Let’s dance 2015: Hans war der Knaller am 29. Mai 2015

von: | aktualisiert am: 5.06.2015
Ausgeschieden bei Let's dance 2015 am 29.5.2015 - Christian Polanc - Enissa Amani - Foto: © RTL - Stefan Gregorowius

Ausgeschieden bei Let’s dance 2015 am 29.5.2015 – Christian Polanc – Enissa Amani – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Let’s dance 2015 Halbfinale: Ich hatte mir vor dieser Let’s dance – Show als Idee notiert, wie schwer es die prominenten Männer doch haben. Das sollte mein Thema sein, auch weil ich fest mit dem Ausscheiden eines Let’s dance – Paares mit Promi-Mann rechnete. Jedoch kam alles anders: Ausgeschieden sind bei Let’s dance 2015 am 29. 5. 2015 etwas überraschend Christian Polanc – Enissa Amani.

Und selbst Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi können sich beim Gott der Let’s-dance-Juroren für die wohlwollende Benotung bedanken, der sie mit der Bewertung beim letzten Tanz mit einem Pünktchen Vorsprung noch auf Platz 2 des Jury-Rankings vor Matthias Steiner – Ekaterina Leonova gehievt hat. Das Voting-Duell vor dem Publikum zwischen Christian Polanc – Enissa Amani und Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi hätte ich nämlich gern gesehen und auf den Ausgang wäre ich gespannt gewesen.

So waren Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi relativ abgesichert; einmal durch das Ranking nach der Jury-Wertung – nur 3 mathematisch mögliche Varianten blieben (wenn ich mich nicht verzählt habe) -, und durch die Leistungen von Hans Sarpei – Kathrin Menzinger und Matthias Steiner – Ekaterina Leonova, die die Let’s-dance-Zuschauer in jedem Fall honorieren würden. So blieb praktisch eigentlich nur noch eine Möglichkeit für Christian Polanc – Enissa Amani, bei Let’s dance 2015 weiter dabei zu sein.

Christian Polanc – Enissa Amani im Halbfinale von Let’s dance 2015

Christian Polanc – Enissa Amani im Halbfinale von Let’s dance 2015 - Foto: © RTL - Stefan Gregorowius

Christian Polanc – Enissa Amani im Halbfinale von Let’s dance 2015 – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Allerdings ging das Ausscheiden von Christian Polanc – Enissa Amani nach den Leistungen gestern schon in Ordnung. Den Quickstep fand ich zwar viel besser, als von der Jury bewertet – für mich einer der besten Tänze, die Enissa Amani in der ganzen Staffel gezeigt hat. Außerdem war es eine der tanzreichsten Choreografien, die wir bei Let’s dance 2015 überhaupt gesehen haben – und von Christian wohl dosiert im Schwierigkeitsgrad, so dass seine Tanzpartnerin jede Gelegenheit hatte, gut auszusehen.

Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi bestreiten mit vergleichbarer Schrittzahl mindestens 2 Tänze. Das ist böse von mir formuliert, ich weiß schon… Bitte keine Protest-Kommentare!

Und bei Christians Quickstep-Anzug war wieder das Schnittmuster aus dem Karnevals-Verleih Vorbild. Oder es ist der Stoff? Wir hatten das ja schon einmal.

Beim Hip Hop (Was hat die begeisterte Motsi Mabuse da nur gesehen?) und beim Cha Cha Cha als Impro-Dance lieferten Christian und Enissa keine finalwürdige Leistung. Enissa Amani fiel da doch stark ab gegenüber ihren Konkurrenten.

 

Beim Hip Hop war sie eigentlich gar nicht zu sehen, so sehr sich Christian auch bemüht hat, dem Tanz Leben einzuhauchen. Ein paar wenige effektvolle, gemeinsame „Moves“ sind im Halbfinale eben zu wenig. Der Cha Cha Cha war dünn. Vielleicht rächte sich hier ein bisschen die Lobhudelei der Jury in mancher vergangener Sendung von Let’s dance 2015?

Na, macht nichts, vergossener Wein. Die Final-Besetzung ist nicht ungerecht. Christian und Enissa: Danke und macht’s gut!

