Dance Dance Dance Finale: Prinz Philipp und Prinzessin Aneta

von: | aktualisiert am: 8.10.2016
Prinz Philipp Boy Finale Dance Dance Dance 2016

Prinz Philipp Boy Finale Dance Dance Dance 2016 – Foto: RTL – Frank Hempel

Das gute Dance Dance Dance Finale hätte besser sein können! Prinz Philipp und Prinzessin Aneta… – nein, die Krönung ist nicht gelungen. Dafür können Philipp und Aneta nichts. Die Dramaturgie der Tänze hat nicht gestimmt, nicht im einzelnen und nicht im Rückblick auf die gesamte Staffel Dance Dance Dance 2016.

Einzig finalwürdig von den ausgewählten Tänzen her war „Thriller“, getanzt von Bene Mayr. Und selbst dieses Video aller Videos hätte als Krönung der Staffel besser Philipp Boy getanzt. Bene Mayr hat das zwar ganz ordentlich gemacht, aber nicht so gut, wie sein Partner Philipp es hätte tanzen können. Und im Finale hätten Dance Dance Dance, aber auch Bene und Philipp die beste Performance verdient gehabt. Der Tanz wäre besser gewesen und Bene hätte auch besser ausgesehen, wenn er einen anderen Titel gehabt hätte. 2 x 10 und 1 x 9 Punkte von der Jury dafür waren nämlich eher schmeichelhaft, als leistungsgerecht.

Beeindruckendes Setting bei Bene Mayr Thriller im Finale Dance Dance Dance 2016

Beeindruckendes Setting bei Bene Mayr Thriller im Finale Dance Dance Dance 2016 – Foto: RTL – Frank Hempel

Auch bei Aneta Sablik war der Höhepunkt nicht der Schluss. Am Tanz nach Lady Gaga gab es kaum etwas auszusetzen und er hat noch einmal gezeigt, wie gut Aneta ist – vielleicht war’s sogar der beste Tanz des Abends. Aber Aneta hätte einen stimmungsvolleren, mitreißenderen Tanz als und im Finale verdient und auch bessere Fotos bzw. Bilder. Für einen krönenden Abschluss waren das Gaga-orientierte Kostüm einfach nicht glamourös genug.

Prinzessin Aneta bei Dance Dance Dance 2016 Finale

Prinzessin Aneta bei Dance Dance Dance 2016 Finale – Foto: RTL – Frank Hempel

Für Menderes Bagci war es fast egal. Bei allen Verbesserungen, die er im Verlaufe der Show erfahren hat, ist Menderes nun mal kein Tanz-Gott und wird es auch nicht mehr. Die Vorlage von Lou Bega (Mambo Nr. 5) gibt kaum Tanzbares für den Protagonisten her. Das Video lebt von den Tänzerinnen und Nahaufnahmen des Gesichts von Lou Bega. Und die Chance, einen Mambo-King aus Menderes zu machen, hat die Choreografie verpasst – davon abgesehen, dass man bezweifeln darf, dass Menderes der überhaupt gelungen wäre. Dafür ist er einfach zu steif und seine Fähigkeiten immer wieder seine eigenen und nicht konstanten Tempi zu tanzen, sind immer noch recht ausgeprägt.

Das wurde auch bei den beiden Duetten von Aneta und Menderes deutlich. Beim Jury-Tanz sogar überdeutlich. Vielleicht war das neue Duett nach „Naughty Girl” von Beyoncé sein bester Tanz. Beim Jury-Tanz nach „Everybody” von den Backstreet Boys konnte man aber (wieder) kaum hinsehen. Hier hat Menderes zumindest mir den Spaß an diesem Tanz vollkommen verdorben. Es war noch nicht einmal möglich, sich nur auf Aneta zu konzentrieren, weil nebenan ständig einer zu früh oder zu spät durchs Bild hoppelte.

Anetas „Naughty Girl” war gut getanzt! Man konnte im Schatten-Teil im Grunde nicht unterschieden, wer Kandidat und wer Profi-Tänzer war. Aber der Song! Der Song selbst war und ist nun nicht gerade ein Kracher und das Video auch nicht. Was soll da also stimmungsmäßig raus kommen?

Und hätte das Finale von Dance Dance Dance nicht stimmungsvolle Songs verdient gehabt? Oder sogar gebraucht?

So kann ich das fortsetzen. Warum müssen Philipp Boy – Bene Mayr im Finale „Wild Wild West” von Will Smith tanzen, wo es doch z.B. ein wunderbares „Greased Lightning” gab (in der 4. Show). Auch hier haben Song und Video nicht viel finalwürdiges, außer dem Part von Dru-Hill-Sänger Mark „Sisqo“ Andrews (der ist es im Video, der tanzt – glaube ich). Und der spielt dort auch nur eine Nebenrolle.

Philipp Boy und Bene Mayr im Finale Dance Dance Dance 2016

Philipp Boy und Bene Mayr im Finale Dance Dance Dance 2016 – Foto: RTL – Frank Hempel

Neben Anetas Solo war das Solo von Philipp Boy noch herausragend aus allen Performances. Philipp verschmolz quasi mit der Tanz-Gruppe. Great! Aber es gibt wahrlich bekanntere Songs von Justin Timberlake und sicher auch bessere (Tanz-) Videos, als dieses.

Doch jetzt kann ich mich immer wieder nur wiederholen.


