Lets dance 2018 am 20.4.2018 Kritik: Feuer, Wasser und Langeweile

von: | aktualisiert am: 21.04.2018
Lets dance 2018 am 20.4.2018 Kritik Feuer, Wasser und Langeweile

Lets dance 2018 am 20.4.2018 Kritik Feuer, Wasser und Langeweile – hier Thomas Hermanns – Regina Luca als bestes Tanzpaar – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Über Let’s dance 2018 am 20.4.2018 hätte ich fast einen großen Eimer Pech geschüttet. Bis zu den letzten beiden Tänzen, die vieles raus gerissen haben, was die anderen Tanzpaare schon verdorben zu haben schienen. Deshalb gilt mein besonderer Dank bei Let’s dance am 20.4.2018 Thomas Hermanns und Regina Luca sowie Massimo Sinato und Julia Dietze!

Das auch in dieser Reihenfolge dieser beiden Paare, denn anders als die Jury sehe ich die Leistung von Thomas Hermanns als die bessere gegenüber der von Julia Dietze an.

Ausgeschieden bei Let’s dance am 20.4.2018 sind Barbara Meier – Sergiu Luca, recht überraschend von einem 4. von insgesamt 9 Plätzen. Zu diesem Tanzpaar später noch einmal mehr.


Thomas Hermanns – Regina Luca – Das Feuer bei Let’s dance am 20.4.2018

Der Jive von Thomas Hermanns – Regina Luca bei Let’s dance am 20.4.2018 hat mir jedenfalls ausgesprochen gut gefallen und mich aus meiner Langeweile gerissen! Das begann eigentlich schon im Einspieler und setzte sich während des Tanzes fort. Sehr musikalisch vertanzt, klasse Choreografie, gut getanzt von beiden – und Thomas Hermanns voll in der Rolle drin – und trotz allen Spaßes mit, wie ich finde, mehr Ernsthaftigkeit als in den Tänzen zuvor.

Nachdem ich mir den Tanz jetzt noch einmal angesehen habe, könnte man schon hier und da einiges kritisieren. Aber das war mir während des Tanzes nicht aufgefallen, da will ich es jetzt auch nicht tun. Selten genug, dass ich mir Tänze ein zweites Mal ansehe, bevor ich diese Kritik zur Show hier schreibe, wie jeden Samstagmorgen. Deshalb bleibt es bei einem dicken Lob an Regina Luca und Thomas Hermanns für diesen Jive, der für mich der beste Tanz des Abends war. Bravo Regina und Thomas!

Massimo Sinato – Julia Dietze mit Tango bei Let’s dance am 20.4.2018

Den Tango von Massimo Sinato – Julia Dietze bei Let’s dance am 20.4.2018 möchte ich am liebsten gar nicht abwägen gegen den Jive, denn sowohl die Auswahl der Musik als auch die Choreografie und die Ausführung des Tanzes waren ausgesprochen gut! Ein paar kleine Schwächen habe ich in den eingebauten Kunstfiguren gesehen, bei den zusätzlichen Show-Elementen, die es gar nicht gebraucht hätte, die zum Tango in keiner Beziehung stehen und zum Glück nur wenige waren. Danke Massimo!

So wahnsinnig schwer oder kompliziert war die Choreo aber nun nicht, wie behauptet. Da hätte schon noch einiges an Tango-Raffinesse hinein gepasst. Aber die Stimmung und der Charakter des Tanzes haben gut gepasst!

Ohne die eingesprungene End-Figur, eine im ersten Teil und eine in der Mitte, an die ich mich erinnern kann, hätte der Tango für die Situation perfekt sein können. Allerdings war die Musik auch wie ein Elfmeter ohne Torwart, selbst wenn sie mit den 2000er-Jahren nicht viel zu tun hatte.

Mir hat auch Julia Dietze gefallen, wie letzte Woche schon. Nur die Einspieler-Geschichte hätte ich lieber nicht erzählt bzw. lieber nicht gehört (Beziehungsdrama). Das gehört nicht zu Let’s dance und schafft selten Freunde bei den TV-Zuschauern – bringt also nichts.

Ingolf Lück – Ekaterina Leonova bei Let’s dance am 20.4.2018

Mehr Freude als die Jury hatte ich am Quickstep von Ingolf Lück – Ekaterina Leonova. Ich fand das nicht so schlimm, dass Ekaterina das Tempo raus genommen hat und der ganze Tanz eher etwas zu gerade getanzt war. Im Gegenteil meine ich sogar, darin einen Sinn gesehen zu haben – nämlich den Tanz zu wuppen, statt ihn zu verstolpern. Und das ist ja auch eine Kunst, den Promi nicht zu überfordern, wie bei anderen Tänzen gestern gesehen.

Den ganzen Tanz über hatte ich den Wunsch gespürt, die beiden mögen doch die Rollen einmal tauschen. Hier wäre die perfekte Gelegenheit gewesen, ein solches Überraschungsmoment als Highlight zu setzen. Ekaterina Leonova war sowieso die Bestimmende und irgendwie auch Führende, Ingolf Lück diesmal mehr der Mittänzer.

Ingolf Lück - Ekaterina Leonova bei Let's dance am 20.4.2018

Ingolf Lück – Ekaterina Leonova bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Roman Lochmann – Katja Kalugina bei Let’s dance am 20.4.2018

Auch nicht so schlecht gefiel mir der Paso doble von Roman Lochmann – Katja Kalugina. Natürlich habe ich gesehen, das da viel daneben ging und Roman Lochmann damit zu kämpfen hatte, überhaupt im Tanz zu bleiben. Gerade deshalb aber finde ich, muss man nicht das Füllhorn der Kritik über dem Tanzpaar ausschütten.

Gefallen hat mir nämlich, dass Katja Kalugina diesen Paso doble anders und wie ich finde, bezogen auf die Musik, angemessen interpretiert hat. Das war düster und schwer, wahrlich. Hier fand fast so eine Art Rollentausch statt, denn der dominante Teil war Katja als „Black Swan“ oder als „13. Fee“. Außerdem hat mir gefallen, dass beide trotzdem und immer noch als Paar im Tanz wahrzunehmen waren!

Ob eine solche Entscheidung die richtige war, um Roman Lochmann ins rechte Licht zu setzen, steht nochmal auf einem anderen Blatt und kann diskutiert werden. Vielleicht war neben allen Fehlern auch nicht genug Zeit, da Verständnis für die Rolle und den Charakter des Tanzes zu schaffen. Nur müssen damit eben alle Tanzpaare leben…

Katja Kalugina - Roman Lochmann bei Let's dance am 20.4.2018

Katja Kalugina – Roman Lochmann bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Ausgeschieden bei Let’s dance 20.4.2018: Barbara Meier – Sergiu Luca

Auch bei anderen Paaren gestern war die Choreo oder der Vortrag nicht rund, wie z.B. ebenso beim ausgeschiedenen Tanzpaar Barbara Meier – Sergiu Luca. Ja, man hat gewisse Unsicherheiten gesehen bei Barbara Meier… In den Posen war sie wie fast immer präsent, wie eigentlich durchweg bei Let’s dance 2018. Und so lange sie in Bewegung, beim Tanzen war, ging es ganz gut. Etwas mehr Geschmeidigkeit hätte ich mir gewünscht, ok…

Aber die Cha Cha Cha – Choreo hatte Längen und Pausen und die Übergänge haben gehakt, wie ein verrostetes Vorhängeschloss am alten Schuppen im Garten.

