konnte, weil ich kein Deutsch gesprochen habe. Xaviers Musik war einer der Gründe, warum ich Deutsch gelernt habe. Ich dachte, irgendwann werde ich diese Sprache beherrschen, dann werde ich alle Lieder auf diesem Album mitsingen. Dass ich jetzt neben ihm sitzen darf, ist echt manchmal irreal.

Frage: Sind die drei Männer nett zu dir? Du bist ja die einzige Frau in der Jury. Schaffst Du es, Dich da durchzusetzen?

Oana Nechiti: Ich habe das Gefühl, dass Pietro mein Cousin geworden ist, Xavier mein Onkel und Dieter mein Vater. Alle drei Männer sind völlig unterschiedlich und haben einen sehr guten Humor. Wir sind eine Gang geworden. Wir sind Kumpels im Prinzip, und ich hoffe, dass ich mich gut angepasst habe.

Ich war als kleines Kind immer gerne mit Jungs unterwegs, weil die sehr direkt und unkompliziert waren. Ich mag diese direkte und transparente Art und so bin ich ihnen gegenüber auch. Ich habe das Gefühl, dass wir sehr gut harmonieren und auf Augenhöhe sprechen.

Oana Nechiti in der Jury DSDS 2019 beim ersten Jury-Casting

Oana Nechiti in der Jury DSDS 2019 beim ersten Jury-Casting – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Frage: Was ist das Spannende an Deiner neuen Aufgabe als Jurorin und wo liegt vielleicht auch die Herausforderung?

Oana Nechiti: Als Jurorin zerstört man manchmal die Träume der Kandidaten, wenn man die Wahrheit sagt. Eine sanfte Art dafür zu finden, ist herausfordernd und spannend. Ich musste lernen, auch mal „Nein“ zu sagen und so ehrlich wie möglich zu sein. Nur so kann man Menschen davor bewahren, viel Energie in einen Weg zu stecken, der ins Leere führt. Für mich war das nicht so einfach.

Viele sagen immer, dass Dieter so hart ist. Aber genau das gehört zu dem Job. Eine gewisse, manchmal harte, Ehrlichkeit muss man sich bewahren und genau das ist die Herausforderung. Deswegen fasziniert es mich, wie Dieter damit umgeht, und ich lerne täglich von ihm. Das ist eine neue Einstellung für mein Leben, weil meine Art oft  zu freundlich war und ich zum Teil auch nicht immer die Wahrheit gesagt habe. Ich habe Tänzern und Tänzerinnen Komplimente gemacht, weil ich nicht so stark war, ihnen zu sagen, dass es nichts wird. Manchmal sollte man lieber jemandem raten, die Ausbildung zum Friseur oder zur Friseurin zu beenden, um eine bessere Zukunft zu haben. Diese Ehrlichkeit ist eine ganz seltene und wichtige Sache, die man schätzen sollte.

Frage: Was muss ein Superstar für Dich haben?

Oana Nechiti: Der nächste Superstar muss für mich etwas Eigenes haben. Man kann an allem schleifen und die Sendung ist eher so ausgelegt, eine Reise zu begleiten. Wir erwarten kein fertiges Produkt, das wäre zu langweilig. Aber wir erwarten einen Menschen, der spannend ist, Charakter mitbringt und ein gewisses Funkeln hat. Einen Menschen mit Ecken und Kanten, der bunt ist, verstrahlt, verrückt oder verletzlich. Wir erwarten einen Menschen, der etwas zu sagen hat und besonders ist. Wir freuen uns auf die Reise und hoffen, dass wir einem der Kandidaten den großen Traum erfüllen können.

Frage: Kannst du eigentlich selber singen?

Oana Nechiti: Ich würde schon von mir behaupten, dass ich besser singen, als Pietro tanzen kann. Doch wahrscheinlich wäre ich eine mittelmäßige Kandidatin, die mehr an Selbstbewusstsein und Performance mitbringt, als an Gesang. Wenn ich mal zur Sängerin mutiere, melde ich mich.

Frage: Hast du früher eigentlich DSDS verfolgt?

Oana Nechiti: Ja, ich muss ein Geständnis machen: Ich habe DSDS von Anfang an geguckt, seit ich nach Deutschland gezogen bin. Es hat mir immer sehr gut gefallen, weil das sehr bunte Unterhaltung ist. Es hat alles: Soap, Drama, Comedy und Leistung.

Ich habe gelacht, und ich habe geweint. Für mich war es eine Achterbahnfahrt der Gefühle und ich stehe total auf sowas.

Frage: Dieter Bohlen kanntest du also schon?

Oana Nechiti: Ja, natürlich kannte ich Dieter. Dieter Bohlen kenne ich seit meiner Kindheit. Er ist einfach ein Weltstar! Es gab in meiner Kindheit und Jugend keine Familienfeier, bei der nicht zu „Cheri Cheri Lady“ oder „You’re My Heart, You’re My Soul“ getanzt wurde. Vorher durfte keiner nach Hause.

Frage: Was meinst du, was ist Dieter für ein Tänzer?

Oana Nechiti: Dieter hat neulich gesagt, er hätte das letzte Mal vor über zehn Jahren getanzt. Als ich das gehört habe, habe ich mir ein persönliches Ziel für dieses Jahr gesetzt: Dieter zum Tanzen bringen. Es muss doch einen Grund geben, warum eine Profitänzerin in der Jury sitzt. Ich weiß noch nicht, wie ich das anstelle, aber ich hoffe in Thailand haben wir mehr Zeit miteinander, so dass er zumindest ein kleines Tänzchen mit mir wagt.

-Ende des Interviews-

Die neue Staffel DSDS 2019 beginnt am Samstag, 5. Januar 2018. Die Casting-Show wird dann zunächst immer am Dienstag und am Samstag jeweils um 20.15 Uhr auf RTL ausgestrahlt. Zuerst werden wieder die bereits aufgezeichneten Jury-Castings gesendet, dann folgt der Auslands-Recall und zum guten Schluss gibt es erneut die Live-Shows als Motto-Shows und das Finale.

Wir von Salsango werden über DSDS 2019 wie in den letzten Jahren schon berichten. Alle aktuellen Artikel findet Ihr unter dem Stichwort DSDS 2019, solche zu den vergangenen DSDS-Staffeln, findet Ihr bei uns unter dem Stichwort DSDS.

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