Dancing Stars am 19.5.2017: Otto befreit – Willi, Willi Gabalier

von: | aktualisiert am: 20.05.2017
Ausgeschieden bei den Dancing Stars am 19.5.2017 - Otto Retzer - Roswitha Wieland

Ausgeschieden bei den Dancing Stars am 19.5.2017 – Otto Retzer – Roswitha Wieland –
Foto: ORF – Hans Leitner

Die Dancing Stars am 19.5.2017 wird Otto Retzer in guter Erinnerung behalten, und wir den Otto, denn er ist ausgeschieden mit einer vergleichsweise guten Leistung. Es heißt ja, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Dann war das jetzt der perfekte Zeitpunkt für das Ausscheiden von Otto Retzer – Roswitha Wieland bei den Dancing Stars 2017 gewesen. Ob es noch hätte viel besser werden können, bin ich mir nicht sicher.

Allerdings war die Dancing Stars – Jury gestern auch sehr wohlwollend in ihrem Urteil mit 28 und sogar 31 Punkten. Woher sie diese Punkte-Flut geholt haben, weiß ich beim besten Willen nicht. Beim Quickstep schien Otto Retzer richtig auszublühen. Spaß hatte er bestimmt! Ich übrigens auch und dachte: Warum nicht immer so? Allerdings sah’s sehr nach Disco nach ner Filmpremiere oder beim Filmball aus. Da hätte ich respektvoll meinem Nachbarn in die Hüfte gestupst und gesagt: Schau mal, der Otto ist heute gut drauf… Beim Paso doble war Otto Retzer dann sehr konzentriert und mit seinen Marschschritten beschäftigt – man hätte ihn wohl kaum von hinten auf die Schulter tippen dürfen, ohne ein großes Erschrecken befürchten zu müssen. 1 x 9 und 2 x 8 sehe ich hier als gut gemeintes Abschiedsgeschenk.


Nichts geschenkt bekommt in diesem Jahr Willi Gabalier, wenn man von den Zuschaueranrufen für Niki Hosp – Willi Gabalier absieht. Mannomann (hab extra im Duden nachgeschaut…): Was der Willi bei den Dancing Stars 2017 aber auch alles einstecken muss! Es hagelt förmlich die Kritik auf ihn nieder. Deshalb will ich mich hier mal ausdrücklich solidarisch zeigen und Partei für ihn ergreifen! Einen gewissen Hang zu Theatralik hatte er schon lange und das hat ja auch funktioniert in den letzten Jahren. In diesem Jahr steckt irgendwie der Wurm drin. Willi Gabalier probiert immer wieder was Neues und ich will einräumen, dass es manchmal nach hinten los geht. Ich denke jedoch, Willi weiß genau, warum er in diesem Jahr so tanzt, wie er tanzt. Diese Mühe, auch die Behutsamkeit und Achtsamkeit, mit der er sich im Tanz um Niki bemüht (schauen Sie mal genau hin in den Videos) will ich ausdrücklich anerkennen und ihm zurufen: Ich glaube an Dich, Willi!

Beim Slowfox von Niki Hosp – Willi Gabalier bei den Dancing Stars am 19.5.2017 habe ich viele gute Ansätze gesehen. Das hat mir ganz gut gefallen. Zwischendrin war mir das Paar zu statisch und doch sehr klein, da ging die Linie etwas verloren. Auch den Michael-Jackson-Thriller-Beginn samt späterer Gestik bei der Hebefigur in der Mitte habe ich nicht verstanden. Aber vielleicht gibt es ja solche Szenen im Rosaroten Panther? Keine Ahnung, ich bin nicht so ein Film-Fan. Den Überraschungseffekt beim ersten musikalischen Highlight hätte man sicher auch ohne leichenstarre Arme und Hände hinbekommen, vielleicht geduckt? Schleichend? Die Standardhaltung von Niki Hosp fand ich im Slowfox gestern viel besser, also zuvor schon. Man sieht, es geht voran, wenn auch nicht mit Siebenmeilenstiefeln. Das gilt für den Paso doble fast in gleicher Weise. Ich denke, es ist ähnlich wie bei Otto Retzer – Rosi Wieland: Mehr geht im Moment einfach nicht…

Tipp fürs Foto, Niki: Augen zu und Füße lang!