Barbara Meier - Sergiu Luca bei Let's dance am 20.4.2018

Barbara Meier – Sergiu Luca bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Sergiu Luca - Barbara Meier - ausgeschieden bei Let's dance am 20.4.2018

Sergiu Luca – Barbara Meier – ausgeschieden bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Die vielleicht etwas zu gut gemeinte Bewertung der Jury haben die Zuschauer nicht goutiert und so ist das Tanzpaar am Ende recht überraschend ausgeschieden. Wie das geht, das hatte ich ja im Artikel letzte Woche versucht, anzudeuten.

Bei diesem Tanz habe ich mal wieder ein neues Wort gelernt: Victoria Swarovski war gespannt, wie sich das Tanzpaar nach der Jury-Bewertung „ein-ranken“ wird. Das ist so ähnlich, wie Musik-Titel neuerdings schon mal „charten“. Sachen gibt’s…

Charlotte Würdig – Valentin Lusin Let’s dance 20.4.2018

Ähnlich zu gut bewertet fand ich Charlotte Würdig – Valentin Lusin. Es nützt ja nichts, wenn Valentin Lusin der beste Tänzer im Feld von Let’s dance 2018 ist und er allein eine Augenweide war. Auch Charlotte Würdig sah ganz gut aus in den Solo-Teilen. Aber wenn beide zusammengetanzt haben, fand ich das nicht sehr harmonisch. Bei den Samba-Rollen wollte ich sogar lieber wegsehen.

Schlecht fand ich die Samba von Charlotte Würdig – Valentin Lusin nicht, aber besonders gut nun auch nicht gerade.

Iris Mareike Steen – Christian Polanc bei Let’s dance am 20.4.2018

Bei Iris Mareike Steen – Christian Polanc merkt man immer wieder, dass die Grundlagen fehlen. Das war doch für einen Cha Cha Cha sehr hart und Iris Mareike Steen fehlt die Stabilität in der Körpermitte, um Latino-Moves glaubwürdig tanzen zu können. Das ist zuerst eine Frage des Trainings, wofür sicher von Show zu Show zu wenig Zeit bleibt.

Die Choreo war mir zu statisch, was aber vermutlich eine von Christian Polanc gewollte Reduktion war, einfach um sich den Gegebenheiten anzupassen. Und trotzdem fand ich manche Elemente noch zu groß und ausladend getanzt. Obwohl sich Christian schon sichtbar sehr zurücknimmt, würden kleinere Schritte und Figuren Iris Mareike mehr Zeit verschaffen, ihren Teil zu tanzen.

Christian Polanc - Iris Mareike Steen bei Let's dance am 20.4.2018

Christian Polanc – Iris Mareike Steen bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Meine 3 tatsächlichen

„Problemfälle“ von Let’s dance am 20. April 2018

kommen jedoch nun erst:

Bei Jimi Blue Ochsenknecht – Renata Lusin habe ich das Gefühl, das zarte Band der Verbindung zwischen beiden wird langsam brüchig. Diesen Eindruck hatte ich letzte Woche schon. Ich denke, das liegt daran, dass Renata zu viel will und Jimi Blue Ochsenknecht ihr dabei nicht folgen kann. Das hemmt ihn und führt zu einem Ungleichgewicht im Paar, in dem er dann nicht mehr hinreichend Raum hat, sich als er selbst zu entfalten. So lernt er vielleicht Choreografien, bleibt aber zurück und geht mehr und mehr aus dem Tanz heraus, statt tiefer hinein zu finden.

Ich wünsche mir hier mehr Fingerspitzengefühl von Renata, mehr Empathie sagt man wohl, Jimi Blue für sich zu gewinnen, statt nur Technik und eine Abfolge von Schritten zu pauken. Sie weiß genau, was sie kann – sie ist ja auch eine außergewöhnlich gute Tänzerin (!) – und sie versucht ihn auf ein möglichst hohes Niveau zu trainieren. Was aber vielleicht auf der Strecke bleibt, sind die Emotionen – und damit letztlich die Überzeugungskraft und Selbstverständlichkeit – der Zauber eines Tanzes.

