Dancing with the Stars 2017: Wie kam es zum Finale DWTS 24

von: | aktualisiert am: 26.05.2017
Dancing With the Stars (DWTS) - Tanz-Show in den USA

Dancing With the Stars (DWTS) – Tanz-Show in den USA – Foto: (c) Julien Christ / pixelio.de

Dancing with the Stars 2017 – die Frühjahrs-Staffel DWTS 24 in den USA – ist schon zu Ende, während bei uns die Tanzpaare bei Let’s dance und den Dancing Stars noch um den Einzug ins Finale tanzen. Unser Leser DMD schreibt nicht nur regelmäßig Kommentare zu unseren Artikeln, sondern fasst auch die Ergebnisse und Ereignisse von Dancing with the Stars 24 für alle Fans solcher Tanz-Shows zusammen, die aber DWTS nicht so aufmerksam verfolgen:

Die spinnen, die Amis! Könnte man denken, wenn man sich den Verlauf der zweiten Hälfte von Staffel 24 ansieht. Was hier an tänzerischer Qualität in die Wüste geschickt wurde, hätte jedes Finale veredelt! Das Aus für Heather Morris in Woche 6 – Karsten hatte es im Vorwort zu meinem Artikel über die erste Hälfte schon angedeutet – war erst der Anfang. Von den fünf als Mitfavoriten gehandelten Paaren blieben gleich drei auf der Strecke, das Finale selber stellte nochmal alle Erwartungen auf den Kopf, und auch auf den hinteren Rängen ging so Einiges durcheinander. Aber der Reihe nach.

Das Wertungssytem bei Dancing with the Stars in den USA

Um zu verstehen und einzuordnen was da passiert sein muss, sehen wir uns die Wertung bzw. die Ausscheidung mal genauer an. Die funktioniert nämlich bei DWTS anders als bei Let’s Dance. Zunächst mal hat der Zuschauer multiple Stimmrechte: jede Woche so viel Stimmen, wie noch Teilnehmer im Feld sind – und das pro Festnetz- und Mobilfunkrufnummer, Mail-Adresse und  Facebook-Konto. Das kann bei einer mehrköpfigen Familie locker eine mittlere dreistellige Anzahl Stimmen ergeben, mit denen man ziemlich differenziert seine persönliche Rangliste abbilden kann. Das schien in der ersten Hälfte von Dancing with the Stars 2017 (24) auch wie gewohnt zu funktionieren. Man kann diese Stimmen natürlich auch blockweise einzelnen Kandidaten zuschustern – das sogenannte Power-Voting. Anders lassen sich die erdrutschartigen Verschiebungen auch nicht erklären, die da plötzlich zu beobachten waren. Da müssen regelrechte Fan-Blöcke aufeinandergeprallt sein.

Da Sportübertragungen oftmals lokal oder regional wichtiger sind als Tanzshows, klinken sich immer wieder Sender aus der Live-Übertragung aus und bringen die Show mit mehreren Stunden Zeitversatz als Aufzeichnung. Das Telefon-Voting ist bis 1 Stunde nach der Show möglich; das Online-Voting 24 Stunden. Daher kann nicht wie bei Let’s dance das aktuelle Zuschauervoting  herangezogen werden. Das Problem ergab sich ab Staffel 17 mit dem Wegfall der Results-Show am Folgetag. Damals basierte das Ergebnis noch auf der Abstimmung vom Vorabend, und das Zeitfenster war groß genug um die Stimmen aus dem ganzen Land zu addieren. Die „Elimination“ erfolgt seitdem auf Basis der Jury-Wertungen bzw. Zuschauerabstimmung  (Gewichtung 50:50) aus der Vorwoche. Das heißt: Wer immer am Ende der Liveshow (unabhängig vom aktuellen Ergebnis) über die Klinge springt, dessen Schicksal war eigentlich schon in der Vorwoche besiegelt. Es ist schon bittere Ironie und passiert immer wieder, dass ein Tanzpaar mit einer tollen Leistung trotzdem gehen muss. Die „shocking eliminations“ sind über die Jahre zum geflügelten Wort geworden. So massiv wie in dieser Staffel hab‘ ich das aber auch noch nicht erlebt.

Der Verlauf im 2. Teil von DWTS 24 (Woche 6 bis 10 – Finale)

Die Prominenten und Profis sind, wie die 1. Hälfte der Staffel 24 von DWTS, in diesem Artikel beschrieben und vorgestellt: 1. Teil Dancing with the Stars 24.

