Jürgen Domian – Der Gedankenleser

von: | aktualisiert am: 5.09.2010
Der Gedankenleser - Jürgen Domian

Der Gedankenleser - Jürgen Domian

Wie wäre es, wenn wir die Gedanken unseres Gesprächspartners gegenüber hören könnten? Jürgen Domian neuestes Buch „Der Gedankenleser“ nimmt uns mit auf eine solche Reise…

Wären wir entsetzt? Würde unser Gegenüber sich entlarven, weil er bzw. sie etwas anderes sagt, als denkt? Oder wären wir gar dankbar, weil wir uns ungeschminkt mit der Wahrheit konfrontiert sähen? Ich weiß es nicht und bin selbst Tage nach dem Lesen des Buches noch hin- und hergerissen zwischen Wissenwollen und Frohsein, dass ich es nicht weiß.

Ich will dieses Buch trotz mancher Kritik empfehlen, weil es interessant und spannend ist, sich mit solchen Fragen auseinander zusetzen. Meine Kritik bezieht sich auch mehr auf die „Auflösung“, Teile im hinteren Bereich des Buches.

Das Buch „Der Gedankenleser“ teilt sich nach einem Empfinden in 2 Bereiche. Der erste Teil schildert die Erfahrungen des Protagonisten, der plötzlich die Gedanken seiner Mitmenschen hören kann. Das finde ich spannend, ist leicht zu lesen – und hat zumindest mich angeregt, lange darüber nachzudenken.

Dabei ist das Buch weder ein „Hollywood-Plot“, der ja so oder so ähnlich nicht unbekannt ist, noch große Literatur. Aber das hatte ich von Jürgen Domian auch nicht erwartet – was überhaupt nicht abwertend gemeint ist.

Die Roman-Figur Arne erfährt, dass seine Frau ihn eigentlich nie leidenschaftlich geliebt hat, sie mehr einer familiäre Liebe für ihren Mann empfindet und damit nicht immer nur unglücklich war, allerdings auch nie wirklich glücklich. Letztlich muss sich Arne eingestehen, dass es ihm nicht viel anders ging, wenn auch nicht so krass, wie seine Frau das jetzt formuliert. Man hat sich eingerichtet, geht Fallschirmspringen und reist durch die Welt, unternimmt allerhand Sinniges und Unsinniges – alles, was das Leben so bereit hält an Beeicherung, die manchmal eben auch Ablenkung vom Wesentlichen sein kann. Arne erfährt auch, wie seine Arbeitskollegen über ihn denken. Das kann ich ruhig verraten, denn das steht auch auf dem Klappentext.

In der Folge begibt sich Arne auf die Suche, wonach weiß er selbst nicht.

Gerade auf diesen spannenden Ansatz hatte ich mich gefreut! Hier hatte ich den stärksten Teil von Jürgen Domian erwartet. Aber vielleicht zu viel? Denn jetzt fängt Jürgen Domian an, schwammig zu werden. Manche Seiten sind spannend, andere eher weniger. Flüssig liest es sich aber immer.

Trotzdem war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte mehr und vor allem Anderes von Jürgen Domian erwartet. Das, was kommt, überrascht andererseits auch nicht, wenn man weiß, wer der Autor ist.

Ich will Euch jedoch den Spaß am Lesen nicht verderben und deshalb zur Auflösung nicht viel schreiben.

Der Gedankenleser ist ein schönes Buch für kalte Abende, in eine Decke eingekuschelt oder vorm Kamin.

Das Buch gibt es auch als Hörbuch, gelesen von Jürgen Domian selbst. Ich bin sonst ein Freund von Hörbüchern. hier wollte ich mir aber selbst Bilder machen, deshalb habe ich mich für die gedruckte Variante entschieden. Oben findet Ihr aber beide Varianten, so, wie Ihr es mögt.

Wenn Ihr mehr über meine Gedanken zu Jürgen Domian und dem Buch „Der Gedankenleser“ lesen mögt, empfehle ich Euch diese beiden Blogartikel (Links folgen).

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