Strictly Come Dancing am 11.11.2017, Woche 8 riecht nach Seeluft

von: | aktualisiert am: 13.11.2017
Strictly Come Dancing am 11.11.2017, Woche 8 riecht nach Seeluft

Strictly Come Dancing am 11.11.2017, Woche 8 riecht nach Seeluft – Photo by Luke Ellis-Craven on Unsplash

Strictly Come Dancing am 11.11.2017 kennt nur eine Richtung, nämlich die ins nordwestliche Blackpool, wo nächste Woche an tanzhistorischer Stätte getanzt wird. Alles scheint sich dem unterzuordnen und fast folgerichtig entschieden die Zuschauer, dass Ruth Langsford zumindest nicht als Tänzerin im Wettbewerb mit in den einst so beliebten Bade- und Urlaubsort fahren dürfe.

Na, ein Glück, dass man in England wieder die Spur gefunden hat. Ohne Aston Merrygold, der letzte Woche geschasst wurde, ist aber auch ein bisschen die Würze aus der Soße.

Apropo: Debbie McGee hat mir in dieser Woche bei der Salsa wieder viel besser gefallen, als letzte Woche. Davood Ghadami schließt die entstandene Lücke im Kreis der Favoriten mit einem sehr erfrischendem Charleston und Alexandra Burke wurde für meine Begriffe zu ein paar Turnübungen zu viel beim Tango Argentino verpflichtet. Gemma Atkinson tanzt dafür einen fast reinen Wiener Walzer und Oti Mabuse gehen ein bisschen die Ideen aus. Mollie King kämpft um den Anschluss nach vorn und Susan Calman mit den ernsthaften Tänzen, während Joe McFadden eine Rumba im Stehen tanzen darf.


Ich hab mir mal wieder alle Videos ohne Ton angesehen. Zur Musik kann ich mich diesmal also nicht äußern.

Tänze, Videos, Punkte Strictly Come Dancing am 11.11.2017

Hier nun wieder die einzelnen Tänze, Videos und Punkte mit wenigen Anmerkungen, alles in der Reihenfolge der Jury-Punkte:

Davood Ghadami – Nadiya Bychkova tanzen Charleston nach „The Lambeth Walk“ von The Pasadena Roof Orchestra – 38 Punkte.

Wir haben in dieser Herbst-Saison in den TV-Tanz-Shows schon einige gute Charleston gesehen und der hier gehört mit zu den besten. Eine abwechslungsreiche Choreografie von Nadiya Bychkova (viele Elemente, manchmal nur ganz kurz), die hier und da in der Haltung ihrem Promi-Partner sogar nachstand. Allerdings gibt es auch unterschiedliche Interpretationen beim Charleston. Manchmal wird viel „herumgewackelt“. Mir gefällt die Variante mit einem festen Oberkörper als Basis besser.

Alexandra Burke – Gorka Marquez tanzen Tango Argentino nach „Mi Confession“ vom Gotan Project – 38 Punkte.

Grundsätzlich ein schöner Tango, für mich aber mit ein bisserl viel Chichi. Wenn es zu viele Verzierungen gibt, werden sie zum Hauptzweck, wenn sie dann noch wiederholt werden und die Abstände nicht ganz stimmen, sieht man auch Fehler deutlicher. Hier hätte eine Beschränkung, wie beim Charleston oben, mehr für den Tanz getan.

Debbie McGee – Giovanni Pernice tanzen Salsa nach „I can’t take my eyes off of you“ von der Boys Town Gang – 35 Punkte.

Toll getanzt von Debbie McGee, besonders am Anfang – schöne, agile Hüfte. Die salsa-fremden Show-Drehungen haben den Tanz etwas verwässert, und dass ausgerechnet die Spins „aus dem Ruder laufen“ ist schade, denn die kann sie bestimmt besser als jeder andere bei Strictly Come Dancing 2017. Auch das storchbeinige Gestakse hat mir nicht gefallen, erst recht nicht 2 x – wobei hier auch sinngemäß die Kritik vom Tango eben gilt. Ich weiß, dass diese „Figur“ beliebt ist, aber die muss dann sexy und nicht Selbstzweck sein.

Joe McFadden – Katya Jones tanzen Rumba nach ‚One‘ von U2 und Mary J. Blige – 33 Punkte

Ein Tanz wie ein Sonnensystem. Joe McFadden als Zentrum und um ihn herum Katya Jones als Planeten in einer Umlaufbahn. Man hätte diese Rumba auch auf 1 m² tanzen können. Doch bin ich erstaunt, wie gut das aussah. Hätte ich von Joe McFadden gar nicht erwartet!

Gemma Atkinson – Aljaz Skorjanec tanzen Wiener Walzer nach „You don’t have to say you love me“ von by Brenda Lee – 28 Punkte.

Ein klassischer Wiener Walzer mit Fleckerl so rum und so rum. Gern hätte ich auf die beiden Show-Figuren dann auch noch gern verzichtet. Der komische Blick ins Nirwana bleibt, zum Glück nicht mehr ganz so unglücklich, wie vor ein paar Runden noch.

Susan Calman – Kevin Clifton tanzen Tango nach „Firework“ von Katy Perry – 27 Punkte.


