Let’s dance 2020 am 20.3.2020: Kommentar, Kritik, Meinung

von: | aktualisiert am: 26.03.2020
Let's dance 2020 am 20.3.2020 Kommentar, Kritik, Meinung

Let’s dance 2020 am 20.3.2020 Kommentar, Kritik, Meinung – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Zur Sendung Let’s dance am 20.3.2020 einen Kommentar zu schreiben, fällt mir gar nicht so leicht. Aber natürlich habe ich eine Meinung zu Let’s dance am 20. März 2020 und ich will mich auch mit Kritik nicht zurück halten – positiv, auch weniger postiv.

Das Beste an Let’s dance am 20.3.2020 war für mich, dass die Show überhaupt stattgefunden hat! Von den Tänzen her und der Entwicklung der Let’s dance – Kandidaten war vieles in einem Bereich, den man erwarten durfte oder den man erwarten konnte. Dabei bleibt es im Grunde bei der Einteilung der Tanzpaare, wie ich sie in der letzen Woche vorgenommen hatte.

Vorn bestimmen das Geschehen bei Let’s dance 2020 die Tanzpaare:

  • Laura Müller und Christian Polanc
  • Lili Paul-Roncalli und Massimo Sinato
  • Luca Hänni und Christina Luft
  • Moritz Hans und Renata Lusin sowie
  • Tijan Njie und Kathrin Menzinger

Wer etwas weiter vorn liegt, mehr Punkte bekommt oder auch einmal weniger, hängt vom Tanz ab und wie sich der jeweilige Promi in den Tanz hinein findet – oder was der Profi schon bereit ist, uns zu geben bzw. zu zeigen.

Erst ausgeschieden bei Let’s dance am 20.3.2020 Loiza Lamers – Andrzej Cibis, nun doch wieder dabei

Loiza Lamers und Andrzej Cibis können weiter tanzen, nachdem sie schon ausgeschieden waren bei Let’s dance am 20.3.2020

Loiza Lamers und Andrzej Cibis können weiter tanzen, nachdem sie schon ausgeschieden waren bei Let’s dance am 20.3.2020 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Loiza Lamers und Andrzej Cibis waren für mich auf einem guten Weg, den Anschluss zu diesem Quintett zu finden. Bei Let’s dance am 20.3.2020 hat Loiza Lamers in der Rumba wieder einen Schritt nach vorn gemacht, sich weiter verbessert.

Ihre etwas wackelige (Körper-) Mitte hat sie von der ersten Sendung bei Let’s dance 2020 an Stück um Stück mehr stabilisiert. Da fehlen ihr einfach die Grundlagen und Andrzej Cibis hätte wohl noch ein paar Sendungen gebraucht, da mehr athletisches Vermögen hinein zu trainieren.

In der Choreo hat Andrzej Cibis für meinen Geschmack alles richtig gemacht und Loiza Lamers viel und vergleichsweise „eng“ durch die Rumba geführt – wie das eben möglich ist bei einer Rumba.

Die Let’s dance – Jury jedoch hat diese Verbesserungen von Loiza Lamers und Andrzej Cibis für meinen Geschmack nicht ausreichend gewürdigt im Vergleich zu Tanzpaaren, die teils erheblich schlechter waren. Im Vergleich zu den guten Tanzpaaren von Let’s dance 2020 wären 6+6+4 Punkte durchaus in Ordnung. Nur hinten bei den anderen Tanzpaaren wurde dann zu gut gewertet.

Diese Kritik geht vor allem an Jorge Gonzales und Motsi Mabuse, die mit 5, 6 und 7 Punkten geradezu um sich geworfen haben bei Let’s dance am 20.3.2020, als sie hätten lieber sparsamer sein sollen.

So waren Loiza Lamers und Andrzej Cibis zunächst ausgeschieden bei Let’s dance am 20.3.2020, als ein Tanzpaar das sich hätte noch weiter positiv entwickeln können. Update: Dazu hat das Tanzpaar nun überraschend doch Gelegenheit, denn John Kelly hat nach der Show erklärt, dass er sich freiwillig aus Let’s dance zurück zieht (aus familiären Gründen). Dadurch rücken Loiza Lamers – Andrzej Cibis entsprechend den Let’s dance – Regeln nach und können also weiter tanzen.