Die Jury im Halbfinale von bei Let’s dance 2015

Leider vergeht fast keine Show bei Let’s dance 2015, ohne dass mir die Schwatzhaftigkeit der Jury oder die Interaktion zwischen Moderation und Jury auf die Nerven geht. Jede Let’s dance – Show könnte ohne den sinnleeren Talk eine halbe Stunde kürzer sein… Gestern war es wieder besonders schlimm. Auch wäre es eine Sache für den „Fakten-Check“, ob „In der Ruhe liegt die Kraft“ wirklich ein deutsches Sprichwort ist, wie behauptet. Ich hab’s nicht recherchiert, hab aber meine Zweifel.

Ich finde außerdem, man sollte Joachim Llambi zum Moderator von Let’s dance machen. In dieser Funktion glänzt er bei etlichen Tanzturnieren und auch in einigen TV-Shows schon. Dann könnte er als „Turnierleiter“ auch beratend die Show mitgestalten, ohne dass ein Geschmäckle bleibt. So hat man immer wieder mal den Eindruck, die Jury würde nicht so überparteilich agieren, wie man das gern hätte. An der Auswahl der Tänze gestern für den Impro-Dance z.B. ist zwar nichts auszusetzen, aber ob das ein Jury-Mitglied machen sollte?

Sylvie Meis braucht außer zum Nettaussehen und zum Ergebnisabholen sowieso niemand bei Let’s dance und Daniel Hartwich wird schon nicht verhungern…

Massimo Sinato – Minh-Khai Phan-Thi im Halbfinale von Let’s dance 2015

Massimo Sinato – Minh-Khai Phan-Thi im Halbfinale von Let’s dance 2015 - Foto: © RTL - Stefan Gregorowius

Massimo Sinato – Minh-Khai Phan-Thi im Halbfinale von Let’s dance 2015 – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Massimo Sinato – Mhin-Khai Phan-Thi haben gestern meiner Meinung nach tatsächlich sehr von der wohlmeinend urteilenden Jury profitiert. Die Samba-Technik war in meinen Augen nicht besser, als die, die bei Christian Polanc – Enissa Amani beim Quickstep übermäßig hart kritisiert wurde.

Der Paso doble war recht kraftlos, da hatte die smarte Einleitung schon Feuer verschenkt. Die wie in fast jeden Paso von Let’s dance 2015 hinein geschummelten Kastagnetten (außer bei Christian Polanc) gibt es bei „Carmen“ übrigens tatsächlich als Rhythmus-Figur. Die wird im Opern-Orchester jedoch von einem Schellenring gespielt.

Das monumentale Thema von „Los Toreadors“ wurde anschließend aber mehr hineingeschludert, als dass es dem Tanz hätte Stärke verleihen können. Dann hat zwischendurch Mhin-Khai Phan-Thi ständig gefeixt (wenn ich das richtig gesehen habe), was mich gar nicht stören würde, wäre ihr Ausdruck in den vergangenen Shows nicht immer so besonders gelobt worden – und das eben nicht zum Paso passt.

Und schließlich war die improvisierte Rumba zwar gut, hatte aber für meinen Geschmack nicht die gleiche Qualität wie der ebenso hoch bewertete Cha Cha Cha von Hans Sarpei – Kathrin Menzinger. Ob man diese Rumba mit der von Matthias Steiner – Ekaterina Leonova überhaupt vergleichen kann, weiß ich nicht. Ich tue mich da wegen der unterschiedlichen Rollenverteilung von Promi und Profi schwer, um nicht ungerecht zu sein – was vielleicht auch wieder ungerecht ist.

Hans Sarpei – Kathrin Menzinger im Halbfinale von Let’s dance 2015

Hans Sarpei – Kathrin Menzinger im Halbfinale von Let’s dance 2015 - Foto: © RTL - Stefan Gregorowius

Hans Sarpei – Kathrin Menzinger im Halbfinale von Let’s dance 2015 – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Hans Sarpei – Kathrin Menzinger allerdings haben gestern den Vogel abgeschossen! Und das bei Hans als Promi-Mann!

Beim Langsamen Walzer hat Hans Sarpei seine Schwierigkeiten mit der Haltung endgültig über Bord geworfen. Das war schon toll, auch wenn ich nicht so ein Fan vom American Smooth bin. Aber fast alle Tanzpaare bei Let’s dance haben sich dieser speziellen Art zu tanzen bedient, also muss man das hier nicht kritisieren.

Die Choreografien von Kathrin Menzinger hatte ich auch schon oft genug gelobt. Nur einige Tanz-Profis der RTL-Show tanzen so viel, wie sie (Christian Polanc, Paul Lorenz, Vadim Garbuzov zum Beispiel noch, Ekaterina Leonova nicht ganz so konsequent). Kathrin Menzinger ist ein Gewinn für Let’s dance!

