Das neue Buch von Eckart von Hirschhausen – „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen ist?“

Eckart von Hirschhausen – Buch „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen ist“

Wenn Eckart von Hirschhausen ein Buch schreibt, wie „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen ist?„, kann er es inzwischen kaum verhindern, dass es sich auch verkauft. Omnipräsent in den Medien und allseits gelobt, kommt fast keiner an Eckart von Hirschhausen vorbei.

Das macht es allerdings auch nicht nur einfacher – es sei denn man hat einzig den monetären Vorteil von Verlag und Autor im Blick. Schon gar nicht besser.

Denn das Buch an sich verkommt zum Produkt wie angeblich gesundheitsfördernde Margarine, die neueste Hollywood-Diät, der mega-schicke 400-Hz-Fernseher oder der aktuellste Super-Renner aus süddeutschen Autoschmieden.

Niemand braucht solche Produkte wirklich. Schaden tun sie aber auch nicht. Sie sind Teil des konsumorientierten Produktionsprozesses, allseits auf Wachstum und Gewinnmaximierung ausgelegt. Nein, um Himmels Willen! Keine Gesellschaftskritik hier. Das hätte auch nicht viel zu tun mit dem Buch.

Ich meine nur.

Das Beste an dem Buch „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen ist?“ wird sein, dass es das Buch gibt. So lesen vielleicht ein paar mehr Leute wieder ein Buch, die das sonst nicht täten. Verlag und Autor können bei dem zu erwartenden Erfolg des Buches einigen Menschen eine Zeit lang Arbeit geben und bezahlen.

Das Schlechteste an dem Buch ist, dass es das Buch gibt; denn es enthält nichts Neues, nichts, was nicht schon bekannt wäre oder der Autor nicht andernorts kund tut.

Als „Ratgeber“ in Sachen Liebe taugt es schon gar nicht. Soll es sicher auch nicht.

Was mag uns Eckart von Hirschhausen damit sagen wollen? Nun, ich vermute: Nichts. Es ist seine Art Geld zu verdienen. Die und das sei ihm gegönnt!

Wohl sollen wir unterhalten werden, wie mit der neuesten Staffel einer Vorabendserie oder der einer abendlichen Unterhaltungs- oder Talk-Show. Da kennt sich Eckart von Hirschhausen ja aus, und deshalb gelingt ihm das Unterhalten auch ganz gut.

Mal witzig, mal süffisant – meist aber weniger populärwissenschaftlich als Ranga Yogeshwar, weniger gründlich als Harald Lesch, weniger abenteuerlich als Dirk Steffens, weniger interessiert als Andreas Kieling, weniger feingeistig als Jürgen von der Lippe und weniger bissig als Dietmar Wischmeyer. Eher so eine Art moderner Zille. Bolle hat sich janz köstlich amüsiert…

Und so leidet das Buch am fehlenden Mehrwert.

Wer sonst viel liest, hört oder sieht, kann auch ausgiebig mit seinem Partner spazieren gehen, statt das Buch zu lesen, die Liebste oder den Liebsten beim Liebesspiel verwöhnen oder einen Tanzkurs besuchen. Hinterher weiß man vielleicht mehr über die Liebe, als hätte man zum Buch gegriffen.

Für Lesemuffel taugt das Buch jedoch allemal – besser, als kein Buch zu lesen! Man kann das Buch auch zwischendurch immer wieder weg legen, ohne einen Faden zu verlieren.

Und wer einfach ein bisschen schmunzeln mag, sich ein wenig amüsieren, ohne groß nachdenken zu müssen, für den kann sich der Griff zu „Wohin geht die Liebe, wenn sie durch den Magen ist?“ auch lohnen.