Let’s Dance 2010 – Magie, wie versprochen? Oder jeder blamiere sich so gut er kann?

von: | aktualisiert am: 15.05.2010

Let’s Dance 2010: Die Show rund um den Gesellschaftstanz auf RTL geht ab dem 9. April 2010 in die dritte Runde.

Bei Let’s Dance 2010 sind 16 aus dem Fernsehen mehr oder weniger bekannte Leute dabei, mit Jury und Moderatoren. Immer freitags ab 21.15 Uhr bewerben sich die meisten von ihnen um die Gunst des Publikums. 10 von den 16 versuchen beim Tanzen mit einem professionellen Tanzpartner besser zu sein, als die Übrigen, um eine Runde, sprich Sendung, weiter zu kommen. Nach 8 Shows winken dem Sieger dann – zwar, aber nicht vorrangig wichtig – die „Tanzkrone 2010“ und vor allem weitere Fernsehauftritte in Boulevard-Magazinen, manche Zeitungsstory und sicher auch diverse Gala-Verpflichtung; also mit Sicherheit eine gesteigerte Aufmerksamkeit mit all den angenehmen Begleiterscheinungen dieses Geschäfts. Das sei den Beteiligten jedoch gegönnt, denn in der Show wird dem Zuschauer schnell auch deutlich, dass professionelles Tanzen nur wenig mit dem Schwof am Wochenende zu tun hat und sich die tanzenden Stars mächtig mühen müssen, um in den Shows möglichst gute Tänze zu zeigen.

Thema der Sendung ist offiziell der Gesellschaftstanz. Der wird hoffentlich wenigstens am Rande profitieren, denn in Wahrheit geht es natürlich darum, Fernsehpublikum vor die Geräte zu bekommen und zum Einschalten von RTL zu bewegen; das Alles mit einer Mischung aus gut gemachter Unterhaltungs-Show, Hintergrund-Reportagen, einer Spur Voyeurismus, aktiver Polarisierung zum Zwecke der Parteinahme für die beteiligten Stars, manchmal auch der Erwartung des Blamierens und hier und da vielleicht auch die leise Hoffnung auf ein romantisches Tete-a-tete, wie das Beispiel von Wayne Carpendale und Isabel Edvardsson aus der ersten Staffel beweist.

So kann man sich dieser Show also aus ganz unterschiedlicher Sicht nähern. Von den angeklungenen kritischen Gedanken abgesehen, tun wir das aus Sicht des Tanzens und freuen uns vor allem erst einmal, dass der Gesellschaftstanz einen solche prominenten Platz erhält. Salsa und Tango Argentino werden wir auch erleben, allerdings nicht in der Form, wie wir es kennen, denn diese beiden Tänze greifen nur mühsam platz in der Welt der bewerteten Tänze. Schade eigentlich!

„Magie“ dürfen wir in der Sendung nicht erwarten – oder vielleicht doch? Vielleicht entwickelt Matthieu Carrière Tanz-Star-Potential – Bildschirm-Charme-Potential hat er ja zweifellos. Nina Bott könnte in die Rolle des bekannten Entleins schlüpfen, dass sich zum Schwan aufschwingt. Sophia Thomalla könnte es drauf haben, aber nutzt sie die Chance auch? Über Sylvie van der Vaart müssen wir hier nicht reden, das versteht sich fast von selbst. Und GZSZ-Raúl Richter wird eine erklekliche Anrufer-Gemeinde hinter sich wissen. Der große Rest, von Arthur Abraham über Hillu Ex-Schröder bis Achim Menzel, hat auch große Chancen – sich zu blamieren oder zur Einkommensmehrung (siehe oben), falls sich die anderen ungeschickter anstellen, als sie selbst.

Wer mehr über die Show und teilnehmenden Stars wissen möchte, dem empfehlen wir auch den Link unten zu unserem Schwestermagazin „La Casa Bonita“.

Über allen strahlen werden Joachim Llambi und Isabell Edvardsson in der Jury.

Ersterer unterliegt zwar zeitweilig auch den Verlockungen der medialen Präsenz, war bisher jedoch vor allem durch Fachwissen (ist ja auch internationaler Wertungsrichter), Unangepasstheit, Ehrlichkeit und einer gewissen Schonungslosigkeit aufgefallen – wobei das auch die ihm zugedachte Rolle ist. Doch die spielte er in den vorangegangenen Staffeln mit Souveränität. Hoffen wir, dass ihm die erhalten bleibt!

Isabell wird als Everybodys-Darling mit ihrem Liebreiz punkten (sollen). Die gleiche Rolle wird ungleich glanzloser auch Peter Krauss für ein anderes Zielpublikum spielen. Der Vierte im Jury-Bunde wird uns nur auf die Nerven gehen.

Wer mehr zur Sendung, den Protagonisten und den Entwicklungen von Show zu Show erfahren möchte, dem empfehlen wir außerdem die Lektüre der Artikel unter dem Stichwort Let’s dance 2010, denn wir werden die Sendung aktiv begleiten.

PS: Sylvie van der Vaart (mehr zu der DSDS-Jurorin und ihrer neuen Kurzhaar-Frisur hier) sollte eigentlich außer Konkurrenz oder besser gar nicht starten. Was auch immer sie leistet, wird zumindest vom Publikum nicht fair gegenüber den anderen Teilnehmern beurteilt. Bei aller Anteilnahme und allem Respekt dafür, wie Sie mit ihrer Krebserkrankung umgegangen ist bzw. umgeht, ist das hier nicht gut. Nicht umsonst sind z.B. Kinderwetten bei „Wetten, dass…“ nicht Bestandteil der Wahl zum Wettkönig. Als Moderatorin hätte Sie die Sendung begleiten können – nur ist dieser Platz durch die offenbar besser dafür eingeschätzte Nazan Eckes bereits besetzt. Vielleicht irre ich mich aber auch und alles kommt ganz anders. Das Potential zu einer guten Tänzerin traue ich ihr allemal zu.

Weitere interessante Artikel zu Let’s dance:

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert