Dancing Stars am 26.5.2017: Orchester eingeschlafen, Jury sehr optimistisch

von: | aktualisiert am: 28.05.2017
Ausgeschieden bei den Dancing Stars am 26.5.2017 - Niki Hosp - Willi Gabalier

Ausgeschieden bei den Dancing Stars am 26.5.2017 – Niki Hosp – Willi Gabalier – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Die Dancing Stars am 26. Mai 2017 haben nun auch Niki Hosp und Willi Gabalier befreit – ausgeschieden im Halbfinale der Dancing Stars 2017. Wer hätte das gedacht zu Beginn der Staffel, dass die Fans Niki Hosp – Willi Gabalier so weit mitnehmen. So richtig warm geworden ist Niki Hosp auf dem Tanzparkett bis zum guten Schluss nicht. Es ging zwar auch bei Dancing Stars am 26.5.2017 noch mal ein Trippelschrittchen nach vorn, aber einen -für ein Finale der Sendung- wirklich großen Fortschritt in der Leistung haben ihr wohl die Fans in der erforderlichen Mehrheit nicht mehr zugetraut.

Allerdings wohl auch alle anderen nicht. Bei „Conga“ hätte ich am liebsten am Pitch-Regler gedreht. Wenn bei den Dancing Stars nicht ein Live-Orchester spielen würde, hätte ich gedacht, die Maschine ist kaputt. Wahrscheinlich konnten sich die Orchester-Musiker zwischen zwei 1/4-Noten noch ein Power Napping oder ein Erfrischungsgetränk genehmigen. Wie man so einen feurigen, vor Lebensfreude sprühenden Titel so kaputt bremsen kann… ruft bei mir mehr als Kopfschütteln hervor. Das klang schon komisch, das konnte kein Tanz heraus reißen. Ich kann hier nur vermuten, was ich letzte Woche schon geschrieben hatte, nämlich dass Willi sehr genau weiß, was er da tut und es eben nicht anders ging. Das versöhnt mich zwar nicht mit dieser Samba, lässt mich aber wenigstens die Schwierigkeiten erahnen.


Mag sein, dass die für Riem Higazi – Dimitar Stefanin wohlwollend wertende Jury mit deren 2. Platz nach der Jury-Wertung ihren Anteil an diesem Ergebnis der Dancing Stars am 26.5.2017 hat. Bei mir bleibt jedenfalls ein etwas schaler Nachgeschmack bis zur nächsten Woche, wenn alles auf Null gestellt wird und von vorn beginnt. Die Jury sah sich gestern offenbar -abgesehen von Niki Hosp – Willi Gabalier– auch bei den anderen beiden Tanzpaaren aufgefordert, „halbfinal-würdig“ optimistische Wertungen abzugeben.

Deshalb und weil es ohnehin nichts bringt, will ich nicht weiter lamentieren. Das Tanzpaar Niki und Willi hätte bei den Dancing Stars 2017 leicht auch schon viel früher ausscheiden können und wurde von den ORF-Zuschauern mit viel Wohlwollen und Zuneigung für die Mühe belohnt, die sich beide immer wieder gemacht haben. Wir sagen Dankeschön und Au revoir!

Riem Higazi - Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars am 26.5.2017

Riem Higazi – Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars am 26.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Weil Riem Higazi – Dimitar Stefanin schon genannt waren, sollen sie gleich Thema bleiben: Die Jury-Wertung 9-10-10-(8) für den Jive kann ich wirklich nur unter dem Motto: Wir sind im Halbfinale!“ verstehen. Nein, eigentlich verstehe ich sie gar nicht. Das war ganz gut und beschwingt getanzt, und besser als die Samba von Willi und Niki allemal. Aber eine 10 bedeutet für mich immer noch: Es geht nicht besser! Das sehe ich doch deutlich anders, abgesehen davon, dass der Tanz auch einige Kinken drin hatte. Vielleicht war ich auch ein wenig voreingenommen, weil mir die Interpretation zu plakativ war. Pantomime kann zwar sehr modern sein, Mode sowieso – aber ich habe bei Zaz (der Sängerin des Titels „Je veux“) doch ganz andere Bildern und Ideen im Kopf. Mein Tipp: Wenn Zaz mal nach Österreich zum Konzert kommt, unbedingt hingehen!

