Strictly Come Dancing 2016 Blackpool Woche 19.-20.11.2016

von: | aktualisiert am: 21.11.2016
Strictly Come Dancing 2016 Blackpool Woche

Strictly Come Dancing 2016 Blackpool Woche – Foto: © Pefkos – fotolia.de

Blackpool-Woche bei Strictly Come Dancing 2016 am 19.-20. November 2016! Das schon fast sagenumwobene „Mekka“ der Standard- und Latein-Tänzer ist einmal in jeder Staffel von Strictly Come Dancing der Mittelpunkt für die Tanzpaare dort.

Blackpool an England Ostküste, nördlich von Liverpool, war einmal ein beliebter Bade- und Urlaubsort. Als solcher hat er ein wenig an Glanz verloren. Und seit die beiden Welt-Tanzsport-Verbände WDC und WDSF getrennte Wege gehen, haben auch die legendären Blackpool Dance Festivals nicht mehr die Bedeutung, die sie einmal hatten. Für Tänzer des WDC und für alle „Senioren“ (die Altersklassen beginnen schon früh) ist ein nach wie vor ein Muss oder wenigstens erstrebenswert, (einmal) in Blackpool zu tanzen. Die besten WDSF-Tänzer bleiben den traditionsreichen Tanz-Ereignissen leider seit ein paar Jahren fern.

Aber in Großbritannien ist vieles ein bisschen anders, als im „Rest der Welt“ und hat Blackpool besonders für Englands beste Tänzer immer noch einen besonderen Reiz. Und die Tanzpaare von Strictly Come Dancing 2016 wollen am 19.11.2016 ein wenig vom Glanz der Tradition profitieren.

Gute Aussichten hat sicher wieder Oti Mabuse mit Danny Mac. Nach ihrem furiosen Tango Argentino in der letzten Woche sollte noch genug Geschwindigkeitsüberschuss für einen Charleston in dieser Woche „übrig“ sein. Sonst sind die Tänze von Strictly Come Dancing in dieser Woche sehr latin-lastig. Das ist ausgerechnet für die Blackpool-Woche ein bisschen schade. Weil man das weiß, wann man nach Blackpool geht, hätte man die Tänze doch seitens der BBC besser tarieren können? Ein „Beinbruch“ ist das nicht, aber ein nicht so schöner „Fleck“ auf der BBC-Weste.

Nur Greg Rutherford – Natalie Lowe tanzen einen richtig typischen Blackpool-Standard, nämlich Quickstep. Der andere Standardtanz der Show dieser Woche ist für Blackpool recht ungewöhnlich, nämlich ein Wiener Walzer von Ore Oduba – Joanne Clifton. Die Engländer tanzen in Blackpool eigentlich nur den (Englischen) Langsamen Walzer. Das mag nicht für alle Turniere da gelten, z.B. nicht für Meisterschaften, aber für das Blackpool Dance Festival.


Sonst stehen noch Jive, Paso Doble und Salsa auf dem Programm.

So war SCD am 19.11.2016

aus Sicht unseres treuen und sehr tanzshow-erfahrenen Lesers DMD, der so nett war, mir für die Sendung zur Seite zu springen, wegen meiner Verabredungen in Wien… Vielen, vielen Dank dafür!

Ich bin im Nachhinein froh, dass das kein reines Standardprogramm war. Es hätte sonst eine arg weihevolle Veranstaltung werden können. Die Eröffnungsnummer war aber eine Klasse für sich und dem Anlass angemessen.

Nicht ganz glücklich war ich diesmal mit der sonst so unbestechlichen Jury; die war im einen oder anderen Kommentar zu sehr vom Geist von Blackpool durchdrungen und hätte insbesondere zwischen Louise und Ore ruhig stärker differenzieren können. Schwamm drüber. Als Show war’s Extraklasse.
Alle haben ihre Performances- sonst eher dem Finale vorbehalten, aber in Blackpool wohl erwartet- mit zusätzlichen Profi-Tänzern aufgebrezelt. Nach 9 Wochen Training kann man das riskieren; blamiert hat sich im direkten Vergleich keiner- nicht mal Ed!!

Während der Mix aus Standard und Latein also geglückt war und ordentlich Leben in die Bude brachte, galt das für die Songauswahl nicht uneingeschränkt.

Besonders fiel mir das bei Ore und Joanne auf: der Sinatra-Titel ruft eigentlich mehr nach Swing, Foxtrott oder American Smooth. So sah’s dann auch aus. Darstellerisch hat Ore das top umgesetzt, aber der Fluss und der Charakter des Wiener Walzers gingen bei dem ganzen erzählerischen Drumherum für mich etwas verloren. Joanne kämpft sichtlich darum, nicht den Anschluss zu den Top zwei zu verlieren- vielleicht mehr als die Punkte das diesmal ausdrücken, denn die Jury hat sich von der filmreifen Inszenierung, vielleicht auch von dem rekordverdächtigen Fleckerl mit 12 „Umdrehungen“ ein wenig blenden lassen.