6. Woche DWTS 24

Wir sind also jetzt in Woche 6.  Motto der Show: Boy Bands vs. Girl Groups Night. Klingt nicht sonderlich originell, aber hey – wer hat’s erfunden? Zumindest war man bei der musikalischen Auswahl für die Einzeltänze und die Team Dances entsprechend konsequent. Die Playlist umfasste u.a. NSYNC, TLC, Pussycat Dolls, One Direction, Fifth Harmony (!) und, als nette Geste für den Gast-Juror Nick Carter, die Backstreet Boys. Die herausragende 40 Punkte Rumba von Heather und Maks hatten wir im vorigen Artikel schon verlinkt. Genützt hat sie ihr nicht mehr. Besonders tragisch für Maks, der gerade seine Verletzung auskuriert hatte und demonstrierte, was da noch drin gewesen wäre. Knapp dahinter Normani und Val mit ihrer Salsa (38 Punkte) sowie Rashad und Emma mit einem Tango, der der Jury immerhin 37 Punkte wert war.

https://www.youtube.com/watch?v=HmdNo3QjKUM

https://www.youtube.com/watch?v=pSLH97IpJ4o

Die Team Dances teilten das Feld in männliche und weibliche Teilnehmer; jedoch durften die Promis hier anders als bei Let’s Dance ihre Profipartner behalten. Interessant auch, das zu diesem Zeitpunkt die Damen allein die obere Hälfte der Punktetabelle besetzten – alle Herren sortierten sich dahinter ein. Nach Meinung vieler Zuschauer ließen die männlichen Profis (Maks, Val, Sasha und Artem) hier viel Potential liegen,  während ihre Kolleginnen Sharna, Peta, Lindsay und Emma die eigentlich undankbarere Aufgabe geschickter lösten und ihre ungleich talentierten Jungs homogener und unterhaltsamer präsentierten. Leider honorierte die Jury das nicht entsprechend und ließ Team Girl Group mit einem Punkt Vorsprung gewinnen.

https://www.youtube.com/watch?v=OfpZzrwj1TY

https://www.youtube.com/watch?v=Glll-Ls7KEQ

Woche 7 bei DWTS 24

Die auch schon sattsam bekannte Movie Night erfuhr in Woche 7 eine interessante (nachahmenswerte?) Variation. Statt Szenen aus tatsächlichen Kinofilmen mit zugehörigem Soundtrack nachzustellen, bekamen die Paare lediglich Filmgenres, z.B. Romance (Nancy und Artem), Silent (Simone und Sasha) oder Foreign (Normani und Val) zugelost und konnten quasi ihren eigenen Film drehen. Die verwendeten Titel passten atmosphärisch dazu, waren aber nicht notwendigerweise Filmmusik. Das eröffnete viel mehr kreative Freiheit und vermied auch das Gefühl von „alles schon mal gesehen.“ Ich fand’s gelungen! Gast-Jurorin diese Woche: die bekannte Choreographin Mandy Moore. Sie hat schon unzählige DWTS Openings gestaltet, für „So You Think You Can Dance“ gearbeitet und die Tanzszenen des Oscar-Abräumers La La Land kreiert. An einen ihrer Kommentare sollten wir im Halbfinale noch denken… Hier aber zunächst der romantischste Film, der nie gedreht wurde, Slapstick vom Feinsten und ein herrlich ironischer Tango Argentino mit Dolce Vita Flair.

https://www.youtube.com/watch?v=OtEgIIh9cag

https://www.youtube.com/watch?v=B6UCwDIK0Nk

https://www.youtube.com/watch?v=G4tG5S_gdnY

In einer zweiten Runde mit sog. Dance-Offs traten jeweils zwei Paare direkt gegeneinander an. Die Jury vergab keine Individual-Punkte, sondern kürte lediglich einen Sieger, der zwei Extrapunkte gutgeschrieben bekam. Die Live-Zuschauer stimmten über die Website mit ab. Den Schock von Heathers Abgang noch in den Knochen, sahen wir zum Schluss der Show die nächste Mitfavoritin straucheln. Als der Name Nancy Kerrigan fiel, waren Publikum und Jury fassungslos. Zweites Opfer der Double Elimination an diesem Abend wurde Bachelor Nick Viall – von den verbliebenen Herren eigentlich zweitbester nach Punkten. Diese beiden zu verlieren hatte niemand erwartet – mich eingeschlossen. Genauso ungläubig reagierten die Teilnehmer, die eigentlich schon auf gepackten Koffern saßen: die „Schlusslichter“ Bonner Bolton und David Ross. Spätestens jetzt war klar, dass sich absolut niemand mehr sicher fühlen durfte.