Im Discofox gab es dann bei den Dancing Stars am 26.5.2017 für Riem Higazi – Dimitar Stefanin sogar 2 x 9 und 2 x 10. Die hatte aber noch nicht mal Dimitar Stefanin verdient, obwohl der um Riem herum getänzelt ist, wie ein Schwarm Jungfische um den eben eingehängten Futtertrog. Dimitar hat Riem fast alle Wege abgenommen, die sie hätte tanzen müssen. Es gibt den „berühmten Tango“ auf einem knapp 1m² großen Cafe-Tisch. Einer für diesen Discofox hätte nicht viel größer sein müssen. Bei den sich wiederholenden und manchmal nicht zu Wiederholung oder Ausdehnung geeigneten Figuren will ich nachsichtig sein, weil Discofox nun mal kein Showtanz ist und selbst bei den Besten (es gibt da auch Meisterschaften) selten wirklich einer wird.

Der eingesprungene Ferdiny

Martin Ferdiny - Maria Santner bei den Dancing Stars am 26.5.2017

Martin Ferdiny – Maria Santner bei den Dancing Stars am 26.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Auch Martin Ferdiny – Maria Santner haben sich beim Discofox nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Riesige Wege, Nähe zum Tanzpartner wie vor 70 Jahren beim Matura-Ball unter elterlicher Aufsicht, viele Wiederholungen und Leerlauf. Das war besser als Riem und Dimitar, aber niemals eine 10. Reden wir nicht weiter drüber. Doch, ganz kurz noch: Bitte keine eingesprungenen Intros im Finale. Das ist so alt wie Methusalem Bart. Und auf Dreh-Hebe-Figuren würde ich nur setzen, wenn sie auch sitzen. Im Zweifel ist das eher was für Profi-Männer mit Promi-Kandidatinnen…

Zum Tango von Martin Ferdiny – Maria Santner: Outfit grandios, auch der Auftakt! Aber dann kam ganz schnell die Ernüchterung. Abgang von de Treppe schon doof. Warum tun sich die Tanzpaare das an und beginnen nicht auf dem Parkett an zu tanzen? Die Führung in Paarhaltung ging Anfangs gegen Null. Manche Drehung wäre auf einem Tango Argentino – Tanzparkett genau anders herum verlaufen, als gestern bei Martin Ferdiny – Maria Santner bei den Dancing Stars am 26.5.2o17. Ein Glück, dass Maria Santner wusste, was sie tanzen sollte…

Auch die Choreografie hat mir diesmal nicht so gut gefallen. Das war doch recht konventionell und mir hat der Fluss über alles gesehen irgendwie gefehlt. Die Reduzierung auf das Wesentliche konnte zwar Maria mit typischen Bewegungen füllen, aber Martin Ferdiny war da als Gegenpol einfach nicht souverän genug, machte einen sehr angespannten und konzentrierten Eindruck.

Ich will keinen falschen Eindruck erwecken: Schlecht war dieser Tango keineswegs! Solide getanzt für einen Amateur. Aber Begeisterung hat mich nicht gerade gepackt. Wenn ich mir das so vor Augen führe, ging die Platzierung am Ende der Dancing Stars am 26.5.2017 – Riem vor Martin – wohl doch in Ordnung.

Die Highlights bei den Dancing Stars am 26.5.2017

Ana Milva Gomez - Thomas Kraml bei den Dancing Stars am 26.5.2017

Ana Milva Gomez – Thomas Kraml bei den Dancing Stars am 26.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Ana Milva Gomez – Thomas Kraml mögen es mir bitte nachsehen, wenn das Orchester-Special noch vor ihrem Jive für mich das Highlight des Dancing-Stars-Abends am 26.5.2017 war. Aber tänzerisch war -natürlich möchte man inzwischen fast sagen- der Jive von Ana Milva Gomez – Thomas Kraml der Höhepunkt gestern. In der Form ist dieses Tanzpaar eindeutig favorisiert für das Finale der Dancing Stars 2017 nächste Woche.