Niki Hosp - Willi Gabalier bei den Dancing Stars am 19.5.2017

Niki Hosp – Willi Gabalier bei den Dancing Stars am 19.5.2017 – Foto: ORF – Hans Leitner

Der Quickstep von Riem Higazi – Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars am 19.5.2017 war schön quick und gut. Hatte ich nicht erwartet, wenn ich ehrlich bin! Dimitar Stefanin hat vom Habitus her Talent für solche Tänze und Riem Higazi war auf ganzer Linie und voll mit dabei. Die Agilität der Arme von Riem waren ja schon manchmal Anlass für Lob, aber diesmal kann man das voll und ganz auf die Füße übertragen. Schön, dass Dimitar da seine Tanzpartnerin ordentlich in die Pflicht genommen hat. Die Freude des Paares am Tanzen war auch nicht zu übersehen. Ich hatte den Tanz gestern erst verpasst und musste mir deshalb das Video davon heute ansehen. Mir hat’s so gut gefallen, dass ich gleich mehrfach auf „Play“ gedrückt habe.

Sogar die Bildregie war wunderbar bei den Dancing Stars am 19.5.2017, mindestens bei diesem Tanz, aber auch sonst kann ich mich nicht erinnern, dass etwas „fehlte“. Letzte Woche noch kritisiert, hatte ich diesmal nie den Einruck, etwas zu verpassen. Nahaufnahmen, das ganze Paar, Füße, Totale – wunderbar geschnitten, immer genau im rechten Augenblick! Vielen Dank dafür!

Den späteren Paso doble von Riem und Dimitar fand ich atmosphärisch sehr schön und modern in der Choreografie, aber da hat mir am Tanzen nicht alles so gefallen. Wenn Riem Higazi allein unterwegs war, ging mit dem Kontakt zu Dimitar auch der Bezug zum Tanz und die Linie etwas verloren, wirkte Riem nicht so souverän, wie beim Quickstep zuvor. Das ist jedoch leicht zu verstehen. Die Jury fand den Paso sogar noch einen Punkt besser, als den Quickstep. Das sehe ich eher anders herum und deutlicher unterschiedlich. Aber ich hab’s auch leicht am Bildschirm im Nachhinein.

Riem Higazi - Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars 19.5.2017

Riem Higazi – Dimitar Stefanin bei den Dancing Stars 19.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Martin Ferdiny – Maria Santner mussten durch das Höllental der Samba bei den Dancing Stars am 19.5.2017. Nie ein Zuckerschlecken für männliche Tanz-Show-Kandidaten und auch für Martin Ferdiny vermutlich nicht der neue Lieblingstanz. Mein Jubel fällt diesmal aus, aber ich rechne ihm wirklich sehr hoch an, dass ich immer das Gefühl hatte, er wolle unbedingt sein Bestes geben. Das fand ich richtig auffällig – und manchmal reicht eben selbst das nicht. Der Anfang war noch nahezu perfekt und mit der ersten verunglückten Samba-Rolle (es sollte doch eine werden?) ging die Linie und manchmal auch der Takt verloren, bevor beides so richtig gefunden war – und blieb dann im Weiteren Verlauf auch dem Dancing Stars – Orchester vorbehalten… Ich mag aber deshalb nicht den Stab über Martin Ferdiny brechen. Die Samba ist ein sau schwerer Tanz für Promi-Männer!

So fröhlich Martin Ferdiny bei der Samba war, so konzentriert war er beim Paso doble. Auch nicht sein Paradetanz, aber viel besser als zuvor! Hier hat mir sowohl die Musik richtig gut gefallen, als auch die Choreo – aber leider nur bis zur Hälfte des Tanzes, bis beide nicht mehr miteinander, sondern nur noch nebeneinander her getanzt haben. Dann verloren sich beide und Martin Ferdiny den Paso doble irgendwie.

Martin Ferdiny - Maria Santner bei den DancingStars am 19.5.2017

Martin Ferdiny – Maria Santner bei den DancingStars am 19.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Die Abräumer des Tages bei den Dancing Stars am 19.5.2017 waren Ana Milva Gomes – Thomas Kraml. Gleich 2 x 40 Punkte, also volle Punktzahl. Was will man mehr? Was soll man da noch loben oder kritteln? Im Grunde alles richtig gemacht. Danke und herzlichen Glückwunsch!

Gestern hatte ich mir beim Quickstep noch notiert, dass die Choreo ruhig etwas frecher hätte sein können. Diesen Eindruck haben ich aber heute nach erneuter Video-Schau revidiert. Für diese recht liebliche Musik war die Choreografie so genau richtig! Viel Paar, umfangreicher und doch nicht zu ausufernder Solo-Teil. Klasse!

Beim Paso doble war der Solo-Auftakt so beeindruckend und gut, dass ich mir gewünscht hätte, er wäre später noch einmal aufgegriffen worden. Und ich bin nicht so ein Fan von dieser Sprung-Figur am Ende. Schon zu oft gesehen, auch nicht ganz gelungen und mir persönlich zu aggressiv. Speziell hier bei Ana Milva Gomes – Thomas Kraml stimmte auch der Kontext nicht. Nicht die Frau wird beim Paso „erlegt“, sondern der Stier. Der tanzt aber gar nicht mit. Diese Partner- statt Gegnerschaft von Mann (Torero) und Frau (Capa) fand ich sehr feinsinnig interpretiert über den ganzen Tanz – eben nicht so aggressiv, wie sonst oft. Da war das Ende dann sehr massiv. Aber sonst: Respekt!