Woche 8 bei DWTS 24

Entsprechend mulmig in der Magengegend gingen die Verbliebenen die achte Woche an – das Viertelfinale. Kein Motto diesmal; dafür zwei volle Tänze. Runde zwei, die Trio Round, finde ich immer besonders sehenswert. Jedes Paar bekommt einen zusätzlichen Profi an die Seite. Dabei kommen immer wieder spektakuläre Nummern heraus.

Sehenswert aus Runde eins: der sehr persönliche Contemporary von Normani mit 40 Punkten und der Walzer von David- so gefühlvoll vorgetragen, dass er mit 36 Punkten seine persönliche Bestleistung wurde. Und plötzlich fand sich „Grandpa“ Ross in Sichtweite der Spitzengruppe. Man sollte das im Hinterkopf behalten.

https://www.youtube.com/watch?v=7OhbWrFk_kQ

https://www.youtube.com/watch?v=mKZ-xL0wOtk

Das beste Trio lieferten wohl Rashad und Emma, unterstützt von Witney Carson. Ein Tango Argentino mit einem Mann zwischen zwei Frauen. Toll verkörpert und beeindruckend getanzt.

https://www.youtube.com/watch?v=6rM6jPZdvV0

Als Bonner Bolton verabschiedet wurde, schien die Welt vorübergehend wieder in Ordnung. Die Sympathie für seine tragische Geschichte, sein aufrichtiges Bemühen trotz teilweise erheblicher Schmerzen, aber wohl auch seine überaus populäre Partnerin Sharna hatten ihn weiter gebracht als er selber zu hoffen wagte. Bonner und Sharna konnten zufrieden sein mit dem Erreichten. Nur Chefjuror Len Goodman war nachhaltig vergrätzt, weil Bonner zuvor mehrere bessere Tänzer überrundet hatte. Sein Kommentar, dass Bonner mindestens eine Woche zu lange dabei gewesen sei, war schlicht ungehörig. Britischen Sarkasmus sind wir von Len ja gewohnt; das aber war unnötig persönlich und sorgte für erhebliche Misstöne.

Woche 9 bei DWTS 24

Drei verbliebene Topleute – Normani, Simone und Rashad – verstärkt von Publikumsliebling David, nahmen in Woche 9 das Halbfinale in Angriff. Wieder waren zwei Individual-Tänze zu präsentieren. Für einen davon wurde jedes Paar von einem der Juroren im Training unterstützt. Carrie Ann Inaba arbeitete mit Simone Biles vor allem an der emotionalen Ebene. Sasha Farber hatte es bis dahin nicht geschafft, sie aus der Reserve zu locken. Technisch hervorragend, aber zu eindimensional, gymnastisch und mechanisch waren die meisten ihrer Vorstellungen gewesen. Mandy Moore hatte es in Woche 7 auf den Punkt gebracht. In ihrem Jury-Kommentar beschrieb sie Simones Ausdruck als leer und „wie auf Autopilot“. Typisch für Turnerinnen, aber in dieser Show wurde das zu Recht immer wieder kritisiert und kostete sie auch mehrfach und zu ihrem eigenen Unverständnis wertvolle Punkte. Carrie Ann brach das Eis. Der Jive geriet zu Simones bester Performance, machte einfach eine Menge Spaß und brachte ihr verdient endlich die volle Punktzahl.

https://www.youtube.com/watch?v=dv5O69eVLW4

Nur Normani konnte dagegenhalten und als einzige zumindest in Runde zwei ebenfalls 40 Punkte einheimsen. Bandleader Ray Chew brachte eine hörenswerte Bearbeitung von Louis Armstrongs „Wonderful World“, Vals Choreo kam daher wie frisch vom Broadway und Normani feuerte einen Jazz ab, der Heather Morris alle Ehre gemacht hätte.

https://www.youtube.com/watch?v=cTNEXX73MJ4

Noch immer wollten viele Stammzuschauer nicht wahrhaben, was da mit „ihrer“ Show passierte. Nie war die Diskrepanz zwischen Abstimmungsergebnissen und Zuschauerkommentaren im Web größer. Ich wettete in unserem Forum, dass es einen weiteren Spitzentänzer dahinraffen würde, und erklärte David zum Finalisten. Ich wurde für verrückt erklärt – und behielt Recht. Die Geschichte wiederholte sich, und am Ende stand Simone Biles trotz 80 von 80 möglichen Jury-Punkten mit leeren Händen da und musste die Hoffnung begraben, es Laurie Hernandez, ihrer Mannschaftskollegin von Rio und Gewinnerin der vorigen Staffel gleichzutun. Spätestens jetzt wird einem bewusst, wie absurd dieses Ausscheidungsverfahren (s.o.) ist. In einem Halbfinale, das diesen Namen verdient, hätte Simone nach dieser Steigerung weiterkommen müssen!