Ich war nicht immer ein Fan von diesem Tanzpaar, habe manches kritischer gesehen als andere und hoffe, dass die beiden anderen Tanzpaare das Finale doch noch spannend gestalten können. Mit ihren besten Tänzen haben sie dafür sicher eine gute Chance.

Auch den Tanz gestern sehe ich nicht ganz so unkritisch, wie die Jury (10,9,10,10) – was aber ausdrücklich nicht auf das Konto von Ana Milva Gomes geht. Nicht alles ist zu 100% gelungen – manche Kicks waren mir z.B. zu wenig akzentuiert (lag u.U. an der Geschwindigkeit) und bei einigen Passagen bin ich mir nicht ganz sicher in der Beurteilung, weil die Bildregie uns mit eigentümlichen Schnitten wieder manches von diesem Jive „geklaut“ hat. Selbst nach mehrfachem Ansehen des Videos bin ich mir nicht sicher, ob die Choreografie von Thomas Kraml so war oder sich einiges eher zufällig ergeben hat.

Auch auf den -Analogie- „eingesprungenen Kraml“ hätte ich verzichten können – was für eine komische Show-Figur, bei der sich die Frau auf den Boden legt, die Beine spreizt und der Mann springt darüber… Ein etwas längeres Kleid hätte zudem ein besseres Bild gegeben.

Davon abgesehen war der Jive von Ana Milva Gomes – Thomas Kraml sehr temporeich und dynamisch getanzt, wunderbar abwechslungsreich choreografiert. So viel tanzen…  Für mich der einzige final-würdige Tanz gestern!

Auch beim Discofox gab Thomas noch mal den Skispringer-Gedächtnis-Sprung der Dancing Stars. Sonst war das aber der rundeste und für mich glaubwürdigste Discofox. Den kannst du so auch auf dem Disco-Parkett tanzen. Obwohl teils die gleichen Figuren wie bei den anderen Paaren, waren die von Thomas Kraml nie unnötig in die Länge gezogen, hat er sich immer wieder etwas Neues einfallen lassen und Ana Milva gefordert. Das würde ein engagierter Mann auf der Disco-Tanzfläche genauso tun.

Hinweis zu Dancing with the Stars: Die Schwester-Show in den USA ist schon zu Ende gegangen. Unser Leser DMD hat eine ausführliche Zusammenfassung dazu geschrieben, die wir Ihnen unbedingt zum Lesen empfehlen wollen – auch mit vielen Videos zur Anschauung und vielleicht zum Vergleich mit Dancing Stars: siehe Dancing with the Stars 2017: Wie kam es zum Finale DWTS 24

Die Tänze, Songs und Punkte von gestern stehen wieder im Ankündigungs-Artikel Dancing Stars 2017 am 26.5.2017: Tänze, Songs, Weg ins Finale. Alle Tanzpaare, die prominenten Kandidaten und auch die Profi-Tänzer hatten wir vorgestellt in den Artikeln unter dem Stichwort Dancing Stars 2017, wie z.B. hier Dancing Stars 2017: Wer tanzt mit wem? Die Tanzpaare.

Interessieren Sie sich auch für ältere Staffeln, schauen Sie bitte in das Stichwort Dancing Stars. Mehr Artikel allgemeinerer Natur finden Sie auch in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen

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3 Kommentare zu “Dancing Stars am 26.5.2017: Orchester eingeschlafen, Jury sehr optimistisch”



  • Luna sagt:

    Hallo Karsten

    haben wir die gleiche Sendung gesehen? Ich habe da doch einige andere Eindrücke gewonnen. Interessant, was es durch den Bildschnitt scheinbar an Interpretationsmöglichkeiten gibt.