Leider nicht oder kaum verbessert bei Let’s dance am 20.3.2020

Marta Arndt - Martin Klempnow bei Let's dance am 20.3.2020

Marta Arndt – Martin Klempnow bei Let’s dance am 20.3.2020 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Hinten „dümpeln“ (möchte ich fast sagen) diese Tanzpaare bei Let’s dance 2020 herum:

  • Ilka Bessin und Erich Klann
  • Martin Klempnow und Marta Arndt
  • Sükrü Pehlivan und Alona Uehlin sowie
  • Ulrike von der Groeben und Valentin Lusin

Ich sehe derzeit nicht, dass diese Tanzpaare großes Potential hätten, sich entscheidend zu verbessern.

Ich möchte diesen 4 Tanzpaaren nicht absprechen, dass sie sich Mühe und ihr Bestes geben, dass sie sich nicht anstrengen! Ich möchte Ihnen die Anerkennung nicht absprechen. Aber im Grunde geht es nicht vorwärts.

Ich habe keine Idee, woher entscheidende Verbesserungen bei diesen Tanzpaaren kommen könnten, wo deren Potential liegen könnte. Ich habe auch keine Hoffnung und wäre sehr überrascht, wenn doch noch bei einem dieser Promi-Kandidaten der Knoten platzt – würde mich jedoch freuen, wenn ich hier irre!

Dafür fürchte ich eher, wir werden jetzt mindestens 4-5 Sendungen lang auf einen Trainings-Parcour für die guten Tanzpaare gehen, in denen diese zuletzt genannten Tanzpaare ausscheiden. Außerdem wird es auf diesem Weg noch das ein oder andere gute Tanzpaar erwischen, das statt derer ausscheiden muss.

Mehr möchte ich zu diesen 4 Tanzpaaren heute auch nicht schreiben. Ich würde viel wiederholen, was ich schon geschrieben hatte zuletzt, denn neue Impulse habe ich von diesem Tanzpaaren bei Let’s dance am 20.3.2020 nicht empfangen.

Bewährtes, Gutes und Experimentelles bei Let’s dance am 20.3.2020

Ich möchte mich lieber mit den „Big 5“ von Let’s dance 2020 befassen.

Ein wenig uneins mit mir selbst bin ich in der Bewertung der Leistung von Luca Hänni – Christina Luft und deren Contemporary bei Let’s dance am 20.3.2020. Fast „zwangsläufig“ gab es dafür von der Jury volle Punktzahl. Die 30 Punkte wurden aber von der Jury in den letzten Jahren zu oft vergeben, als dass die mich noch groß beeindrucken könnten.

Ich hätte auch den einen oder anderen Kritik-Punkt, der mich selbst vermutlich veranlasst hätte, noch nicht ganz so tief in die Punkte-Kellen-Kiste zu greifen. So gab es z.B. manchen Wackler, kleine Unsicherheiten, die vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt bei Let’s dance 2020 dem Tanzpaar nicht passiert wären.

Es kann aber auch gut sein, dass die dem Tempo der Vorführung geschuldet waren und damit nur momentan kleinen Konzentrationsschwächen.

Mit „zwangsläufig“ meine ich jedoch nicht nur die Großzügigkeit der Jury beim Contemporary, sondern auch, dass man von Luca Hänni diese gute Leistung erwarten durfte, ja sogar musste. Insofern war ich nicht überrascht. Das kann er einfach und unbestritten gut!

Luca Hänni war so bei „Dance Dance Dance“ zu sehen und eine gewisse Verwandschaft dieses Contemporary mit dem Auftritt von Luca Hänni in der Helene-Fischer-Show vor 2 Jahren habe ich auch entdeckt. Dort machte übrigens Helene Fischer bei der „Dirty-Dancing-Gedächtnis-Hebefigur“ einen besserem Eindruck als Christina Luft. Auch bei anderen Live-Auftritten war Luca Hänni schon mit ähnlichen Tänzen zu sehen.

Der Contemporary von Luca Hänni – Christina Luft gestern bei Let’s dance am 20.3.2020 hatte schon noch einmal eine größere Dynamik, war athletischer, energetischer und expressiver, als der Tanz seinerzeit in der Weihnachts-Show bei und mit Helene Fischer.

Das will ich schon anerkennen und keineswegs mit den 30 Punkten hadern!