Das Finale von DWTS 24

So zogen von den ursprünglich fünf Hoffnungsträgern einzig Rashad Jennings und Normani Kordei mit leichten Blessuren ins Finale in Woche 10 ein – mit David Ross als lachendem Dritten, der allen Prognosen getrotzt und einfach sein Ding durchgezogen hat.

David eröffnete dann am ersten Abend mit dem Wiener Walzer als Jury-Tanz (= ein bereits gezeigter Tanz muss möglichst verbessert werden; Musik und Choreo sind neu). Wie gehabt für seine Verhältnisse ordentlich und von Lindsay wieder einmal stimmungsvoll angelegt, aber technisch alles andere als perfekt. Das aber hatte bei ihm noch nie eine Rolle gespielt. 33 Punkte gab‘s – nur 2 mehr als in Woche 4 und eigentlich das Todesurteil im Finale.

https://www.youtube.com/watch?v=glp83ZL8CUg

Normani als nächste Starterin musste auf Geheiß der Jury den Quickstep erneut präsentieren. Das war der allererste Tanz der Staffel gewesen, für den sie 27 Punkte bekommen hatte. Die 38 für den zweiten Versuch sagen eigentlich alles.

https://www.youtube.com/watch?v=BIe7i3ch48M

Rashad sollte für die Jury ebenfalls den Wiener Walzer wiederholen. Und er demonstrierte eindrucksvoll, was den Spitzensportler ausmacht: im richtigen Moment voll da sein. Vergessen alle Mängel bei Standardhaltung und Fußarbeit. Emmas expressive Choreo tat ein Übriges. Die 32 Punkte aus Woche 4 wurden mühelos getoppt. 40 Punkte und die Führung waren der verdiente Lohn.

https://www.youtube.com/watch?v=vK-wXg3tadc

In derselben Startreihenfolge ging es an die alles entscheidenden Freestyles. Es gab die volle Bandbreite: jede Menge Show, aber bloß nicht zu viel Tanzen bei David – Lindsay wusste schon, was sie tat. Die Jury kommentierte launig, man hätte noch Bier und Hotdogs reichen sollen. Jede Menge Tanzen, aber bloß nicht zu viel Show anschließend bei Normani. Val lieferte eine wunderbare Mixtur klassischer Standardtänze mit Modern Touch und setzte Akzente mit Kindern statt zusätzlicher Profitänzer; eine Reverenz an die ganz jungen Fifth Harmony Fans ebenso wie an den Nachwuchs im Tanzsport. Für mich Best of Show, aber in diesem Finale vielleicht die falsche Strategie, denn Rashad und Emma gingen zu Werke wie in der Halbzeit beim Super Bowl. Fetzige Mucke, coole Moves und großes Aufgebot- schwer, sich dem zu entziehen. Die Jury hielt sich raus und vergab für alle 40 Punkte; damit hatten die Zuschauer das Wort, die zum letzten Mal zur Abstimmung schritten.

https://www.youtube.com/watch?v=qXj9KLXNe-M

https://www.youtube.com/watch?v=i8L1en6q5ss

https://www.youtube.com/watch?v=QDWbgJyUeEA

Am zweiten Abend dann traditionell die Rückkehr der ausgeschiedenen Paare, die Lieblingstänze der Finalisten (ohne Wertung), musikalische Gäste von Lady Antebellum über TLC bis One Republic (allein das muss man sich als RTL-Zuschauer mal auf der Zunge zergehen lassen!) und als krönender Abschluss die Fusion Dances, für die nur noch die Jury Punkte vergibt. David bekam Foxtrot/Salsa, blamierte sich nicht und erhielt achtbare 36 Punkte. Normani brillierte mit Tango Argentino/Foxtrot und sahnte noch einmal 40 Punkte ab; Rashad landete mit Tango/ChaChaCha und 39 Punkten knapp dahinter.