Der Tango ist ein Schreittanz, wer hätte es gedacht… Susan Calman wurde ganz schön „herum geschubbst“ von ihrem Tanzpartner – sie selbst war zwar dabei, hat aber nicht viel beigetragen. Die 27 Punkte sind mir zu viel, besonders im Hinblick auf die in der Summe arg schlechter bewerteten Tänze, die noch kommen. Eindeutig nicht der Paradetanz von Susan.

Mollie King – AJ Pritchard tanzen Paso doble nach „Layla“ von Derek and the Dominoes – 22 Punkte.

Mir hat’s gefallen! Kein Paso, über den wir noch lange reden werden, aber auch nicht schlecht. Ich bin nachwievor mit der Kombi Mollie King – AJ Pritchard nicht glücklich, weil ich finde, beide passen vom Typ her nicht zu einander, die „Aura“ ergänzt und unterstützt sich nicht, beide könnten in anderen Konstellationen mehr aus sich heraus holen und zeigen.

Jonnie Peacock – Oti Mabuse tanzen Slowfox nach „Someone Like You“ von Adele – 21 Punkte.

Irgendwie scheint auch bei diesem Paar die Luft raus zu sein. Sie tanzen mit, und wenn sie es nicht täten, würde nichts fehlen. Das war schon mal anders und kommt hoffentlich wieder. Den Anfang fand ich sehr konstruiert…

Ruth Langsford – Anton Du Beke tanzen Slowfox nach „Mack The Knife“ in der Version von Bobby Darin

Beschwingt wie eine Feder im Wind hüpft Ruth Langsford von Schritt zu Schritt. Nur gehört diese Auf- und Ab-Bewegung nicht zum Tanz dazu. Es gibt auch einen Grund, warum vor Requisiten immer gewarnt wird und die im Tanzsport nicht erlaubt sind… Sie machen den Tanz selten besser! Hier egal, denn es war der letzte Tanz von Ruth Langsford – Anton Du Beke.

Salsango wird über Strictly Come Dancing 2017 regelmäßig berichten. Fotos von Strictly Come Dancing können wir leider nicht zeigen, weil wir für Deutschland keine Rechte dazu bekommen. Aber Videos wird es ganz bestimmt wieder geben, wenn die heiße Phase der Tanz-Show beginnt.

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2 Kommentare zu “Strictly Come Dancing am 11.11.2017, Woche 8 riecht nach Seeluft”



  • DMD sagt:

    Karsten, wir hatten ja neulich an anderer Stelle schon diskutiert wie unterschiedlich die Wahrnehmung sein kann. Aber ich fang‘ mal mit der Musik an. Den Ton ausgerechnet diese Woche abzudrehen war ein Fehler- Du hast was verpasst. Das Orchester wünsche ich mir ab jetzt immer in der Form von Show 8. Ich hatte nach dem Studium der Track List die schlimmsten Befürchtungen gehabt. Katy Perry, Bono im Duett mit Mary J. Blige, Clapton, ja sogar Adele- das konnte nach menschlichem Ermessen nur in die Hose gehen. Ging es nicht. Stattdessen ging es ins Ohr und war erstklassig! Irgendwie geht es den Sängern in dieser Staffel wie den Tänzern: Liegt ihnen die Vorlage, laufen sie zu Hochform auf; wenn nicht- au weia.
    Tänzerisch war die Show für mich wohltuend rückwärtsgewandt, man könnte auch sagen klassisch. Jede Menge stilechte Darbietungen, die gerade mit der tollen Musik sehenswerten und höchst unterhaltsam waren. Gleich die erste Nummer hat mich gebannt: Susan mit ihrem Tango. Von wegen Ulknudel; das war schon fast anrührend ernsthaft. Hut ab für Kevin Clifton. Der setzt nicht nur auf das komödiantische Element und verlangt Susan gleichzeitig einiges ab; selbst auf die Gefahr hin dass es nicht perfekt aussieht. Dass es bei Ruth gelegentlich holpert, Gemma nicht halb so expressiv ist wie Alexandra und Debbie in ihrer Salsa manchmal fast zu ungestüm war, wie auch Mollie im Paso- na und? Joe und Davood haben gezeigt, dass sie Aston zu Recht überdauert haben. Man sieht einen Promi-Mann nicht oft lächeln wie Joe in der Rumba. Die meisten sind mit Zählen beschäftigt oder auf die vertrackte Technik konzentriert. Katya war klar dominierend in dieser Performance, aber sie hat ihn keineswegs zum Statisten degradiert. Es gibt nun mal verschiedene Philosophien bezüglich der Rollenverteilung in diesem Tanz, aber ich fand es stimmig. Davood konnte natürlich den Schauspieler herauskehren, schaffte es aber gleichzeitig, den durchaus trickreichen Charleston einfach aussehen zu lassen. Jonnie stößt vielleicht zunehmend an seine Grenzen, aber genau da wollte er ja auch hin. Und Alexandra hat mich in ihrem Tango Argentino nicht nur äußerlich an die sagenumwobene Nicole Scherzinger erinnert. Die war nie meine Favoritin, aber in diesem Tanz hat sie damals mit Derek für Tanzshows schon Maßstäbe gesetzt. Gäbe es Gotan Project nicht, man müsste sie erfinden. Die Musik war das I-Tüpfelchen dieser Nummer. Ich fand das mitreißend, und ob‘s jetzt perfekt und lupenrein war oder nicht, ist mir diese Woche wie bei allen anderen ziemlich schnurz. Applaus für die gesamte Besetzung. Nun fährt also Ruth nicht nach Blackpool. Ich denke das geht in Ordnung.

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