Zudem fand ich, Renata Lusin hat dieses feine, zarte Lied „Weinst Du?“ zu dominant, zu erwachsen und hart interpretiert. Ihre Gesten hatten eine Attitüde, die das Lied nicht spiegeln. Hier hätte ich mir eine ganze leichte Choreografie gewünscht, in der zwei Federn als Paar übers Parkett schweben, sich sanft hin und her wiegen.

Renata Lusin - Jimi Blue Ochsenknecht bei Let's dance am 20.4.2018

Renata Lusin – Jimi Blue Ochsenknecht bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Judith Williams – Erich Klann mit Salsa bei Let’s dance am 20.4.2018

Fast ähnlich „verkopft“, wenn auch ganz anders gelagert, ist es vielleicht bei Judith Williams – Erich Klann. Davon abgesehen, dass Erich Klann zum Figuren-Weltmeister von Let’s dance 2018 avanciert, fehlt diesem Paar eben jener Zauber und man sieht dem Tanz die Checkliste an, die abgearbeitet wird. Darüber wird die Leichtigkeit und sogar das Tanzen selbst vergessen.

Eine Salsa ist per se sexy – oder sie ist es nicht und sie muss es auch gar nicht sein. Wer sich verstellt, ist entweder ein richtig guter Schauspieler bzw. Schauspielerin / Tänzer bzw. Tänzerin – oder es sieht gekünstelt, unecht und unglaubwürdig aus.

Vor allem deshalb wäre es besser gewesen, beide hätten mehr als Paar gemeinsam getanzt, mehr „Social Dancing“ und übliche Salsa-Schritte gezeigt, als „wilde“ Figuren zu adaptieren und „möglichst viele Salsa-Stile“ zu integrieren – deren Unterschied sowieso kaum einer (er-)kennt. Erich hätte Judith nicht so viel allein lassen dürfen! Das ging schon mit dem Anfang los, als der „Background-Tänzer“ seinen Salsa-Einsatz völlig verhauen hat. Was hatte der da zu suchen? Wozu war der da?

Judith Williams – Erich Klann müssen mehr zusammen tanzen, mehr gemeinsam Freude und Spaß haben und nicht nur möglichst viele Punkte ertanzen wollen. Ich habe den Eindruck, Judith Williams ist da schon einen ganzen Schritt weiter und nimmt sich nicht so ernst, wie Erich es tut. Das Foto hier ist irgendwie bezeichnend…

Judith Williams - Erich Klann bei Let's dance am 20.4.2018

Judith Williams – Erich Klann bei Let’s dance am 20.4.2018 – Foto: MG RTL D – Stefan Gregorowius

Dann noch Bela Klentze – Oana Nechiti. In manchen Staffeln war ich schon ein Fan von Oana Nechiti. Bei Let’s dance 2018 leidet sie wohl an ähnlichen Symptomen, wie ihr Erich in diesem Jahr. Scheint so ein Familien-Ding zu sein. Wenig tanzen, viel Chi-Chi – oder hier bei diesem Slowfox viel Slow, wenig Fox.

Dabei wird ganz bestimmt fleißig und hart gearbeitet, aber der Tanzpartner nicht erkannt! Wo ist das fröhliche und leichte „Mädel“ hin, das auch mal unkonventionell ist, die Regeln bricht, anders ist als andere? „Gouvernante“ steht auf meinem Zettel…

Da wundere ich mich immer weniger darüber, dass Bela Klentze zu Beginn von Let’s dance 2018 immer ein wenig verschüchtert geschaut hat. Das war aber gestern kein Thema.