Erneut etwas verschenkt haben für meinen Eindruck Lili Paul-Roncalli – Massimo Sinato. Da wären bestimmt auch 30 Punkte drin gewesen (es waren 10+9+9)?!

Ich weiß nicht, ob Massimo Sinato hier im Moment einen Gang rausnimmt und Lili Paul-Roncalli noch für weitere, spätere Überraschungseffekte schont oder aufhebt? Ich denke jedenfalls, mit mehr Cha Cha Cha im eigentlichen Sinn wäre dieser Tanz noch besser gelungen.

Warum z.B. man sich beim Cha Cha Cha auf dem Boden wälzen muss, verstehe ich nicht. Das gehört überhaupt nicht zu diesem Tanz! Auch wissen wir inzwischen, dass Lili Paul-Roncalli das Bein kerzengerade über den Kopf heben kann.

Ein kleines bisschen als Entschuldigung möchte ich anführen und akzeptieren, dass der Song ein nicht sehr Cha Cha Cha – typisches Intermezzo hatte. Das hätte man sicher vorteilhafter schneiden bzw. produzieren können, im Sinne des Tanzes.

Ich jedenfalls würde raten, Lili Paul-Roncalli nicht zu „verstecken“, nicht herum zu tragen und die Tänze auf Stufe 4 köcheln zu lassen, sondern ihr alles abzuverlangen, was sie kann – vor allem tanzen, tanzen, tanzen. Das kann sie am besten! Dabei ist sie wunderschön!

Renata Lusin - Moritz Hans bei Let's dance am 20.3.2020

Renata Lusin – Moritz Hans bei Let’s dance am 20.3.2020 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Auf Augenhöhe, da bin ich mit der Jury-Punkte-Vergabe einig, sah ich bei Let’s dance am 20.3.2020 Tijan Njie – Kathrin Menzinger, Moritz Hans – Renata Lusin und Laura Müller – Christian Polanc.

Alle 3 Tanzpaare hatten sehr gute Momente und auch solche, wo sie sich noch verbessern können. Die Choreografien sind modern und anspruchsvoll einerseits, fordern die Promi-Kandidaten heraus und schrammen immer wieder einmal an der Grenze entlang, an der sie sich strecken müssen, nicht selbstverständlich gut sind – und deshalb eben auch manchmal Schwächen zeigen.

Zudem machen auch diese 3 Damen auf dem Parkett etwas her! Die Männer natürlich auch :-).

Woran die Profis mit den ihnen angedienten Promis arbeiten müssen, wissen die selbst am besten. Da gehen Tijan Njie schon mal die Schulter und Arme etwas verloren beim Wiener Walzer (tolle Choreo übrigens, Kathrin!), Moritz Hans könnte in der Hüfte ein wenig geschmeidiger und auch ausladender in seinen Bewegungen werden (was für ein wunderschönes, harmonisches Paar, wenn beide zusammen tanzen), Laura Müller fehlt es an Fitness und Körperbeherrschung, die einige Figuren besser gelingen lassen und sie auch zuverlässiger im Takt halten würden. Da machen ihr die beiden „Jungs“ eindeutig noch etwas vor.

Im Vergleich zum Charleston von Renata und Moritz letzte Woche: Da hat mir der Charleston von Laura und Christian gestern bei Let’s dance am 20.3.2020 viel besser gefallen! Es war immer noch typisch Charleston, der natürlich ein bisschen verrückt ist. Aber, es war (mir) eben nicht diesen Tick zuviel, der mich letzte Woche gestört hat bei Moritz und Renata, sondern für meinen Geschmack im Ausdruck nahezu perfekt gelöst. Deshalb ein dickes Lob an Christian! Ich wüsste auf die Schnelle nicht, was man an dieser Choreografie hätte besser machen können.

Christian Polanc - Laura Müller bei Let's dance am 20.3.2020

Christian Polanc – Laura Müller bei Let’s dance am 20.3.2020 – Foto: TVNOW – Stefan Gregorowius

Fazit zur Sendung Let’s dance am 20. März 2020

Ich hoffe sehr, dass wir diese zuletzt genannten 5 Tanzpaare auch am Ende bei Let’s dance 2020 sehen und sie sich dann einen spannenden Wettbewerb liefern, der von ihren tänzerischen Leistungen entschieden wird, die sie uns dann zeigen – und nicht von einer größeren oder kleineren Fan-Basis. Und hoffentlich verlieren wir keines dieser Tanzpaare unterwegs zu Gunsten eines derer, die sich noch schwer tun und diese Klasse vermutlich nicht erreichen werden?

Und selbstverständlich drücke ich fest beide Daumen, dass uns Let’s dance 2020 überhaupt erhalten bleibt in diesen ereignisreichen und besonderen Tagen und Wochen, die wir gerade erleben.

Die Punkte, Tänze von gestern etc. gibt es wie immer drüben im Fakten-Artikel: Let’s dance am 20.3.2020 Fakten: Wer ist ausgeschieden? Tänze, Punkte, Songs – Unter Corona-Einfluss. Dort auch mehr Fotos…

Zum Schluss noch der Verweis für alle, die es interessiert auf unsere

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17 Kommentare zu “Let’s dance 2020 am 20.3.2020: Kommentar, Kritik, Meinung”



  • Stefan sagt:

    Karsten – Du wirst immer besser und differenzierter in Deinen Texten.Was sollen denn da die Kommentatoren noch schreiben…?

    Die 2. Liga umfasst nach Show 4 noch fünf Paare, denn John – Regina gehören auch dazu. Als Tabellenführer sehe ich klar Martin – Marta; gestern sind sie mit 18 Punkten auch genau auf diesen Platz gekommen. Dem Paar traue ich noch etwas zu, weil die Chance groß ist, dass die Zuschauer anrufen und das Paar noch ein paar Runden weiter arbeiten darf (es ist erkennbar Arbeit, aber sehr beachtlich, was dabei entsteht). Inakzeptabel finde ich dagegen inzwischen das Verhalten von Sükrü, inbesondere gegenüber Alona. Der Herr ist 48, da muss mehr gehen im Jive – und da geht auch mehr: In meiner aktiven Zeit konnte ich gelegentlich bei Erwachsenenkursen zuschauen – Latein sieht bei Anfängern um die 50 oft gewöhnungsbedürftig aus, aber deutlich mehr als Sükrü gestern bringen die meisten älteren Herren zustande. Leider hat Sükrü die anrufenden Fans, die Loiza gefehlt haben.

    Die 1. Liga mit ebenfalls fünf Paaren ist dieses Mal hoch-spannend; die ersten vier Paare liegen praktisch gleichauf (104, 99, 97 und 96 Punkte); Laura – Christian folgen mit etwas Abstand (82), der jedoch in den ersten beiden Shows entstanden ist (14+20). 

    Ich meine früh geschrieben zu haben, dass die Herausforderung für Massimo immens ist. In den Shows 3 und 4 hat er Potential verschenkt, vielleicht weil Lili ihm viel zu viele Optionen bietet. Ich hoffe sehr, dass Massimo wieder zurückfindet zu dem, was die beiden in Show 1 gezeigt haben. Alles andere würde Lili auch nicht gerecht.

    Tijan – Katrin hatten diese Woche schlicht Pech mit Tijans Verletzung am Dienstagmittag; für dieses Trainingspensum sah der Wiener Walzer klasse aus. Unterstellt, dass Tijan kommende Woche wieder voll trainieren kann, wird das Paar wieder stark zurück kommen.

    Moritz – Renata erstaunen mich immer wieder; die Rumba war nicht einfach. In den Trainingssequenzen sieht Moritz oft so aus, als würde ihm am Freitag gar nichts gelingen – und dann liefert er Woche für Woche ab. 

    An Laura – Christian scheinen sich tatsächlich die Einschätzungen zu scheiden – ich war überrascht, wie hoch die Jury den Charleston gewertet hat, und Du, Karsten, siehst die beiden auch auf diesem Level. Mit dem Paso letzte Woche konnte ich gut leben; ich finde die Entwicklung beeindruckend, aber gestern hat mich das Paar (erneut) überhaupt nicht erreicht. Hier bin ich besonders gespannt, was die nächsten Wochen noch folgt.

    Für Luca – Christina war der Contemporary gestern die reelle Chance auf 30 Punkte: Geschenkt bekommen haben sie davon keinen einzigen; das war eine absolut starke Vorstellung, bei der ein reales Publikum zu recht Standing Ovations gegeben hätte. Über die nachhaltige Entwicklung des Paares gibt dieser Sonderfall jedoch keinen Aufschluss – die 30 Punkte können beflügeln, hemmen oder schlicht egal sein: Wir müssen abwarten.