Die Salsa jedoch war gestern von der Jury eher wohlwollend bewertet. Da war zwar viel Aktion drin mit vielen Figuren und Hans Sarpei konnte besonders in den freien Elementen mit scheinbar lockeren Bewegungen glänzen. In den Grundschritten allerdings hat er sich das Leben selbst schwer gemacht, weil er mit dem Gewicht auffällig nicht über dem Fuß stand. Ein typisches Problem, wenn der Tanz noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist und man bei den Schritten noch nachdenken muss. Wie gut, dass Kathrin wusste, was sie tanzen sollte. Eine unbekannte Tänzerin hätte ihn bei der dann kaum noch möglichen Führung nicht so leicht verstanden.

Der Cha Cha Cha beim improvisierten Tanz war dann der Knaller des Abends für mich! Kathrin tat gut daran viele Grundschritte zu tanzen. Ein bisschen wie in der Tanzschule, aber das war hier der genau richtige Weg!

Vorgestern hatte ich geschrieben, es wird sich bei Let’s dance am 29.5.2015 zeigen, wer tanzen gelernt hat. Hans hat da eindeutig die Nase vorn! Meinem ursprünglichen Motto folgend möchte ich noch einmal daran erinnern: Hans ist der Mann! Der kann sich nicht einfach herumwirbeln lassen, der muss schon selbst tanzen! Selbstverständlich hilft es auch, wenn die Dame weiß worum es geht, aber der Promi-Mann kann sich nicht so leicht „durchmogeln“, wie eine Promi-Frau.

Bravo Hans! Bravo Kathrin! Für alle drei Tänze! Hoffentlich können beide das nächste Woche im Finale noch einmal toppen!

Matthias Steiner – Ekaterina Leonova im Halbfinale von Let’s dance 2015

Matthias Steiner – Ekaterina Leonova im Halbfinale von Let’s dance 2015 - Foto: © RTL - Stefan Gregorowius

Matthias Steiner – Ekaterina Leonova im Halbfinale von Let’s dance 2015 – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Der Eindruck von Matthias Steiner – Ekaterina Leonova im Halbfinale von Let’s dance 2015 war durch den emotionsgeladenen Contemporary geprägt. Über den Tango legen wir schnell den Mantel des Vergessens. Da war die Musik schon Shit, so dass kaum sensationelles Tanzen herauskommen konnte.

In der improvisierten Rumba dann hat auch Matthias Steiner gezeigt, was er gelernt hat. Bei einer Rumba, in der nicht bloß gekuschelt wird, ist es für einen ungeübten Mann wirklich schwer, gut auszusehen. Kaum eine der Bewegungen, die man vom Tanzsport geprägt erwartet, würde ein Mann auf irgend einem gesellschaftlichen Tanzparkett tanzen – von den vielen Tanzbällen der fleißigen Tanzschulen hier bei uns abgesehen. Das Tempo reicht auch nicht zum Vertuschen; man sieht jede Hüftbewegung, jeden Arm, jeden Fuß – oder auch nicht, wenn sie fehlen. Matthias Steiner hat aber gewandt Haltung gezeigt und das in jeder Beziehung. Das hat mich schon beeindruckt!

Der Contemporary von Matthias Steiner – Ekaterina Leonova hat wieder einmal gezeigt, wie emotional Tanzen sein kann. Ich bin Matthias Steiner sehr dankbar dafür, dass er den Hintergrund für die vielen Tränen, die gestern flossen, nicht selbst thematisiert hat. Sogar im Gegenteil wies er darauf hin, dass jeder von uns seine eigene Geschichte hat, schon Verlust erleiden musste oder irgendwann an diesen Punkt kommt.

Wer es nicht wissen sollte: Matthias Steiner hat vor ein paar Jahren, als er noch aktiver Gewichtheber war, seine damalige Frau durch einen Unfall verloren. Durch seine sportlichen Erfolge im Jahr darauf, gekrönt mit dem Olympiasieg, ging die Geschichte durch alle Medien. Inzwischen ist er aber mit Ehefrau Inge glücklich, die ja bei jeder Let’s dance – Sendung am Parkett-Rand sitzt.