Abschließend wie immer der Hinweis, dass die Fotos in diesem Jahr immer erst vormittags kommen und später ergänzt werden (es gab aber nicht von jedem Tanzpaar vorzeigenswerte Fotos) – und natürlich auf den Artikel Let’s dance 2018 am 20. April 2018 Fakten: Ausgeschieden, Punkte, Tänze, Songs in dem alle Fakten zu gestern stehen. Dort auch etliche zusätzliche Hinweise zur Musik gestern…

Update Einschaltquote: Let’s dance am 20.4.2018 sahen 3.200.000 Zuschauer, was einer Einschaltquote von  13,1% entspricht. Die 14-59-jährigen Zuschauer waren mit 1.740.000 (Marktanteil 14,4%) dabei. Es gibt dazu einen speziellen Artikel, der diese Informationen sammelt: Let’s dance 2018 Statistik – Einschaltquoten und Zuschauerzahlen.

Die Artikel über die Tanz-Show sammeln wir unter dem Stichwort Let’s dance 2018.

Alle Artikel zu Let’s dance in Salsango finden Sie unter dem Stichwort Let’s dance und dort können die Beiträge zu den jeweiligen Staffeln gezielt angesprungen werden. Artikel über alle Tanz-Shows im Fernsehen sammeln wir unter dem Stichwort Tanzen im Fernsehen. Thematisch noch weiter gefasst ist unsere Kategorie TV-Shows.

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:




14 Kommentare zu “Lets dance 2018 am 20.4.2018 Kritik: Feuer, Wasser und Langeweile”



  • Stefan sagt:

    In der klassischen Fassung mit 10 Paaren wäre die Show am 20.04. der Auftakt gewesen – wir kritisieren daher auf hohem Niveau (wogegen nichts einzuwenden ist, wir sollten uns dessen nur immer bewusst sein). Interessant ist, dass 3h für die Sendung gerade eben so gereicht haben – kein Opening der Profitänzer, keine letzten Worte, bis auf die Jurykommentare alles sehr straff geführt.

    Zu den Tänzen selbst haben Karsten und Luna schon das allermeiste sehr treffend gesagt – mir sind aber noch ein paar andere Punkte aufgefallen.

    Mal abgesehen davon, dass Herrn Llambis Gesprächskultur gar nicht dem freitäglichen (sehr schönen) Wetter entsprochen hat, waren die Urteile der Jury aus meiner Sicht global nicht zu beanstanden – es gab für die Zuschauer daher wenig Grund, etwas zu kompensieren.

    Warum wählen die Zuschauer sonst ein Paar weiter und investieren pro Stimme immerhin 0,50 €? Ganz banale Antwort aus meiner Sicht: Weil sie es so mögen, dass sie es nächste Woche wieder sehen möchten. Bis kurz vors Finale reichen dafür oft schon Sympathien für 50% des Paares – Motsi hat völlig recht: Iris Mareike Stehn und Roman Lochmann (als beide Jury-Letzten mit jeweils 12 Punkten) haben viele Fans, die beiden Paaren dazu verholfen haben, nicht „end-zittern“ zu müssen. Bei Iris Mareike kommt noch ihr Profi Christian Polanc dazu, der seinerseits eine stabile eigene Fan Base haben dürfte (wie Massimo auch).

    Ich vermute stark, dass Barbara Meier und Sergiu Luca diese stabile Sympathie-Basis nicht entwickelt haben: Beide kamen nicht sonderlich sympathisch rüber (mein Eindruck) – Sergiu Luca wirkt für mich immer etwas unnahbar, was mir bei seiner Frau Regina zuweilen auch so ergeht, gestern das ganze Gegenteil: Was für eine positive Ausstrahlung in Einspieler und Jive – sie hat damit ganz maßgeblichen Anteil am Erfolg des Paares. Barbara Meier wirkte für mich als langjähriger Medienprofi seltsam – nicht authentisch wie eine Iris Mareike Stehn, aber eben auch nicht wie ein „abgekochter“ Profi. Es hilft nichts: Wenn ein Paar weit kommen will, dann muss es für die Zuschauer eine sympathische Story schreiben – Woche für Woche.