    Abwarten müssen wir auch, wie lange RTL und Seapoint die Produktion noch durchhalten – mir ist es lieber so als die Staffel auszusetzen und damit faktisch abzubrechen: Bis wieder normale Publikumsshows möglich sind, wird es etliche Monate dauern. Dann werden etliche Promis und Profis bereits andere Buchungen oder Planungen haben. Let’s Dance auf diesem Level geht nicht nebenbei, daher ein dickes Dankeschön an Sender und Produktion!

    • Anita sagt:

      Volle Zustimmung zu den Kommentierungen!
      Zwei Ergänzungen:
      Ich fand den Animations-Publikumstanz erfrischend und passend in Corona-Zeiten. Bitte mehr davon! Vielleicht hilft es nicht nur in Corona-Zeiten, sondern generell mehr Leute zum Tanzen zu animieren. Die teilweisen Hochakrobatik- Tänze sind zwar schön anzusehen, können aber abschreckend wirken.
      Und damit wäre ich bei meinem zweiten Kommentarthema: ich finde das teilweise zu riskant, was die Profis von den talentierten Promis verlangen: Klar haben die Talent und laden dazu ein, aber bis auf Lili würde ich schätzen, fehlt es diesen noch an Körperbeherschung und Muskelaufbau, um bei kleinen Fehlern, Stürze durch geschicktes Hinfallen aufzufangen. Bestes Beispiel Tijan. Diese Figur hätte nicht unbedingt im Walzer sein müssen. Ich brauche in einer so frühen Show keine EM-reife Choreo. Das ist nicht den Promis, sondern den Profis anzurechnen. Die Jury hat das mindestens an zwei Stellen auch indirekt angemerkt, da sie mehr Basisschritte eingefordert hat. Damit waren sicher nicht die Grundschritte für Anfänger gemeint.

      • Hallo Anita! Vielen Dank für Deine Anregung bzw. Anmerkung. Ich wollte Dir zustimmen, was die Hebe- und vor allem die Fall-Figuren angeht. Ich dachte mir auch schon einige Male: Wenn das schief geht… Aus gutem Grund sind diese Figuren eigentlich beschränkt, auch im Tanzsport und diese Kopf-Über-Fall-Figuren (bei denen der Kopf erst kurz vor dem Boden “aufgehalten” wird) in anderen Sportarten sogar verboten.

        Es ist auch nicht so, dass es an prominenten Beispielen fehlte. Vanessa Mai z.B. hat sich bei ihrer Tour nach Let’s dance bei einer solchen Figur am Kopf bzw. Hals verletzt und musste pausieren. Es kann eben immer einmal etwas passieren! Wenn wir uns an Samuel Koch erinnern und seinen Unfall seinerzeit bei Wetten, dass..?!, müsste das Warnung genug sein, dass eben so etwas auch einmal gründlich schief gehen kann. Eigentlich gab es dann eine Übereinkunft, dass man auf solche gefährlichen Nummern verzichtet. Das hat man wohl schon wieder vergessen.

        Nicht richtig finde ich es nicht nur, weil diese Figuren gefährlich sind, sondern auch, weil diese Figuren fast nie etwas zum Tanz beitragen, außer dass sie spektakulär sind. Aber ich fürchte, es wird hier sein, wie oft – wir erleben es ja gerade in Deutschland wieder. Es muss wohl erst (wieder) etwas passieren, bevor man sich darauf besinnt, dass man auch ohne solche Art Akrobatik schön tanzen kann. Für Lets dance aber könnte es sogar das Ende sein, denn mit einer solchen Last, wenn einmal etwas wirklich Schlimmes passiert, könnte man sich bestimmt nur schwer arrangieren.

      • Anni sagt:

        Bzgl. gefährlicher „Akrobatik“: Ich bin auch absolut dagegen!
        Es kann ja auch dem Profi mal irgendwas „daneben gehen“!
        Mit Grauen erinnere ich mich noch an den Contemporary von Barbara Meier mit Sergiu Luca, das war am 25.05.2018, wie ich der Salsango-LD-Chronik entnehme.
        Der Sturz von beiden (weil SL vorn überkippte, warum auch immer) wurde ja mehrfach in Zeitlupe gezeigt damals während der Staffel.
        Barbara Meier hat im letzten Augenblick ihren Kopf nach vorn gerissen (Kinn zur Brust) und ist somit „nur“ flach auf den Rücken gefallen … mit viel Schwung!
        Wäre der Kopf in der nach hinten überstreckten Position geblieben … oh, oh, oh … schlimmstenfalls Tod durch Genickbruch!