    Dass Nici und Willi raus sind, kann ich nur mit *Danke* kommentieren. Die Samba zu Conga war so schrecklich. Das Problem ist, rein vom sportlich/turnerischen her ist Nici wirklich gut. Aber sobald es um Rhythmus geht, versagt sie vollkommen. Und dass die Arme nie auch nur ansatzweise ausgetanzt werden, geht einfach im Halbfinale nicht. Dadurch wirken sämtliche Figuren kraftlos und uninteressant. Dass der Conga eher einschläfernd war, machte die Sache dann nicht besser. Leider weiß ich nicht, ob Willi oder die Produktion das zu verantworten haben. Die Band hätte das sicher nicht freiwillig so gespielt, denke ich mal.

    Beim Discofox fand ich die Beiden allerdings gar nicht so schlecht. Da war recht viel Ansprechendes dabei und Nici wirkte auch deutlich lockerer. Letztendlich zählt aber im Halbfinale die bisherige Leistung und deshalb war die Endstation auch gut und richtig.

    Maria und Martin mit dem Tango fand ich hoffnungslos überbewertet. Es will niemand gesehen haben, dass das Kinn von Martin gerne nach unten sackte und er seine Füße betrachtet hat? Dass die Schultern nach hinten rausstanden und die Kopfhaltung generell oft nicht da war, wo sie hingehörte? Gut, das ist Meckern auf relativ hohem Niveau, aber trotzdem hat mich der Tango nicht umgehauen. Der Discofox der beiden war für mich so richtig schlecht, um nicht zu sagen, der Schlechteste des Abends. Man konnte deutlich sehen, dass Maria führte und die komplizierten Schritte waren, wenn überhaupt, nur bei ihr zu sehen, während Martin sich im Grundschritt erholte. Nee, das geht besser.

    Riem und Dimitar haben mich beim Jive auch nicht abgeholt. Nette Geschichte, aber der Song passte für mich so gar nicht zu einem Jive. Mir war da einfach zu wenig Action und zu wenig Typisches für einen Jive. Sorry, Riem, aber das hätte besser sein dürfen.

    Beim Discofox war es nett, man merkte die Unsicherheit bei Riem sehr. Trotzdem fand ich die Beiden charmant als Paar, sie haben Fehler weggelächelt. Auch eine Kunst.

    Ana Milva und Thomas müssen das Finale eigentlich gewinnen, wenn man sich den Stand der Dinge anschaut. Der Jive war von der Choreo her nicht spektakulär, aber trotzdem abwechslungsreich. Das war schön anzuschauen und mit Freunde vertanzt.

    Der Discofox war in Ordnung, die Idee mit den Blöcken war von Thomas ja recht raffiniert, aber ich denke, da wäre weniger wohl mehr gewesen. Es wirkte doch ein wenig angestrengt, was ja gerade bei einem Partytanz wie Discofox ungünstig ist.

    Alles in Allem bin ich sehr gespannt auf das Finale und hoffe, dass die Zuschauer nach Leistung voten.

    Für mich ist Ana Milva klare Favoritin, Martin sehe ich da überhaupt nicht, aber da wird wohl die Populatrität ein Gefahrenfaktor. Riem wünsche ich einen tollen dritten Platz,( ich gehe nicht davon aus, dass die Zuschauerstimmen für den zweiten Platz reichen würden) und die Entdeckung, dass sie durchaus auch vor der Kamera moderieren darf. Wäre viel zu schade, die schönen Grimassen im Radio zu verstecken.

    • Hallo Luna,

      ich hab den Eindruck, so unterschiedlich waren unsere Eindrücke gar nicht. Ich jedenfalls kann Deine Anmerkungen ohne Einschränkungen unterschreiben. Danke für Deine ergänzenden Gedanken und die anderen Schwerpunkte, als ich sie gesetzt habe, die so das Bild vervollständigen.



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