https://www.youtube.com/watch?v=3tbnB-eMTa4

https://www.youtube.com/watch?v=pEHm37NrwuI

https://www.youtube.com/watch?v=cLc21yRaV94

Ergebnis nach Punkten: Platz 1 Rashad mit 119 von 120 Punkten; auf Platz 2 Normani mit 118 und vermeintlich abgeschlagener Dritter David mit 109. Fehlte „nur“ noch das Endergebnis nach Einrechnung der Zuschauerabstimmung. Und wieder gab es einen Schlag ins Kontor: Normani Kordei landete unversehens auf Platz 3 und musste den pensionierten Baseball-Helden vorbeiziehen lassen. Ich bring es nicht wirklich fertig, dem sympathischen David und der bezaubernden Lindsay ernsthaft böse zu sein – trotzdem tat es mir unendlich leid für die wunderbare Normani; die wahrscheinlich kompletteste Tänzerin der Staffel. Sie hätte nach menschlichem Ermessen mindestens zweite werden müssen. Das war diesmal kein gutes Pflaster für weibliche Promis!

Der Sieg von Rashad sah da fast aus wie Schadensbegrenzung; auch wenn er letztlich trotzdem verdient war. Der Junge hätte auch Heather, Simone oder Nancy einen großen Kampf geliefert. Damit trägt er sich als vierter Footballer in die Siegerliste ein und zementiert den legendären Ruf der NFL bei DWTS. Vor allem freut es mich für Emma, die zuvor so viele Nieten gezogen hatte und endlich auch mal zeigen durfte, was sie drauf hat.

Was die Freude schmälert: Das Voting geriet offenbar im Verlauf der Staffel zum Zweikampf von Football- und Baseball-Fans. Beinahe verkam das Tanzen dabei zur Nebensache und zu viele wirklich gute Tänzer kamen dabei unter die Räder. Alle Finalisten gaben aber ihr Bestes zum Wohle der Show; und so wurde es doch noch ein gutes Finale – nur hätte es doch ein außergewöhnliches werden können. Zumindest repräsentieren Normani, Rashad und David einen guten Querschnitt der Charaktere, die eine solche Show ausmachen: die talentierte Künstlerin, der hart an sich arbeitende Sportler und der sympathische Außenseiter. Es sollte wohl so sein…

Neues Spiel, neues Glück: Jubiläumsstaffel 25 Dancing with the Stars folgt im Herbst 2017. Frühjahrsstaffeln aber, und das ist die vielleicht traurigste Nachricht, wird es zumindest vorerst nicht mehr geben. Der Sendeplatz geht an ein Spin-Off mit Arbeitstitel DWTS-Kids; mehr weiß ich auch noch nicht. Hoffentlich geht das gut.


Dancing With The Stars des US-TV-Senders ABC ist die Schwester-Sendung von Strictly Come Dancing in der BBC, Let’s dance auf RTL und Dancing Stars im ORF. Mehr Artikel über diese Tanz-Show der ABC finden Sie unter den Stichwort Dancing With The Stars.

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4 Kommentare zu “Dancing with the Stars 2017: Wie kam es zum Finale DWTS 24”



  • Heidrun sagt:

    Ja, das Publikum hat seinen eigenen Kopf…
    Und das um eine zeitversetzte Voting ist gewöhnungsbedürftig. Das heißt doch, ein eigentlich schon ausgeschiedenes Paar muss erneut ran – kann aber selbst bei voller Punktzahl nichts mehr ändern? Sollten nicht vielleicht doch die neuen Platzierungen noch einfließen?
    Wer bei den Youtube-Videos die Kommentare studiert, merkt bald, dass Tanzerfahrung nicht immer so gut ankommt („It’s about the journey!“). Ebenso übrigens wie eine gewaltsam forcierte „Showmance“ à la Bonner und Sharna.
    Und nachdem ich dort gelesen habe, dass in jedem Tanz von Normani die Figur „gestrecktes Bein nach oben klappen“ (und gerne über den gebeugten Val schwenken) vorkam, habe ich darauf geachtet: stimmt. Sie hatte geniale Tänze, aber auch einige ohne Wow-Effekt. Und einer davon war leider der Freestyle. Da hatte ich viel mehr erwartet, war doch der Jazz im Halbfinale super. Erschwerend kam hinzu, dass sich die Normani-Fans bei den anderen Videos gerne abfällig über die Konkurrenz geäußert haben. Begünstigte vielleicht eine Gegenbewegung beim Voten, da sich alle anderen genervt zeigten?
    Ein Hauch von Schadenfreude über den dritten Platz kann ich somit nicht leugnen, obwohl ich ihr den zweiten gegönnt hätte. Doch über Rashad und Emma als Gewinner freue ich mich mehr. Und David war ohne Frage steif, aber eben immer mit Spaß dabei. Und Lindsays Choreos jederzeit für eine Überraschung gut. Hatte ich schon gesagt, dass das Publikum seinen eigenen Kopf hat? Ach, ja. :-)