    Motsi hat zu Beginn ihres letzten Urteils gesagt: „Ich habe mich immer gefragt: Wann greift Julia an?“. Die Antwort wurde im Einspieler gezeigt: Gar nicht, Massimo hat frontal angegriffen, mit voller Wucht und aller Erfahrung eines Alt-Meisters. Von ihm war ich Freitag am meisten beeindruckt – das war allerfeinste Führungsarbeit mit Mut zum Risiko zur exakt richtigen Zeit. Daher hat mich auch die persönliche Hintergrund-Story von Julia Dietze gar nicht gestört – die gehörte schlicht dazu. Und ich vermute, dass der Tango im Studio noch ganz anders rüber gekommen ist als im Fernsehen.

    Christian Polanc dagegen hat sich dieses Mal zurückgehalten – was zeigt, wieviel der frühere Vollgas-Fan inzwischen gelernt hat: „Seine“ Iris hatte letzte Woche einen großen Sprung gemacht (das passiert oft mit dem Tango oder dem Paso), so etwas geht nicht jede Woche, das überforderte den Promi. Es war gold-richtig, eine solide Leistung anzubieten und sich auf die Zuschauer-Votings zu verlassen. Er hat es selbst im Einspieler gesagt: Let’s Dance ist kein Sprint, sondern ein Marathon, den man sich eben gut einteilen muss.

    Völlig „verflogen“ hat sich dagegen dieses Mal die „Jung-Meisterin“ Katja Kalugina mit ihrer Paso-Interpretation – schon zum dritten Mal dabei, aber erst 25 Jahre alt: Die nur 12 Punkte gehen voll auf ihr Konto, das ist Lehrgeld, dass jeder Profi zuweilen zahlen muss, denn diese Gestaltungs-Verantwortung liegt allein bei den Profis. Schön für das Paar (und durchaus auch für uns), dass die „Lochis-Fan Base“ den beiden den A…. gerettet hat – Profis können auf so etwas umgehend reagieren, nächste Woche kann das wieder ganz anders aussehen.

    Irgendwo zwischen beiden Alt-Meistern und der Jung-Meisterin rangieren dieses Jahr Erich und Oana – an sich sind beide erfahren genug, aber irgendwie liegen sie mit vielem knapp bis deutlich neben der Ideallinie: Was für ein Kontrast bspw. zum Erich des Jahres 2012, als er sich mit Magdalena Brzeska zum Sieg „durch gebissen“ hat, nachdem diese mit einem Cha Cha bereits ausgeschieden war (und mit einem furiosen Tango [sic!] zurück gekommen ist, weil Gitte wg. des Todes ihrer Schwester Let’s Dance verlassen hat).

    Hätte ich diese Sendung getrost verpassen mögen? Von vielen Tänzen her sicher, von der Entwicklung aber ganz und gar nicht: Für mich war die Show gestern wie manches 0:0 bei einer Fußball-WM – gewiss nicht immer schön anzuschauen, aber essentiell, um die weitere Entwicklung zu verstehen.

    • Oder wir wären schon fast im Halbfinale, Stefan :-), wenn man von der anderen Seite schaut.

      Danke für deine frühen Gedanken und Ergänzungen. Jeder von uns kann stets nur einen Ausschnitt beleuchten von dem, was es alles zu sagen gäbe – oder hat seine eigene Sicht auf die Dinge. Deshalb freue ich mich jedesmal, wenn Du oder alle anderen hier weitere Gedanken mit einbringen und so mithelft, ein reiches und buntes Bild von Let’s dance oder einer der anderen Tanz-Shows zu zeichnen – eins das nicht vom Busengröße, angeblichen Techtelmechtel und anderen „Katastrophen“ geprägt ist, sondern sich mit der Show, dem Tanzen und den Tänzern beschäftigt.

      So und nun ab in’s Sommerwetter!



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