Das Finale von Dance Dance Dance hätte Hits gebraucht und verdient gehabt! So war das Finale was für Tanz-Fans wie mich, die sich eine solche Sendung auch dann anschauen, wenn sie Dich nicht aus dem Sessel reißt.

Am verdienten Sieg von Philipp Boy und Bene Mayr gab es nie einen Zweifel! Daran konnte auch die künstlich aufgebaute „Spannung“ von RTL – samt Joker-Punkte-Verdopplung- nichts ändern. Was hätte RTL eigentlich gemacht, wenn dieser vollkommen unnötige Schachzug dazu geführt hätte, dass Aneta und Menderes gewinnen? Hätte der Sender damit gelebt, dass die Zweitbesten gewinnen oder hätte man diesen Teil dann noch einmal gedreht? Was für ein Unsinn!

Dance Dance Dance 2016 insgesamt war besser, als ich vorher gedacht hatte! Die Grafik war fulminant, die tänzerischen Leistungen insgesamt sehr anerkennens- und sehenswert. Aber am „Buch“, an der Dramaturgie und Programmgestaltung, muss man unbedingt arbeiten, sollte es dann im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben…

Die Tänze und Punkte im Finale in einer Übersicht gibt es im Artikel Dance Dance Dance 2016 Finale: Tänze am 7.10.2016 und Punkte.

Alle Artikel zu dieser TV-Show finden Sie in unserem Stichwort Dance Dance Dance oder in unserer Kategorie Tanzen im Fernsehen.

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9 Kommentare zu “Dance Dance Dance Finale: Prinz Philipp und Prinzessin Aneta”



  • Heidrun sagt:

    Auch ich fand das Finale enttäuschend. Die Choreo von „Wild Wild West“ war schnarchlangweilig, da gab’s für die Sportler nix zu holen. Und dann gibt man Aneta und Menderes ein „Duett“, in dem eigentlich nur Aneta tanzt, sodass es Punkte hageln kann. Ich wollte schon Schiebung wittern.
    Zum Glück kann RTL nicht rechnen. Denn zwischen dem schlechtesten Tanz des einen und dem besten Tanz des anderen Paares lagen 6 Punkte und ohne Joker zwischen den Paaren 6,5 Punkte. Da hätte sich also eh nichts mehr ändern können…
    Trotzdem gab es vor dem Finale bessere Shows mit besseren Tänzen. Schade. – Und schade auch, dass man immer auf Videos derselben Künstler zurückgegriffen hat: Michael Jackson Overkill!

    • DMD sagt:

      Das mit dem Michael Jackson Overkill unterschreibe ich sofort. Keine Tanzshow ohne, und ironischerweise hat Sophia Thomalla damit angefangen. Ihr Freestyle bei Let’s Dance 2010 war ein MJ-Medley mit u.a. Thriller. Genauso muss ich Karsten beipflichten. Es gibt Unmengen tänzerisch ergiebiger und musikalisch fetziger Videos. Da hat Cale als Verantwortlicher diesmal gleich mehrfach ins sprichwörtliche Klo gegriffen; zumal er vollmundig einen nochmal höheren Schwierigkeitsgrad angekündigt hatte…
      A propos: Vielleicht beim nächsten mal mehr tänzerische und weniger akrobatische Nummern wählen- das mindert auch das Verletzungsrisiko bei Ungeübten. Ansonsten wären vermutlich die Köche die zweiten (und verdienten) Finalisten gewesen. Die Sieger haben jedenfalls auch ihren physischen Vorteil ausgespielt. Bei aller Kritik ist das trotzdem ein unterhaltsames Konzept. Man kann immer etwas verbessern. Hoffen wir mal, dass RTL sich zu einer Fortsetzung entschliesst. Die Quote wird’s zeigen.

      • Hallo DMD! Ich hoffe auch, dass RTL weiter macht. Vielleicht braucht so eine Idee auch einfach Zeit, zu reifen. In der Pressemeldung zur Einschaltquote war immerhin noch von „erster Staffel“ die Rede. Aber die Zahlen geben kaum Anlass zum Jubeln. Da braucht die Show schon Fürsprecher bei den Programmverantwortlichen. Ich hatte die Einschaltquoten zwar immer bei den Tänzen (im jeweils ersten Artikel) ergänzt, aber hier nochmal, weil angesprochen: Gestern waren es 2,82 Mio Zuschauer mit einem vergleichsweise mageren Marktanteil von 9,7 %. Im Mittel über alle Sendungen waren es 2,59 Mio Zuschauer. Nicht gerade hit-verdächtig…

        Ich wäre auch gut mit weniger MJ-Songs ausgekommen. Aber der zeitliche Verlauf, den Du ansprichst, wundert mich nicht, schließlich war MJ 2009 gestorben. Seitdem gibt es überall seine Songs, ähnlich wie z.B. auch „Lilies in the Valley“ von Jun Miyake aus dem Film Pina nach dem Tod von Pina Bausch überall zu hören ist. Das ist eigentlich immer so, wenn prominente Künstler versterben. Aber das nur nebenbei. Erstaunlich, dass Du noch weißt, dass Sophia Thomalla ein MJ-Medley damals getanzt hat…

    • „Schnarchlangweilig“ werde ich mir merken, Heidrun :-). Sehr treffend! Mir haben die beiden Jung richtig leid getan. Das wäre ein schöner Einstiegstanz gewesen in Show 1 oder 2… Langweilig wäre er allerdings trotzdem! Das war nicht gerade Cales Meisterstück in Sachen Choreografie.



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