Ähnliche Aufgabe für Greg und Natalie: wie macht man aus einer Nummer, die den Jive schon im Titel trägt, einen Quickstep? Natalie hatte eine Antwort. Die Show-Elemente fand ich besser dosiert und integriert als bei Ore, und Greg sah in den QS-Teilen mit seinen langen Beinen richtig gut aus. Er brauchte am Anfang ein paar Takte, bis der Funke gezündet hatte und er „drin“ war. Mit dem darstellerischen Element hat er definitiv mehr Mühe als die Konkurrenz, aber er reißt sich für Natalie den Allerwertesten auf. (Würde ich auch.) P-)

Damit zu Louise: Kevin hat da für meinen Geschmack etwas über die Stränge geschlagen. Nicht mal so sehr mit der eigentlichen Paso-Choreo- die war eindrucksvoll- aber mit dem arg pompösen Setting. Auch die Musik war entsprechend staatstragend. Ich dachte schon Queen Louise steigt vom Thron, um ein Menuett zu tanzen. Zum Glück kam’s anders, aber die unfreiwillige Komik ist ihr selbst wohl auch aufgegangen; jedenfalls sind ihr unterwegs öfters die Gesichtszüge entgleist. Schade, denn tänzerisch hat sie sich toll entwickelt und war im Getümmel jederzeit präsenter optischer Anziehungspunkt.

War das schon eine Vorentscheidung für Danny und Oti? Dafür ist es denn doch zu früh. Aber ihr Charleston war die beste und schlüssigste Performance gestern. Wie von Karsten vermutet, war Otis Temperament auch im altehrwürdigen Blackpool nicht zu bremsen. Musikalisch ist „Puttin‘ On The Ritz“ natürlich eine Punktlandung und vielleicht der gerechte Ausgleich für letzte Woche. Das hatte Klasse, und zum Glück hat sich Oti auf Dannys Stärken (gute Haltung und flinke Füße) konzentriert und auf Slapstick und Klamauk verzichtet. Fast wäre Danny gegen Ende der Sprit ausgegangen, aber er hat’s durchgezogen und sich zwischen all den Profitänzern toll gehalten.

Vollen Einsatz zeigte auch Claudia. Dass ich „Hey Micky“ mitsamt der Cheerleader-Inszenierung schon bei DWTS gesehen habe, dafür kann AJ nix; daher will ich nicht ungerecht sein. Claudia hat jedenfalls ihre sportlichen Qualitäten ausgespielt und tolle Kicks gezeigt- und das auf Absätzen, mit denen die meisten echten Cheerleader (erst recht bei den akrobatischen Einlagen) auf die Nase gefallen wären. Leider waren kleine Patzer drin.

Eds Jive kann man nicht wirklich mit Claudias vergleichen. Muss man auch nicht. Trotzdem verdient er mehr als einen abfälligen Nebensatz. Er gab den Jerry Lee Lewis mit Verve inclusive brennendem Klavier, und die Choreo saß größtenteils. Nur war’s halt Jerry Lee der Ältere. Man kann sich aber seinem Charme und Enthusiasmus wirklich nur schwer entziehen. Netter Schlussgag vom Livesänger: die textliche Variation „Ed Balls on fire!“

Den Saal zum Kochen brachten am Schluss Judge Rinder und Oksana, aber das war ja auch eine Party-Salsa. Die Musik klang zwar ein bisschen nach Spice Girls im Buena Vista Social Club; jedoch Seine Ehren hatten die Hüften in Gang! Manchmal zu viel, daher ging auch das Timing flöten. Sonst wären wohl noch ein, zwei Punkte mehr drin gewesen.

Langsam wird die Luft natürlich dünn für Greg, Judge und Ed, auch wenn die Reihenfolge des Ausscheidens nach den gestrigen Leistungen (wieder) nicht eindeutig auszumachen ist. Louise und Danny betrachte ich mal als gesetzt; die haben in der Gunst von Jury und Publikum schon jetzt einen Vorteil. Zwischen Claudia und Ore ist das weit weniger eindeutig. Da können Kleinigkeiten leicht den Ausschlag geben.

Tänze und Songs Strictly Come Dancing 19.11.2016

Volle Punktzahl für Oti Mabuse – Danny Mac! Ausscheiden mussten Greg Rutherford – Natalie Lowe.

  1. Danny Mac – Oti Mabuse tanzen Charleston nach ‘Puttin’ On The Ritz’ von Gregory Porter – 40 Punkte
  2. Ore Oduba – Joanne Clifton tanzen Wiener Walzer nach ‘That’s Life’ von Frank Sinatra – 38 Punkte
    Louise Redknapp – Kevin Clifton tanzen Paso Doble nach ‘Explosive’ von Bond – 38 Punkte
  3. Claudia Fragapane – AJ Pritchard tanzen Jive nach ‘Hey Mickey’ von Toni Basil – 36 Punkte
  4. Judge Rinder – Oksana Platero tanzen Salsa nach ‘Spice Up Your Life’ von den Spice Girls – 33 Punkte
  5. Greg Rutherford – Natalie Lowe tanzen Quickstep nach ‘Hand Jive’ von Sha Na Na – 32 Punkte – ausgeschieden
  6. Ed Balls – Katya Jones tanzen Jive nach ‚Great Balls of Fire’ von Jerry Lee Lewis – 23 Punkte

Die Videos von Strictly Come Dancing 19.11.2016

Die Ergebnisse und auch Videos tragen wir immer gleich hier in diesem Artikel nach. Bei Strictly Come Dancing schreiben wir nicht 2 Artikel, wie bei Let’s dance und Dancing Stars oder aktuell bei Dance Dance Dance.

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