Sicher auch für sie hat Steiner die Größe bewiesen, seinen tragischen Verlust, der sich im dem Contemporary und in der Choreografie von Ekaterina Leonova deutlich ausgedrückt hat, nicht zu erwähnen. Das ist Teil seiner Geschichte und wird es immer bleiben und viele im Studio und an den Bildschirmen zu hause werden für den Moment mit ihm gefühlt haben.

Sylvie Meis im hübschen Kleid im Let's dance 2015 Halbfinale am 29.5.2015 - Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Sylvie Meis im hübschen Kleid im Let’s dance 2015 Halbfinale am 29.5.2015 – Foto: © RTL – Stefan Gregorowius

Da erübrigt sich alles Weitere!

Wenn Sie sich für die Songs und die Punkte der Jury im Einzelnen interessieren, schauen Sie bitte in den Artikel Let’s dance 29.5.2015 Halbfinale: Welcher Promi kann tanzen?

Übrigens: Schauen Sie doch auch einmal in unsere Let’s dance 2015 Statistik, in der alle Tänze und Punkte der einzelnen Tanzpaare aufgeführt sind.

Außerdem haben wir einen Artikel mit den aktuellen Zuschauerzahlen und Einschaltquoten von Let’s dance 2015.

Alle Fotos stammen von RTL. Es soll folgende Verlinkung angegeben werden: Alle Infos zu “Let’s Dance” im Special bei RTL.de.

Mehr Artikel über die Tanz-Show Let’s dance finden Sie unter diesem Stichwort oder unter  und allgemein solche Artikel in unseren Kategorien TV – Shows und Tanzen im Fernsehen.

Ausgewählte Themen im Salsango-Magazin:




20 Kommentare zu “Let’s dance 2015: Hans war der Knaller am 29. Mai 2015”



  • DMD sagt:

    Hallo Karsten,
    Herrn Llambi als Moderator halte ich für keine gute Idee. Erstens wüsste ich bei aller Kritik nicht, wer ihn ersetzen sollte; zweitens würde er höchstwahrscheinlich seinem Nachfolger hineinreden, zumindest aber die Trennung von Moderation und Wertung erschweren; zu lange hat ihn das Publikum schon als Juror wahrgenommen. Sylvie und Daniel erfüllen durchaus ihre Funktion. Let’s Dance ist eine Unterhaltungsshow, keine Tanzsport-Fachveranstaltung, und als solche auf ein breites Publikum angewiesen. Die Wortplänkeleien, ob man ihr Niveau nun schätzt oder nicht, sind Maßgabe der Produzenten. Ein Moderator kann dieser Sendung ebenso seinen Stempel aufdrücken wie Gottschalk bei Wetten Dass. (Ich verfolge Let’s Dance seit der allerersten Sendung. Die habe ich damals aber nur wegen Hape Kerkeling eingeschaltet…) Ein guter Moderator weiß aber auch, wann ein Gag sich totgelaufen hat. Daniel ist durchaus schlagfertig, nur seine Kabbeleien mit den Juroren sind in der Tat etwas abgestanden. Wenn man die Sendung der Tänze wegen aufzeichnet, kann man das ja überspringen. Sylvie wird sicher nie so kongenial agieren wie ihre Pendants Claudia Winkleman und Erin Andrews, aber entgegen anderslautenden Beteuerungen zählt beim Fernsehen auch Aussehen, und verglichen mit ihrer anfänglichen Hysterie finde ich sie in letzter Zeit angenehm zurückhaltend. Ihre österreichische Kollegin habe ich noch nie in Aktion erlebt, aber auch an der hat das heimische Publikum offenbar einiges auszusetzen- ist wohl Teil der Stellenbeschreibung.

    • Hallo DMD,
      ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass mein Vorschlag von RTL auf die To-do-Liste gesetzt wird. Andererseits haben wir in Deutschland etliche Tanzsport-Experten aller erster Güte, so dass ich mir extra jeden Namen verkneifen will. Da könnten wir ein paar Jahre durchwechseln, ohne je Expertise zu verlieren. Die Moderatoren-Diskussion ist letztlich natürlich genauso fruchtlos. Ich wollte beides auch nicht anzetteln. Daniel Hartwich kann das jedoch besser, als er es bei LD oft tut, und das ärgert mich, dass er es nicht besser macht! Wie bei Llambi, wenn er anfängt zu schwätzen oder Alt-Herren-Witze zu reißen, statt sachlich zu werten (was ich immer gemocht und oft positiv goutiert habe). Sylvie Meis ist tatsächlich dieses Jahr eine Klasse besser als noch zuvor, was bei den Kleidern anfängt.