Ana Milva Gomes - Thomas Kraml bei den Dancing Stars am 19.5.2017

Ana Milva Gomes – Thomas Kraml bei den Dancing Stars am 19.5.2017 – Foto: ORF – Günther Pichlkostner

Die Tänze, Songs und Punkte von gestern stehen im Artikel Dancing Stars 2017 am 19. Mai 2017, Songs, Tänze, Paso-Wettbewerb. Alle Tanzpaare, die prominenten Kandidaten und auch die Profi-Tänzer hatten wir vorgestellt in den Artikeln unter dem Stichwort Dancing Stars 2017, wie z.B. hier Dancing Stars 2017: Wer tanzt mit wem? Die Tanzpaare.

Interessieren Sie sich auch für ältere Staffeln, schauen Sie bitte in das Stichwort Dancing Stars. Mehr Artikel allgemeinerer Natur finden Sie auch in unseren Kategorien TV-Shows und Tanzen im Fernsehen.

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2 Kommentare zu “Dancing Stars am 19.5.2017: Otto befreit – Willi, Willi Gabalier”



  • katha sagt:

    Hallo,
    ich durfte gestern wieder im Studio sein, hier meine Eindrücke (ich kann allerdings keinen Vergleich ziehen zu dem, was im TV zu sehen war, da ich noch keine zeit hatte mir die Show noch einmal anzusehen):

    Bei Ana und Thomas hat gestern echt alles gestimmt. Die beiden haben das Publikum wirklich vom ersten Moment an mitgerissen – es war auch das erste Mal, dass bei mir wirklich der Funke übersprang. Als Favoriten im Finale sehe ich aber aufgrund der Publikumswertung eher Martin und Maria. Ich glaube, Ana und Thomas haben ein bisschen das gleiche Problem wie Vanessa und Christian bei Let’s Dance: vielen Zuschauern ist das zu gut, zu perfekt. Und wenn bei Dancing Stars mal ein Mann dabei ist, der tatsächlich gut tanzen kann, haben es alle anderen ohnehin schwer. Außerdem ist Maria eh schon „überfällig“, nachdem sie zuletzt zweimal im Finale war. Gestern haben die beiden das meiner Meinung nach ganz gut hinter sich gebracht, wobei natürlich von vornherein klar war, dass insbesondere die Samba sicher nicht Martins Lieblingstanz werden würde.

    Was die Juroren bei Otto Retzer gesehen haben, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Gerade der Paso Doble war eher so einer, wo der ein oder andere Juror konstatiert hätte, dass der Stier sich totgelacht hat… wir saßen ganz vorne auf der Tribüne und rund um mich herum sind die Leute reihenweise in Lachanfälle ausgebrochen. Mag sein, dass Otto gestern besser war als Niki, aber ich fand den Punkteabstand zu ihr viel zu groß bzw. auch den Abstand zu Riem und Martin zu gering. Leid tat es mir vor allem auch um die Musik… so oft bekommen beim ORF die schlechteren Paare tolle Paso-Musik während sich z.B. Riem mit „Frozen“ herumschlagen musste.

    Zu Riems Paso Doble kann ich nicht viel sagen, das war von meiner Position aus schlecht zu sehen. Außerdem hasse ich dieses Lied abgrundtief. Der Quickstep sah von meinem Platz aus stellenweise sehr nach Ringkampf aus – Riem hatte ihren Schwerpunkt teilweise so weit vorn, dass ich dachte, jeden Moment schiebt sie den armen Dimitar rückwärts vom Parkett. Vom Tänzerischen her gehört sie natürlich ins Finale, aber ich würde die Fanmacht einer Niki Hosp nicht unterschätzen, wir sind ja immer noch eine Ski-Nation…

    Zu Niki kann man nur sagen: sie bemüht sich, aber es wirkt alles sehr angestrengt und verkrampft und steif. Die Kritik an Willi kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Okay, die Jury – insbesondere Balázs hat Willi irgendwie auf dem Kieker – meint, dass es besser wäre mehr in Haltung zu tanzen und auf Show-Figuren zu verzichten. Aber die Jury sieht die Paare ja nur am Freitag Abend in der Show. Willi dagegen arbeitet seit Wochen jeden Tag mit Niki und hat genug Erfahrung bei Dancing Stars, dass ich mir sicher bin, dass er einen sehr guten Grund hat, warum er die Choreographien so macht und die Kritik der Jury in den Wind schlägt.



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