    • DMD sagt:

      Es stimmt schon, Heidrun: Ein Paar- bei Double Eliminations sogar zwei- tanzt immer „außer Konkurrenz“ mit, hat aber selbst keine Ahnung davon bis am Ende der Hammer fällt. Man könnte wie bei Strictly der Jury das letzte Wort überlassen wer von den bottom two weiterkommt, aber das würde das amerikanische Publikum vielleicht als Bevormundung auffassen.
      Tanzerfahrung wird mal moniert; mal nicht. Nicole, Alfonso und unzählige andere waren auch keine Anfänger. Ich denke, da spielen noch andere Faktoren mit. „The journey“ ist nur einer davon. Heather z.B. kann auch geschadet haben, dass sie mit Ersatzpartner Alan genauso gut zurechtkam wie mit Maks. Es geht auch um „partnership“ oder „chemistry“. Bei den drei Finalisten war die nicht zufällig am ausgeprägtesten- vor allem bei David und Lindsay.
      Das Showmance-Spektakel um Bonner und Sharna wurde den beiden übrigens selbst unangenehm und verlief dann ziemlich schnell im Sande.
      Was in den sozialen Netzwerken und Foren abgeht, spottet teilweise wirklich jeder Beschreibung. Bestes Beispiel: die Rivalität zwischen den Houghs und den Chmerkovskiys, die es so nie gab- außer zwischen den jeweiligen „Fans“. Der Verfall der Sitten ist aber kein rein amerikanisches Phänomen. Gerade erst hat Massimo das ja auch beklagt. Deswegen beschränke ich mich für Let’s Dance auch auf Salsango und für DWTS auf unser eigenes kleines Fan Forum. Hier wie dort herrscht noch ein niveauvoller Umgangston.
      Lindsay hat sich sehr schnell zu einem der Top-Pros entwickelt- an David sieht man wieder warum. Sie hat ein Näschen für die bestmögliche Präsentation ihrer Partner. Wenn überhaupt, könnte man ihr wie Ekat einen Hang zu Hebefiguren ankreiden (die dort zum Glück in den meisten Tänzen verboten sind). Mit Calvin Johnson letzten Herbst waren die kein Problem; mit Grandpa Ross wär’s ein paarmal beinahe schiefgegangen. Irritiert hat mich schon, dass es für Platz zwei gereicht hat. Meistens sortiert sich das im Finale doch anders. Schadenfreude Richtung Normani? Nein. Die kann auch nichts für ihre Fans. Rashad und Emma wiederum hatten weit weniger Rückenwind von den Produzenten als andere Gewinner vor ihnen. Sie haben alles richtig gemacht und jetzt einen Pokal im Schrank. Es sei ihnen gegönnt.

      • Heidrun sagt:

        Stimmt, Normani konnte nichts dafür. Habe einfach ihren Fans den Dämpfer „gegönnt“. Was für eine Aufregung, weil der Quickstep keine volle Punktzahl bekommen hat. Für mich war es eher eine Rennerei Arm in Arm, aber sonst mit wenig Körperkontakt. Da denke ich doch lieber mit Freude an den von Claudia and AJ aus der britischen Version. Toll getanzt, trotz des Größenunterschieds, oder? https://youtu.be/q6lR8dqKIfo

      • DMD sagt:

        Interessantes Beispiel. Claudia hatte auch viel besser in die Show gefunden als ihre Berufskollegin Simone hier. AJ ist wie Sasha kein Goliath, aber Profi-Männer bleiben eh gerade im Rücken. Wenn die Partnerin sich schön streckt, wie Claudia hier, ist der Größenunterschied für mich gar kein Thema.
        Was Du über den QS von Normani sagst, waren auch die Kritikpunkte der Jury. Julianne monierte den fehlenden Körperkontakt, erwähnte aber auch, dass der durch den hautengen Body mehr auffiel und ein Kleid oder Rock die bessere Wahl gewesen wäre. Len war das Tempo durchgehend zu hoch. Er sieht immer gern Tempounterschiede. Daher gab’s von den beiden „nur“ 9 Punkte. Eigentlich kein Grund für Fan-Tumulte.

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