      Mirjam Weichselbraun im ORF hat inzwischen ein paar Jahre schon die Hartwich-Rolle. Ich hatte darüber oft lobend geschrieben, weshalb ich mich hier nicht wiederholen will. Die Meis-Rolle hatte dort zuletzt Klaus Eberhartinger (EAV), der nach anfänglichen Hakeleien immer besser wurde und inzwischen einen viel ausgiebigeren Part ausfüllt mit etlichen Nebenbei-Infos zu Promis und Profis. Für die Beiden würde ich in der Form von zuletzt meinen Kopf hinhalten! –> siehe z.B.:https://www.salsa-und-tango.de/dancing-stars-2014-mit-mirjam-weichselbraun-und-klaus-eberhartinger/46560/

    • DMD sagt:

      Hallo Karsten,
      während sich DWTS und SCD noch einigermaßen verfolgen lassen, haben sich unsere Nachbarn offenbar komplett abgeschottet- jedenfalls ist die Ausbeute auf den üblichen Videoplattformen gleich null, und daher kann ich auch die Moderatoren nicht einschätzen. Schade eigentlich. Wie dem auch sei: Das Niveau bei Let’s Dance anzuheben wäre zuallererst Sache der Produzenten, und da habe ich im Hinblick auf das sonstige Angebot bei RTL nicht viel Hoffnung. Man ist wohl der Auffassung, für die werberelevante Zielgruppe die Hartwich-Llambi Sitcom mitlierern zu müssen. Da sind die Zuschauer bei ORF und BBC wahrscheinlich besser dran; auch wegen des Fehlens der nervtötenden Werbeunterbrechungen. Wobei sich das gestern speziell in der 2. Hälfte in Grenzen hielt. Was die Jury angeht würde ich wie bei Sylvie anerkennen, dass Motsi und speziell Jorge Fortschritte gemacht haben. Wenn sie ihre Punktekellen wie am Anfang der Staffel im Zaum halten würden bestünde auch für Herrn Llambi kein Anlass, sich als Korrektiv zu gebärden. Experimente wie mit Peter Kraus, Harald Glöökler oder Maite Kelly haben wir hoffentlich hinter uns. Die Jury bei DWTS z.B. funktioniert wahrscheinlich auch deshalb so gut, weil sie seit 10 Jahren im Kern unverändert ist. Ich würde daher dafür plädieren, dass die jetzigen Juroren weitermachen und vielleicht mal ein Strategiegespräch führen. Siändige Umbesetzungen verursachen nur Profilneurosen und Platzhirschgehabe (siehe Llambi gegen Frieling). Das täte der Show nicht gut.

    • Stefan sagt:

      Hier zeigen sich dann doch die Unterschiede zwischen einem werbefinanzierten RTL und dem öffentlich-rechtlichen ORF. Als ich schon einige Staffeln Let’s Dance gesehen hatte, habe ich auch mal bei Dancing Stars hinein geschaut (das Lob von Karsten hat mich neugierig gemacht) und musste mich erstmal daran gewöhnen, wie es dort zugeht. Inzwischen schätze ich insbesondere die Moderation, bei der die Paare im Mittelpunkt stehen und nicht die Jury, die sich zum ersten viel kürzer fassen muss als bei RTL und von der zum zweiten üblicherweise nur zwei der vier Juroren ein mündliches Urteil zum einen Tanz abgeben dürfen. Da ist schlicht keine Zeit für Staubsauger, best-ever-Kommentare oder sich gegenseitig ins Wort fallen. Über die viel passendere Musikauswahl ist schon geschrieben worden. Schade, dass dieses Jahr der ESC dazwischen kam.

      Was ich mich bei solchen Live-Staffeln immer wieder frage: Auf welcher Basis führen Produzent und Sender die Feinsteuerung jeder Show aus? Sitzen da Programmchef und die wichtigsten Werbekunden zusammen vor dem TV und geben die Hinweise für die nächste Sendung? Gibt es am Montag eine echte Manöverkritik? Werden Rückmeldungen in sozialen Medien, E-Mails etc. ausgewertet? Werden vielleicht sogar aufwendigere Techniken wie Fokusgruppen oder Panels eingesetzt? In einem Satz: Ist das, was wir Woche für Woche sehen, Ergebnis eines Optimierungsprozesses, oder wird das nicht gesteuert? Innerhalb des gegebenen Rahmens gibt es für die Inszenierung der nächsten Show je viele kleine Stellschrauben, die über das Gesamtergebnis maßgeblich entscheiden. Für ein Sender-Flaggschiff wie Let’s Dance, dessen Produktion zudem aufwendig ist, wäre so ein Monitoring sicher angezeigt, damit das Format nicht langsam, aber sicher von den Zuschauerpräferenzen wegdriftet.