      • Stefan sagt:

        Ich stimme Euch dreien in jeder Hinsicht zu. Wenn wir mal eine Übersicht der ‚Mysterien von Let’s Dance‘ erstellen, gehören Hebe- und Akrobatikfiguren auf jeden Fall dazu: Offen will sie niemand, aber nach meinem Gefühl nimmt ihre Komplexität über die Jahre eher zu als ab.

        Dabei wäre in der 10. Staffel der perfekte Anlass zur Änderung gewesen. Im Rahmen der Generalprobe zu Show 5/2017 hat sich Christina Luft verletzt: „Wir haben die letzte Hebefigur nochmal geübt und dabei bin ich falsch aufgekommen. Dabei habe ich mir den Fuß gebrochen“. Für den Contemporary mit Giovanni Zarrella wurde die gerade ausgeschiedene Marta Arndt zurückgeholt – nach kaum einem Tag Übungszeit haben die beiden eine Gänsehaut-Performance hingelegt und zu recht 30 Punkte bekommen – ohne die Hebefigur; Tanz & Wertung habe ich mir gerade nochmal angesehen (https://www.rtl.de/videos/gefuehlvoller-contemporary-von-giovanni-zarrella-und-marta-arndt-5a082a34a2ea50087138185c.html).

        Am einfachsten wäre es, wenn Sender bzw. Produktion diese Figuren schlicht verböten wie bei einigen Auskopplungen von ‚Strictly Come Dancing‘. DMD hat nach meiner Erinnerung mal ausgeführt, dass DWTS (USA) dazu gehören; und ich meine, DS (AT) hat auch Restriktionen. Im Tanzsport ist das üblich; bei Formationen etwa sind Hebefiguren im wertungsrelevanten Hauptteil verboten (um erst gar keinen Risikowettbewerb zu triggern).

        Roman Frieling, Juror 2011 und 2012, hat ganz klar gesagt: „Wir als Jury bewerten das Tanzen, und Hebefiguren sind kein Tanzen.“ Mein Eindruck über die Jahre ist auch tatsächlich, dass gutes durchgehendes Tanzen tendenziell bessere Jury-Noten erhält als Choreos mit aufwendigen Hebefiguren.

        Bleiben die Profis, die sich und den Promis viel ersparten, wenn sie sich aufs Tanzen konzentrierten – sie haben letztlich die Wahl. Warum entscheiden sie sich für Hebefiguren? Betont wird (und zu spüren ist) immer wieder, dass es sich um eine Let’s Dance-‚Familie‘ handelt, also eine über Jahre stabile Gruppe mit engen Beziehungen untereinander. In sozialen Gruppen gibt es immer ‚Belohnungssysteme‘ (schon Jahrtausende vor Insta & Co.); es kann gut sein, dass Hebefiguren eine ‚Währung‘ untereinander sind.

        Die Profis sind es aber auch, die den Akzent selbst sofort klar verschieben können: Wenn sich nur drei oder vier der erfahrenen Profis abstimmen, ab jetzt auf Hebefiguren zu verzichten, dann könnte das die ungeschriebenen Regeln für alle verändern. Für spektakuläre Szenen wäre in den Eröffnungstänzen ja auch weiterhin Platz.

        Als langjähriger Zuschauer würde ich einen Verzicht auf Akrobatik- bzw Hebefiguren absolut begrüßen: Maximal 20% der Figuren empfinde ich als organisch ins Tanzen integriert (bei Katrins Choreographien klappt das meist perfekt), oftmals behindern sie den Tanzfluss und wirken wie ein Solitär, sie blockieren die Promis emotional (die nach ‚Überstehen‘ einer kritischen Figur häufig besser tanzen als vorher) und sie erfordern viel wertvolle Trainingszeit, die dann fürs Tanzen fehlt.

        Womit wir wieder bei den ‚Mysterien von Let’s Dance‘ angekommen wären – warum müssen wir in der 13. Staffel immer noch über dieses Thema sprechen?

      • DMD sagt:

        Zunächst mal kann ich Dir bestätigen: Bis auf wenige Ausnahmen wie z.B. Contemporary (für den Hebungen und Sprünge essentiell sind) und Tango Argentino sind Hebefiguren bei DWTS verboten. Es genügt, wenn beide Füße der Tänzerin (auch versehentlich) den Boden verlassen, und die Punktabzugsfalle schnappt zu. Umso spektakulärer fallen dafür oft die erlaubten „Lifts“ aus- in jedem Profitänzer scheint auch ein Akrobat zu schlummern. Das allein erklärt die ‚Mysterien von Let’s Dance‘ aber noch nicht. Achtet mal darauf, wie die Regie/ Tontechnik den Retorten-Applaus eingesetzt hat: Oft gab’s Szenenapplaus gerade da, wo eigentlich gerade nicht getanzt, sondern posiert oder eben gelupft wurde. Umkehrschluss: Diese Showelemente scheinen seitens der Produktion gewünscht; wenn nicht gefordert zu sein. Aber ist es das Risiko wirklich wert bzw. kann man dem Durchschnittszuschauer einen Tanz nicht auch ohne Salto Mortale verkaufen?

      • Stefan sagt:

        Danke für die detaillierte DWTS-Erläuterung, DMD. Publikums-Applaus gibt es zumeist in Posen, aber oft des schönen (oder überraschenden) Bildes wegen, nicht der Akrobatik. Ich habe vor Jahrzehnten hobby-mäßig in einer Lateinformation getanzt; die klassischen Auftritte waren Firmenfeste, Abschlussbälle etc. Den meisten Applaus haben wir immer für sauber ausgetanzte ‚Domino-Effekte‘ bekommen – die Schritte waren oft simpel, aber Linien und Abstände mussten stimmen, und die Bewegungen mussten ineinander fließen. Akrobatik-Elemente (auf unserem Level, Welten entfernt von LD) hatten wir zu Beginn auch, haben wir sukzessive herausgenommen.

        Ich halte für es plausibel, dass sich die LD-Produktion über Hebe- oder Akrobatikfiguren freut, sich diese vielleicht sogar explizit wünscht. Dann wäre es an den Profis zu beweisen, dass es ohne diese Elemente nicht nur auch klappt, sondern dass das Ergebnis sogar besser wird.

      • cavaradossi sagt:

        Es ist halt leider so, das Publikum applaudiert immer bei Hebefiguren zuerst und am lautesten – egal, ob es ein Auftritt in einem Dorfwirtshaus ist oder bei einer Showdance WM –
        Jede noch so exakte oder auch technisch schwierige Basic wird vom Großteil des Publikums nicht als schwierig oder spektakulär wahrgenommen –
        jede noch so einfache Hebefigur, jeder Bodenwischer, egal ob gefährlich oder watscheneinfach wird sofort beklatscht.
        Das ist dann natürlich der Hauptgrund, das die Profis sie verwenden, weil sie ja den Applaus des Publikums im Saal und die Anrufe von zu Hause brauchen.
        Wenn die Lifts nicht gefährlich sind und – vor allem – harmonisch zum Rest der Choreo passen – sind sie meiner Ansicht unverzichtbar für eine wirklich perfekte Darbietung für einen perfekten Showtanz.

      • Das kann ich unterschreiben: „Wenn die Lifts nicht gefährlich sind und – vor allem – harmonisch zum Rest der Choreo passen – sind sie meiner Ansicht unverzichtbar für eine wirklich perfekte Darbietung für einen perfekten Showtanz.

      • cavaradossi sagt:

        Lieber Karsten, eine kleine Richtigstellung zur Vanessa Mai Tour :
        Der Unfall ist gerade an dem Tag passiert, an dem Vadim wegen eines anderen Auftritts nicht dabei war und Vanessa mit einem anderen Tänzer diese Figur getanzt hat.
        Trotzdem kann ich Dir nur zustimmen, das mehr basic meistens dem gezeigten Tanz nur gut tun.

      • Vielen Dank, Cavaradossi, für die Richtigstellung. Ich hatte damals richtige Bauchschmerzen und bin heilfroh, das zu lesen. Ich dachte, ich hätte mal mit Vadim darüber gesprochen oder geschrieben. Aber vielleicht war das auch nur am Rand ein Thema mit 1-2 Nebensätzen. Ich hab’s oben gleich rausgenommen, bevor jemand Deine Korrektur übersieht und was Falsches weiter erzählt…



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