    • cavaradossi sagt:

      Hallo DMD !
      Du kannst Dir die österreichischen „Dancing Stars“ schon auch auf You Tube ansehen, die meisten
      Acts sind wie bei clipfish.de nach den Namen der Profis oder Promis gelistet. Also unter „Kathrin Menzinger, Vadim Garbuzov, Willi Gabalier – Dancing Stars“
      ( nur zum Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=gVzmQGDinKA ) findest Du sicher an die 100 Clips zu den jeweiligen Tänzen, inklusive Juryurteil und Wertung.
      Der Unterschied zu „Let’s Dance“ ist bei den Moderatoren und der Jury sicher vorhanden:
      Es wird im ORF viel mehr geplaudert, nach jedem Tanz wird vor der Jurywertung ca. 2- 3 Minuten mit dem Tanzpaar gesprochen, über alles Mögliche, nicht nur die Jurymeinung wiederholt wie bei Sylvie Meis, die Jury selbst hingegen redet nicht so viel, dazu kommt die Live Music vom Orchester.
      Generell ist die ORF-Version nicht so stark wie bei RTL auf die vielzitierte „werberelevante Zielgruppe“
      14-49 ausgerichtet, die Musikauswahl enthält mehr klassische Tanzmusik, weniger aktuelle Chart-hits.
      Es gibt dafür in Ö auch Kritik, dass zuviel geredet wird und die Musik nicht modern genug ist , die Show dadurch weniger Pep hat als „Let’s Dance“ – aber das liegt natürlich in der Natur der Sache, es jedem Recht zu machen, ist unmöglich.

    • DMD sagt:

      Hallo Stefan,
      interessante Frage. DEN Zuschauergeschmack gibt es wohl nicht. Setzen wir mal voraus, dass die meisten Stammzuschauer tatsächlich wegen des Tanzens einschalten, auch bei RTL, dann wäre die Gretchenfrage für die Produzenten: wieviel Schnickschnack, z.B bei der Besetzung der Jury (die ja bei LD fast schon mal zum Kasperletheater verkommen war) oder der Musikauswahl muss sein, um „Laufkundschaft“ anzuziehen, und wo ist die Schmerzgrenzenze für die Puristen?

    • DMD sagt:

      Hallo Cavardossi,
      danke für den Tip! Werde mich also in der saure-Gurken-Zeit im Sommer mal mit den Dancing Stars befassen, bevor es im Herbst mit DWTS und SCD weitergeht. Prio 1 ist natürlich jetzt erst mal das Let’s Dance Finale. Grundsätzlich hast Du sicher Recht- gemeckert wird immer, und die Kirschen in Nachbars Garten sind natürlich süßer.
      Dazu noch eine Geschichte aus Amerika, die Moderatoren betreffend. Die sind offenbar immer und überall einer der Hauptkritikpunkte; auch bei Karsten.Von Staffel 10-17 war die Co-Moderatorin Brooke Burke, eine überaus attraktive, mittelgroße Brünette, perfekt gestylt und von freundlich-verbindlichem Wesen. Man könnte sagen: Nazan Eckes nicht unähnlich. Noch dazu Gewinnerin von Staffel 7, also mit der Show vertraut. Das Gemecker nahm kein Ende. Sie sei langweilig, ein Modepüppchen, viel zu zahm in ihrer Fragestellung- das übliche halt. Letztes Jahr dann wurde sie durch Erin Andrews ersetzt, ebenfalls ex-Kandidatin (Finalistin in Staffel 10, welche die sagenumwobene Nicole Scherzinger gewonnen hatte). Erin, im Hauptberuf NFL-Sportreporterin, ist eine baumlange, löwenmähnige Blondine, schlagfertig, ironisch und selbstbewusst. Das Gemecker wurde nicht weniger; es kam jetzt lediglich von der anderen Hälfte der Zuschauer. Erin sei zu vorlaut, zu frech, zu präsent… Da kann man als Produzent eigentlich nur noch verzweifeln.



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